In Hüllhorst haben es Besitzer von Hunden aus dem Tierheim bald leichter

Hüllhorst. Die jüngste Sitzung des Rates, die das &bdquo;Aus" für die Beigeordnetenstelle bedeutete, war zudem gekennzeichnet durch eine weitere Reihe von Anträgen aus verschiedenen Fraktionen. Ein Ergebnis ist, dass Halter von Hunden aus dem Tierheim ab 2020 für ein Jahr von der Hundesteuer befreit werden. Den Antrag stellte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und begründete selbigen damit, dass in den Tierheimen Lübbecke, Minden, Bünde und Vlotho viele Tiere auf neue Besitzer warten würden. Mit der Hundesteuerbefreiung für ein Jahr soll ein Anreiz geschaffen werden, sich für einen Hund aus dem Tierheim zu entscheiden. Der Antrag fand im Gremium Zustimmung und wurde einstimmig angenommen. Die Änderung der Hundesteuersatzung soll ab Januar 2020 gelten. Jugendbeirat Die Stadt Espelkamp hat unlängst ein Jugendparlament ins Leben gerufen. Die Hüllhorster CDU hat den Antrag gestellt, einen solchen Beirat, in den Mädchen und Jungen zwischen 12 und 18 Jahren ihre Wünsche und Interessen einbringen können, auch in der Gemeinde auf den Weg zu bringen. Der Antrag der CDU wurde vom Rat einstimmig in den Ausschuss für Familie, Sport und Kultur verwiesen. Wegerandstreifen Ebenfalls in den zuständigen Fachausschuss verwiesen wurde der Antrag der Grünen um Rückgabe von Wegerandstreifen, die im Besitz der Gemeinde Hüllhorst sind. Die Wegerandstreifen seien öffentliches Gut. Diese sollen zu ökologisch wertvollen Biotopen werden und nicht von Landwirten beackert werden, was laut Fraktionsvorsitzendem Jürgen Friese immer wieder vorkomme. Die Grünen schlagen in ihrem Antrag vor, dass aus Gründen der Transparenz zunächst ein Gesamtüberblick über alle gemeindeeigenen Flächen gewonnen wird, die &bdquo;überpflügt" werden. Mit dem Antrag wird sich nun der Bau- und Umweltausschuss befassen. Umrüstung auf LED Die SPD möchte, dass die Straßenbeleuchtungen in den Ortsdurchfahrten auf LED-Technik umgerüstet werden und beantragt die Erstellung eines Konzeptes für die Umsetzung bis zum Jahr 2022. In eine ähnliche Richtung geht ein Antrag der CDU, die öffentlichen Gebäude auf Umrüstung auf LED-Beleuchtung zu prüfen und die Gebäude sukzessive umzustellen – sofern noch nicht geschehen. Auch diese beiden Anträge wurden einstimmig in den Bau- und Umweltausschuss verwiesen. Radwegelücken Auf die Nachricht der CDU-Landtagsabgeordneten Bianca Winkelmann, dass vom Land NRW 34 Millionen Euro für Radwegeprojekte zur Verfügung stehen, hat die CDU mit einem Antrag reagiert. Die Fraktion regt an, dass die Gemeinde prüft, in wie weit eine Förderung für folgende Wege in Frage kommt: Restausbau der L 876 Kümmerdingsen, Hüllhorst Alte Straße und das Teilstück von der Höchte, Schnathorst bis Meyer-Holsen. Seit Jahren werde daran gearbeitet, eine durchgängige Ost/West-Verbindung durch Hüllhorst von Oberbauerschaft bis Schnathorst-Struckhof für Radfahrer und Fußgänger zu ermöglichen. Das diene auch dem Klimaschutz und die Wege seien in der Vergangenheit schon mehrfach beantragt worden. Einstimmig wurde auch dieser Antrag in den Bau- und Umweltausschuss verwiesen. Klimaschutz Den Klimaschutz hat auch ein Antrag der Grünen zum Inhalt. Es sei dringend erforderlich, jetzt auf allen Ebenen von Gesellschaft und Politik zu effizienten und konsequenten Klimaschutz-Maßnahmen zu greifen. Die Grünen wünschten sich, dass der Rat die Resolution zur Ausrufung des &bdquo;Climate Emergency" (Klimanotstand) unterstützt. Weltweit hätten Städte wie Los Angeles, London, Brüssel oder Düsseldorf den Klimanotstand ausgerufen und damit ein Signal gesetzt. Mehrheitlich stimmte der Rat zu. Dorferneuerung Nach der Umgestaltung des Dorfplatzes in Holsen sollen auch der Dorfplatz Schnathorst und gegebenenfalls das Dorfgemeinschaftshaus in Bröderhausen mit Fördermitteln &bdquo;aufgehübscht" werden. Der Wunsch dazu wurde aus den Ortsteilen heraus formuliert und von Vertretern der Dörfer der Bezirksregierung bei einem Ortstermin vorgestellt. Für Mittel aus dem Förderprojekt &bdquo;Dorferneuerung" müssen bis zum 30. September Anträge gestellt werden. Am Dorfgemeinschaftshaus in Schnathorst sollen die Freiflächen zu einem Dorfplatz mit Abstellmöglichkeiten für Fahrräder umgestaltet werden. Die Kosten werden auf 175.000 Euro geschätzt. Ein positiver Förderbescheid würde eine Anteilsfinanzierung von 65 Prozent ermöglichen. Vorangetrieben werden sollen Sanierungsarbeiten am Dorfgemeinschaftshauses in Bröderhausen, die im Förderprogramm für 2021 Eingang finden könnten. Hier stehen allerdings noch konzeptionelle Überlegungen an. Das betrifft Veranstaltungskonzepte ebenso wie kommunale Nutzungs- und Bewirtschaftungsstrategien für öffentliche Gebäude. Ganz kurzfristig soll noch für das laufende Dorferneuerungsprogramm ein Antrag für den Dorfplatz Hüllhorst Mitte gestellt werden. Ziel ist die Förderung einer neuen Dorfmitte auf dem Areal von Volksbank und Kirche. Der Platz soll ein Treffpunkt von Jung und Alt werden. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf rund 240.000 Euro. Der Eigenanteil soll aufgebracht werden von privaten Projektträgern und der Gemeinde, wobei der Gemeindeanteil auf maximal 30.000 Euro begrenzt wird. Einstimmig votierte der Rat für die Vorschläge. Bürgerwald Die CDU hat beantragt, dass die Gemeinde prüfen soll, ob nach Löhner Vorbild auch in Hüllhorst Bürgerwälder angelegt werden können, in denen Bürger, Vereine und Firmen Patenschaften für Bäume übernehmen. Durch anhaltende Abholzung von Wäldern sei der globale Baumbestand erheblich verringert worden. Die Gemeinde soll prüfen, auf welchen Flächen solche Bürgerparks realisiert werden könnten und ob es Fördermittel gibt. Auch mit diesem Antrag wird sich, so der einstimmige Beschluss, der zuständige Fachausschuss befassen.

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