Baumbestand im Wiehengebirge geht dramatisch zurück

Hille. Revierförster Markus Uhr schlägt Alarm. Größer als das Saarland sei die Waldfläche, auf der in diesem Jahr die Bäume in Deutschland abgestorben sind. &bdquo;Allein in Nordrhein Westfalen ist ein Gebiet von 66.000 Hektar betroffen", sagte er kürzlich an der Lutternschen Egge. Dort startete die Edeka Minden ihre auf Monate ausgerichtete Pflanzaktion zunächst mit 100 heimischen Bäumen. Anlass ist das Jubiläum des Nahversorgers, der inzwischen 100 Jahre besteht. Das Unternehmen will der Natur helfen. Und zwar in einem Kampf, der zuletzt immer dramatischere Züge angenommen hat. Markus Uhr redet Klartext und spricht von der wohl größten Katastrophe der vergangenen 200 Jahre, die sich im deutschen Wald ereignet hat. &bdquo;Vorher wurde nichts aufgezeichnet", sagt er. Deshalb sei es sogar möglich, dass der unrühmliche Rekordwert sogar noch schlimmer ausfällt. Betroffen vom Baumsterben sind laut Revierförster besonders die Fichten, von denen im Wiehengebirge inzwischen jede zweite bereits abgestorben ist. Schuld sei hauptsächlich der Borkenkäfer, der in diesem Jahr ganz besonders intensiv zugeschlagen hat. Die Schäden seien auch im Wald von Hille und Bergkirchen mittlerweile deutlich sichtbarer geworden. Markus Uhr spricht von regelrechten Lichtungen, die in diesem Jahr entstanden sind. Die Lage sei ernst. &bdquo;Und betroffen sind davon auch andere Arten." Pflanzaktion begeistert Dass er sich über die Pflanzaktion freut, lässt Markus Uhr beim Ortstermin mehrfach durchblicken. Zwar würden auch Bund und Länder für die Wiederaufforstung tief in die Taschen greifen, doch jede Hilfe sei wichtig. Das sehen die Edeka-Verantwortlichen genau so. &bdquo;Ich war sofort von der Pflanzaktion überzeugt", sagt Darius Kutz. Er ist Marktleiter im Edeka-Center Minden und unterstützt das Bestreben der Edeka Minden-Hannover, den &bdquo;Baumbestand in den Wäldern unserer Heimat zu erhöhen". Auch die Kunden können sich aktiv beteiligen, heißt es weiter. Das Mitmachen sei ganz einfach, erklärt Felix Lilienthal, Marktleiter im Edeka-Center in Porta Westfalica. Sie kaufen an den Bedientheken der beiden Märkte mit Mehrwegnetzen für Obst und Gemüse, Mehrwegbecher oder Mehrwegdosen ein und bekommen dafür pro Einkauf einen Stempel auf ihre Baumpflanzkarte. Sind zehn drauf, können sie die Karten in die Sammelboxen der beiden Märkte einwerfen. Für jede volle Karte gibt es einen Baum, deren Setzlinge aus einer heimischen Baumschule stammen. Plätze für neue Bäume sind schon gefunden Markus Uhr hat mit dem Unternehmen bereits abgestimmt, wo die Bäume gepflanzt werden. An Platz werde es nicht mangeln, erklärt er. Von Schnathorst bis Porta reicht sein Revier und der Förster stellt klar, dass Monokulturen unbedingt vermieden werden sollen. In den derzeitigen Lichtungen des Wiehengebirges werde Mischwald mit verschiedenen heimischen Baumarten aufgeforstet. Große Sorgen um den Wald macht sich auch Gerhard Naendrup von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Nordrhein Westfalen. Der Geschäftsführer spricht von einem besorgniserregenden Zustand. Immer stärker seien die Lichtungen zu erkennen und auch das Wiehengebirge sei stark betroffen. Die Folgen des Klimawandels seien spürbar und es sei höchste Zeit, dass der Umweltschutz noch weiter vorangebracht werde.

Meistgelesen