Zum City-Fest kommen alle Freunde Espelkamps zusammen

Espelkamp. Altbürgermeister Heinrich Vieker wusste es genau: 1977 habe man das erste City-Fest veranstaltet. Es sei aus dem Gewerbeverein heraus geboren worden und bald könne man auch hier Jubiläum feiern. Auf alle Fälle sei es das älteste Volksfest, was in Espelkamp gefeiert werde. Sohn Henning eröffnete derweil mit dem traditionellen Schinkenanschnitt, der mit einem Schinkenfrühstück verbunden ist, im Bürgerhaus das große City-Fest 2024. Das Stadtoberhaupt durfte sich während der Festrede über einen proppenvollen großen Saal freuen, denn wieder einmal zeige sich, so Vieker, dass zumindest einmal im Jahr während des City-Festes alle Freunde der Stadt zu einer gemeinsamen Feier zusammenkommen. Einer davon ist sicherlich Hans-Jörg Schmidt, der es sich nicht nehmen ließ, aus Düsseldorf den Weg in seine frühere Wirkungsstätte zu fahren. Insgesamt erwiesen 13 Bürgermeister, zwei Bundestagsabgeordnete und eine Landtagsabgeordnete der Stadt ihre Reverenz. Lesen Sie auch: City-Fest am Wochenende in Espelkamp: Erstmals gibt es auch ein Feuerwerk Es gab zwei Neuerungen, die Henning Vieker ansprach: Zum einen gibt es nur noch zwei Reden, die auch kürzer gehalten werden. Nur noch er selbst und der Präsident des Stadtmarketingvereins, Robert Meyer, traten ans Rednerpult. Zum anderen habe er das obligatorische Schlusswort des Landrates kurzerhand gestrichen. Der war auch gar nicht anwesend, ließ sich aber durch Stellvertreter Siegfried Gutsche und Kreisdirektorin Nicole Streitz vertreten. Es sei ihm, so Vieker, daran gelegen, die Veranstaltung &bdquo;schlanker“ zu gestalten, damit man mehr Zeit habe, sich zu stärken. Grundsätzlich wolle er sich kritische Worte ersparen, aber der Verwaltungschef konnte sich einen Hinweis nicht ersparen: &bdquo;Die geplante Kreisumlage fällt viel zu hoch aus. Mit mehr hatten wir ja gerechnet. Aber was jetzt vorgelegt worden ist, wäre nicht nur für Espelkamp ruinös. Das zieht uns die Füße weg.“ Den schlechten Rahmenbedingungen zum Trotz wolle er optimistisch in die Zukunft blicken. So zog er eine bisher sehr positive Bilanz der Ereignisse zum Stadtjubiläum. Keine &bdquo;warme Sanierung“ des Rathauses Es gibt weitere Neuerungen beim City-Fest: So hat der heimische Bierbrauer Barre ein ganz besonderes Festbier brauen lassen: ein 75-Jahre-Espelkamp-Zwickelbier-Hell. Es wurde später im Saal und auch auf dem Festgelände kredenzt. Neu ist auch ein Feuerwerk, das Freitagabend vom Dach des Rathauses abgebrannt wird. Der Hinweis des Stadtoberhauptes dazu macht nachdenklich: &bdquo;Das wird der alte, bekanntlich ziemlich sanierungsbedürftige Kasten schon noch aushalten. Wir hegen jedenfalls keine Hintergedanken hinsichtlich einer möglichen ’warmen Sanierung’ und treffen alle erforderlichen Vorkehrungen dagegen.“ Interessiert verfolgten zwischendurch die Gäste auf der großen Videowand im Hintergrund die fotografische Retrospektive zu den bisherigen Veranstaltungen im Zuge des Stadtjubiläums. Der &bdquo;freundliche Mann mit leuchtend grauem Haar und gewinnendem Lächeln“, so Vieker, habe der Stadt mit seinem dreitägigen Besuch das größte Jubiläumsgeschenk bereitet. Vieker blickte auch in die Zukunft und freute sich, dass man viele richtungsweisenden Projekte dank der &bdquo;großartigen Spendenzusage“ von Paul Gauselmann verwirklichen könne. Er nennt in diesem Zusammenhang den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Gestringen und die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges. Auch der Neubau der Mensa der Mittwaldschule und drei neuer Spielplätze werden gefördert. Das Großvorhaben &bdquo;Neubau Stadtsporthalle“ bekommt Förderungen und für die Erneuerung der Rasensportplätze sei Geld vorhanden. Diese Wochenende im Kreis Minden-Lübbecke und Herford: City-Fest, &bdquo;Burning Heide“ und Weltkindertag Der Bürgermeister nennt zum Schluss drei Großprojekte, die die Stadt nachhaltig verändern würden. Im Westen der Innenstadt sei es der Neubau eines zentralen Klinikums für das Lübbecker Land, im Osten die Entwicklung des Adient-Geländes und in der Mitte die Neugestaltung des Zentrums mit dem Rathaus, dem Bürgerhaus und dem zentralen Wilhelm-Kern-Platz. Beim Krankenhaus nennt er ein klares Ziel: Es soll möglichst 2030 in Betrieb gehen. Vieker hofft auf viele neue Arbeitsplätze durch das Krankenhaus Die Schließung des Standortes Rahden jetzt zum Jahresende führe allen vor Augen, dass man schnell vorankommen müsse. Für Espelkamp bedeute die neue Einrichtung, dass weitere Ansiedlungen von Ärzten und medizinischen Dienstleistern folgten. Und dass Hunderte Beschäftigte hier ihren neuen Arbeitsplatz hätten und viele von ihnen hier dann hoffentlich auch wohnten und lebten. Zur City-Fest-Eröffnung gehört auch die Verleihung der Goldenen Espe für außerordentliches ehrenamtliches Engagement: Sie geht in diesem Jahr an Willy Hübert. Er engagiert sich sehr im Sozialen, als Vorstandsmitglied im Verein &bdquo;Mitmenschen“. Im Sport für den ATSV nicht nur als ehemaliger langjähriger Vorsitzender, sondern seit gefühlt ewigen Zeiten und bis heute der &bdquo;Macher“ beim City-Lauf. Stadtmarketing-Präsident Robert Meyer freute sich darüber, dass das Stadtjubiläum &bdquo;sehr viel Aufmerksamkeit auf Espelkamp gelenkt hat“. Viel mehr als man gedacht habe. So habe es das gemeinsame Backfisch-Essen mit dem Bundespräsidenten bis in die Zeitung &bdquo;Die Welt“ geschafft. Auch das japanische Fernsehen habe über Espelkamp berichtet. Die Stadt habe sich von &bdquo;der besten Seite gezeigt“.

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