Wie aus Pariser Seitengasse: Neuer Schmuckladen eröffnet in Espelkamp

Espelkamp. Der Laden ist ein echter Geheimtipp – und das nicht nur, weil die Neueröffnung in Espelkamp etwas versteckt liegt. Wer sich das Schmuckgeschäft anschauen möchte, muss am Wilhelm-Kern-Platz erst die Treppe hoch, am großen &bdquo;Stadtfriseur“-Schild vorbei und zur Hausnummer 5. Das Innere bietet das komplette Kontrastprogramm zum Beton vor der Ladentür: &bdquo;Du bist kostbar“ steht in dicken goldenen Lettern an der Wand. Der Raum wirkt, als wäre er direkt aus einer Pariser Seitenstraße hergezaubert. Ovale Spiegel mit Goldrahmen, ein Tresen in zartem Rosa und viele goldene Glastischchen mit Schmuck – jedes Detail erzählt von Melanie Wiens Gespür für Schönes. Dabei steckt hinter dem Art-Déco-Glanz kein Interior-Team, sondern die Inhaberin selbst. Die Fähigkeiten dafür hat sie von ihren Eltern geerbt. Die Feinmotorik und das handwerkliche Geschick vom Vater - er habe früher oft für andere Uhren repariert. Der Sinn für das Schöne im Leben kommt offenbar von ihrer Mutter: Sie führte in Espelkamp einen Blumenladen am Tannbergplatz, dort wo heute die Fahrschule &bdquo;Fair und Fun“ ist. In einer Ecke stand ein kleiner Verkaufsständer mit Wiens’ Schmuck – manche Kunden kamen nur deswegen vorbei. Dort merkte sie, wie sehr ihr der direkte Kontakt zu Menschen liegt. Das bewegte sie, nach Verkaufsmöglichkeiten abseits von Etsy und dem Online-Shop Ausschau zu halten. &bdquo;Ich wollte erst einen Bus kaufen“, sagt die 32-Jährige schmunzelnd. Von da aus hätte sie ihre Waren verkauft. Dann ergab sich ein Leerstand – und sie schlug zu. Am 24. September wurde der Laden dann eröffnet. Lesen Sie auch: Neues Restaurant am Yachthafen Lübbecke Was in dem neuen Schmuckgeschäft angeboten wird Die meisten Möbel im Laden hat Wiens selbst gestaltet. &bdquo;Wir haben aus ganz viel Altem Neues gemacht“, sagt sie stolz. Den Tresen fand sie auf Kleinanzeigen – ein altes Stück aus dem vergangenen Jahrhundert, vorher komplett braun. Heute erstrahlt er in Rosa, kombiniert mit einer alten Tischplatte und Wellblech, das die riffelige Optik besonders macht. Inspiration holte sie sich dabei auch von der KI ChatGPT: Sie lud Fotos hoch und testete verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. In ihrem Laden können Kundinnen und Kunden vor allem selbst gemachten Schmuck der 32-jährigen, zweifachen Mutter kaufen. Ohrringe, Ketten und Co. für jeden Anlass, aber auch explizit Brautschmuck. Dazu Haarbänder, Haargummis und Schalen aus Steingut. Wer möchte, kann sich Schmuck aus verschiedenen Elementen selbst zusammenstellen und von Wiens geschickten Händen fertigstellen lassen. Eine kleine Kaffeeecke lädt zudem zum Verweilen ein. Weitere Gastro-Artikel: Das sind die besten Restaurants im Kreis Minden-Lübbecke &bdquo;Mama, geh nicht“: Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird zur Herausforderung Bevor Melanie Wiens Schmuckdesignerin wurde, war sie mehrere Jahre als Fotografin selbstständig. Hochzeiten, Porträts, Aufträge – der Job machte ihr Spaß, war aber oft lang und unberechenbar. Ihre Kinder waren noch klein. &bdquo;Mama, geh nicht“, hätten sie gesagt, wenn sie am Wochenende losmusste. Also suchte sie nach einer kreativen Alternative für zu Hause: Erst Makramees und Regenbögen, später Schmuckschalen aus Polymer. Schnell entdeckte sie, dass sich daraus auch Ohrringe fertigen lassen. Glanzfang Schmuck-Design war geboren. Zunächst nur als Online-Verkauf. Was als Hobby begann, entwickelte sich zu einer Leidenschaft – und schließlich zum Hauptberuf. Die jüngste Errungenschaft ist ein Graviergerät, mit dem Fingerabdrücke oder Handabdrücke auf Schmuck verewigt werden können. In Zukunft soll es auch Schmuckkurse geben, für Junggesellinnenabschiede, Firmenfeiern oder einfach für alle, die selbst kreativ werden wollen. Was im Blumenladen ihrer Mutter mit einem kleinen Verkaufsständer begann, hat nun in der Espelkamper Innenstadt ein Zuhause gefunden. In ihrem Laden erlebt Melanie Wiens wieder den direkten Kontakt zu Menschen, den sie besonders schätzt. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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