Betreuung von Kindern in Espelkamp gesichert

Espelkamp. Süsann Püfke vom Kreisjugendamt sprach noch vor einem Jahr vor denselben Mitgliedern im Espelkamper Ausschuss für Schule, Erziehung und Familie von einer &bdquo;dramatischen Entwicklung“ als es um fehlende Kindertagesstätten-Plätze ging. Seinerzeit stand noch die Zahl von gut 90 unversorgten anspruchsberechtigten Kindern im Raum. Zum aktuellen Zeitpunkt hat sich die Zahl auf unter 40 reduziert. Und die könnten durch die Aufnahme von Tagesmüttern und Tagesvätern im Ernstfall auch noch versorgt werden. Was ist passiert? Nachdem das Kreisjugendamt, das zuständig ist für die Versorgung mit Kindertagesstätten-Plätzen in Espelkamp, Alarm geschlagen hatte, wurde gemeinsam mit der Stadt Espelkamp schnell gehandelt. Zum einen konnte gemeinsam mit der Gauselmann-Stiftung ein dreigruppiger Neubau eines Kindergartens am Hindenburgring vereinbart werden. Die Finanzierung erfolgt über das Investoren-Modell. Ebenso konnte auch der Kindergarten in Gestringen um eine Gruppe erweitert und neu gebaut werden. Ebenfalls über die Gauselmann-Stiftung als Investoren-Modell. Eine weitere Gruppe konnte im DRK-Kindergarten &bdquo;Abenteuerland“ geschaffen werden. Planung und Umsetzung erfolgen im schnellstmöglichen Tempo. Schulamtsleiter Andreas Bredenkötter konnte jetzt im Ausschuss mitteilen, dass der erste Spatenstich für den Kindergarten am Hindenburgring, den - ebenso wie in Gestringen - als Träger die Johanniter übernommen haben, im August erfolgen wird. In Gestringen, so Bredenkötter, sei die Bodenplatte bereits verlegt und die ersten Wände aufgebaut. &bdquo;Es geht voran, schneller als wir dachten“, freute sich Bürgermeister Henning Vieker. Man sei auf einem &bdquo;sehr guten Weg“. Zahl der unter Dreijährigen nimmt ab Und auch für Übergangslösungen stehe die Stadt in Verbindung mit dem Kreisjugendamt bereit. So könnten am neuen Standort Hindenburgring innerhalb kürzester Zeit auch Containerlösungen errichtet werden, wenn dringend Plätze bis zur Fertigstellung der dreigruppigen Einrichtung mit immerhin 75 Plätzen benötigt würden. Süsann Püfke untermauerte die positive Entwicklung in Espelkamp, die sich andernorts nicht so schnell darstelle, mit aktuellen Zahlen. Insgesamt leben 2016 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren in der Stadt, davon seien 315 an den Kindertagesstätten aktuell angemeldet worden für den Jahrgang 2024/2025. 676 Kinder haben insgesamt einen Kindergartenplatz in Espelkamp, 214 Neuverträge seien abgeschlossen worden. Die Differenz zwischen den angemeldeten und noch unversorgten Kindern, die über drei Jahre alt sind, beträgt aktuell 44, bei den unter Dreijährigen sind es noch einmal 34. Das sind insgesamt 74 Kinder. Inzwischen zeige sich, so Püfke, ein Rückgang bei den unter Dreijährigen, weil die geburtenschwachen Jahrgänge sich bemerkbar machten. Würde sich jetzt am Hindenburgring die Situation verbessern, könnten die jetzt noch nicht versorgten Kinder in Übergangslösungen einziehen. Und die dann noch übrig bleibenden Mädchen und Jungen würden bei Tagesmüttern oder Tagesvätern eine Bleibe finden. Umfrage bei betroffenen Eltern vorgenommen Püfke hatte eine Umfrage bei den betroffenen Eltern vorgenommen. Dabei stellte sich heraus, so die Kreisjugendamtsangestellte, dass die &bdquo;meisten Eltern lieber warten wollten, um ihr Kind in der Lieblings-Kita unterbringen zu können“. Damit relativiere sich die Zahl noch einmal deutlich nach unten. Sie hatte sich auch die Mühe gemacht und einmal nachgefragt, wie viele Kinder aus anderen Kommunen in Espelkamp untergebracht werden. Es handele sich um 38 Mädchen und Jungen, die von auswärts in Espelkamper Kindergärten gingen. Umgekehrt werden 41 Kinder aus Espelkamp in andere Orte in dortige Einrichtungen von ihren Eltern gebracht. Püfke: &bdquo;Das gleicht sich in etwa aus.“ Wenn man die Übergangslösung am Hindenburgring zugrunde lege, könne man jetzt jedem Kind in Espelkamp eine Perspektive bieten. Die Jugendamtsmitarbeiterin stellte allerdings fest, dass &bdquo;die Situation sehr fragil ist“ und sich aufgrund des Zuzugs von Flüchtlingen und Asylbewerbern ständig ändern könne. Auch bei den Geburtenzahlen gebe es ein &bdquo;ständiges Auf und Ab“. Über eine weitere positive Nachricht konnte Schulamtsleiter Andreas Bredenkötter von den Espelkamper Grundschulen berichten. Im Grundschulverbund Süd, der drei Teilstandorte hat, können vier Klassen gebildet werden. Ursprünglich haben am Standort Isenstedt 29 Eltern ihre Kindern angemeldet und in Benkhausen waren es 31. Dort hätte man - weil der Richtwert von 30 Kindern überschritten wurde - zwei Klassen bilden können, dafür aber eine übergroße Klasse in Isenstedt besessen. Kleinere Klassen im Grundschulverbund Süd Daraufhin sei man aktiv geworden und habe mit den Eltern Gespräche geführt. Das habe dazu geführt, dass sich die Elternpaare bereiterklärt hätten, ihre Kinder in Benkhausen anzumelden. So sei es jetzt möglich, in Isenstedt eine kleinere Klasse mit 25 Kindern einzurichten und in Benkhausen ebenfalls. &bdquo;Darüber sind wir alle sehr glücklich“, freute ich Bredenkötter. Die Grundschule am Auewald werde wahrscheinlich vielleicht sogar im neuen Schuljahr, so Bredenkötter, eine &bdquo;internationale Klasse“ erhalten. Dies sei notwendig, da es wieder mehr Flüchtlingskinder, vor allem auch aus der Ukraine gebe, die unterrichtet werden müssten. Die Grundschule am Auewald sei wegen ihrer Größe am besten dafür geeignet, macht er deutlich. Mit dem christlichen Schulträger &bdquo;Senfkorn“ des Johannes-Daniel-Falk-Schulzentrums in der Nachbarschaft, das ein eigenes Schülerbeförderungssystem besitze, habe man Gespräche geführt, ob dieses auch die Flüchtlingskinder abholen könne und zur &bdquo;internationalen Klasse“ bringen könnte. Dem habe man zugestimmt.

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