Ein großes Jubiläum in traditionsreichem Espelkamper Gasthaus

Espelkamp. Gut eingebettet in die großzügige Park- und Auenlandschaft im Grenzgebiet zwischen Espelkamp, Lübbecke, Alswede und Levern liegt eines der ältesten Gasthäuser der Region: das Gasthaus Rose-Stegkemper. Traditionsreich und gleichzeitig auch vielen neuen Entwicklungen aufgeschlossen, ist es seit inzwischen fünf Generationen der Gastfreundschaft verpflichtet. Nun feiert der Familienbetrieb seinen 125. Geburtstag und möchte ihn mit allen Freunden, Partnern, Gästen und der Bevölkerung ausgiebig zelebrieren. Einmalig in der Region dürfte die Tatsache sein, dass seit der offiziellen Erlaubnis zum Betreiben einer Gast- und Schenkwirtschaft am 10. Oktober 1899 das gesamte Anwesen immer im Besitz einer Familie gewesen ist. &bdquo;Wir haben uns immer dem Wohl der Menschen verschrieben. Und da haben alle mitgespielt“, sagt Jens Stegkemper, der heute im Familienbetrieb als Koch wirkt und regelmäßig einen Blick in die Bücher wirft. Beim Blick in die Annalen des Anwesens wird schnell deutlich, dass es hier eigentlich schon alles gegeben hat oder noch gibt, dass irgendwie mit dem Wohl der Menschen insgesamt zusammenhängt. Aus einem landwirtschaftlichen Anwesen am Kleihügel entstanden, gab es hier bis in die 1970er- und 1980er-Jahre des vorigen Jahrhunderts einen Kolonialwarenladen, verbunden mit einer Bäckerei, dem ein Gast- und Ausschenkraum angeschlossen war. Saalbetrieb, Reitturniere und das älteste Festzelt in der Region Später kam für die großen Feste und Familienfeiern auch ein Saalbetrieb hinzu. Da Rose umgeben von Reiterhöfen ist, gab es früher auch große Turniere mit bekannten Pferden und Reitern. Doch all dies sei inzwischen kalter Kaffee, die gastronomische Entwicklung sei darüber hinweggegangen, macht Stegkemper im Gespräch mit der Neuen Westfälischen deutlich. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Kolonialwarenladen, Bäckerei und Pferde-Turnierveranstaltungen gehörten inzwischen der Vergangenheit an. Am längsten &bdquo;durchgehalten“ habe noch der Saalbetrieb, doch der ruht seit 2023. Es gibt noch eine Tradition, die genauso alt ist wie Rose selbst: das Festzelt auf dem Blasheimer Markt, das älteste auf dem größten Volksfest der Region. &bdquo;Es begann mit dem Verkauf von sauren Gurken und eingelegten Heringen, selbstverständlich gab es auch heimisches Bier und Schnaps“, sagt Sabine Stegkemper, sie ist zuständig für den Service und eine Art Geschäftsführerin des Familienbetriebes. Auch hier habe sich einiges geändert: Heute ist es zum Haxenzelt geworden, auch die ein oder andere Veranstaltung ist dort in den Abendstunden zu erleben. Corona-Zeit durchgestanden durch Zusammenhalt der Familie Apropos Event: Familie Rose-Stegkemper betreibt auch die &bdquo;Erdinger Hütte“, in der es zwei Wochen im Februar jeden Abend hoch hergeht. Beliebt in der gesamten Region sind auch die besonderen kulinarischen Events im Gasthaus. Seit 2010 gibt es die Bauerngolfanlage, die besonders in der Ferienzeit oder an Feiertagen stark frequentiert wird. &bdquo;Wir kümmern uns hier um alles und liefern ein Komplettprogramm für die ganze Familie, bis zum Wiederauffüllen des mitgebrachten Bollerwagens“, sagt Christian Stegkemper. Es gibt aber noch mehr im Programm des breit gefächerten gastronomischen Familienbetriebes. Ein wichtiges Standbein ist der Hotelbetrieb, der seit 2000 im Gebäude der &bdquo;Alten Schule Vehlage“ aufgemacht hat. Ein starker Einschnitt sei die Corona-Zeit gewesen, betonen alle Familienmitglieder. &bdquo;Das haben wir nur durch unseren Familienzusammenhalt geschafft“, sagen sie gemeinsam. Seinerzeit sei man von einigen Menschen angefeindet worden, weil sich der erste größere Ausbruch im Kreisgebiet bei einer Nachfeier einer Skifreizeit bei Rose ereignet habe. Doch das sei Schnee von gestern. Selbst Oma Rose stellt noch Feinkostprodukte her Heute sei man froh darüber, dass die Familien-Krisenkonferenz seinerzeit beschlossen hatte, das Konzept von Rose-Feinkost zu entwickeln. In der eigenen Küche werden inzwischen Gerichte, Soßen, Marmeladen und Getränke hergestellt, die im eigenen wieder hergerichteten &bdquo;Alten Laden“ jeden Donnerstag ab 14 Uhr und in 30 bis 40 festen Verkaufsständen in Lebensmittelmärkten angeboten werden. Übrigens: Im Laden gibt es auch Brot und Brötchen von Christian Stegkemper, der Bäcker gelernt hat. Der nördlichste Verkaufsstand befindet sich in Westerland auf Sylt und der südlichste in Bünde. Selbst die 83-jährige Oma Gisela Rose arbeitet noch für die Feinkostabteilung des Familienbetriebes mit. Sie kocht noch gerne Schnippelbohneneintopf, Marmelade aus Holunderblüten, die in Vehlage blühen und backt Pickert. Sogar einen eigenen fest angestellten Vertriebler haben sie inzwischen eingestellt. Auch auf dem Brockumer Markt haben die Vehlager Gastronomen inzwischen Fuß gefasst. Dort gibt es ebenfalls einen Stand mit Produkten der bekannten Gastronomen-Familie. Und wie sieht die Zukunft aus Sicht der Familie Rose-Stegkemper aus? &bdquo;Wenn wir weiter so gute Einfälle haben, bei mehreren Standbeinen bleiben und zusammenhalten haben wir keine Probleme“, sind sich alle einig. Familie Rose-Stegkemper und das Gasthaus-Rose-Team laden für Sonntag, 26. Januar, zu einer Jubiläumsfeier ein. In entspannter Atmosphäre soll gemeinsam vor und in der Erdinger Hütte ab 11 Uhr mit allen Freunden, Partnern und Gästen angestoßen werden. Außer einem geselligen Beisammensein soll gemeinsam ein Blick in die Geschichte des Gasthauses geworfen werden. Außerdem will man Pläne für die Zukunft vorstellen.

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