Wie es mit dem Bürgerverein Gestringen aus Espelkamp weitergehen soll

Espelkamp. &bdquo;Schön, dass sie da sind. Schön, dass wir da sind.“ So steht es als Motto ganz vorne auf dem Theatervorhang, mit dem der Bürgerverein Gestringen seine Homepage im Internet eröffnet. Letzteres soll auch noch möglichst lange so bleiben. Das versprach jedenfalls Peter Dürr, kooptiertes Vorstandsmitglied des Vereins, der kürzlich zur Versammlung ins Heimathaus Fiestel eingeladen hatte. Es sollte über die Zukunft des Vereins, und natürlich auch der &bdquo;Kleinkunstbrettlbühne“, wie sie von Gründer Addi (Alexis) Schaefer immer genannt wurde, gesprochen werden. Natürlich wollte man auch wissen, was aus dem Gebäudekomplex werden soll. Doch zunächst musste sich die Versammlung offiziell wieder auflösen, denn sie war nicht abstimmungsfähig: Laut Satzung waren zu wenig Mitglieder erschienen. Obwohl der Saal im Heimathaus aus den Nähten platzte, schließlich zählte der Bürgerverein Gestringen an die 500 Mitglieder und ein Viertel hätte laut Satzung anwesend sein müssen. Nunmehr wurde ein zweiter Termin für Sonntag, 25. Februar, ab 15 Uhr wieder am selben Ort anberaumt. &bdquo;Wir müssen den Verein fragen, wohin die Reise nach dem Tod von Addi Schaefer und der Schließung unserer Veranstaltungsstätte gehen soll“, sagte Peter Dürr in aller Deutlichkeit. An diesem Tag war die Stimmung jedenfalls eindeutig: Es geht weiter. Es soll weiter ein Kulturangebot auf dem Lande angeboten werden. Dürr: &bdquo;Wir müssen und werden als Verein sichtbar bleiben. Das sind wir auch unseren vielen Sponsoren, Freunden, Unterstützern, den Künstlern und vor allem unserem treuen Publikum schuldig.“ Langanhaltender Beifall brandete auf. Hohe Sanierungssumme für die Alte Schule Dennoch machte er deutlich, dass mit Ingo Knito der definitiv letzte Auftritt auf der alten Bühne gewesen sei. Auf die Frage, was mit dem Gebäude geschehen soll, gibt es noch keine Hinweise. Es geisterte nur eine hohe sechsstellige Sanierungssumme im Raum. Das werde jedoch alles noch genau untersucht. Aus feuerschutztechnischen Sicherheitsgründen dürfe jedenfalls das Haus nicht betreten werden. Das gelte jedoch nicht für die Außenanlagen wie den Hof oder auch &bdquo;Monikas Garten“. Man überlege schon, ob man hier nicht tatsächlich in der warmen Jahreszeit Veranstaltungen planen solle. Das sei einer der Möglichkeiten. Aus Sicht der Behörden und der Stadt gebe es keine Probleme, zumal sich der Bürgerverein auch verpflichtet habe, sich weiterhin um den Garten und die Anlagen zu kümmern. Auch die Toilettenanlage dürfe und könne für solche Veranstaltungen weiterhin benutzt werden, darauf wies Peter Dürr hin. Grundsätzlich wolle man das frühere Bühnenprogramm weiterhin anbieten, sowohl in der Form als auch in den breit aufgestellten Kulturgenres. Aus diesem Grunde wurde mit verschiedenen anderen Kulturanbietern Kontakt aufgenommen, um gemeinsame Kulturprojekte zu initiieren und auch andere Aufführungsorte zu nutzen. &bdquo;Es geht uns darum, uns aufgrund der allgemeinen finanziellen Engpässe so eng wie möglich zu vernetzen und dabei zu überleben“, so Dürr. Vernetzungen mit anderen Kulturträgern Es gibt bereits Kontakte zum CVJM-Haus in Frotheim. Dort geht auch die erste Veranstaltung der neuen Saison über die Bühne. Auch mit dem Bahnhof Gestringen wurde gesprochen, mit dem Life-House in Stemwede-Wehdem und mit dem Bürgerhausverein Espelkamp. Auch das neue Kulturangebot von Karl Lindstedt, die Kulturscheune in Nettelstedt sei angesprochen worden. Es gibt zudem Gespräche mit der Ev. Martinskirchengemeinde in Espelkamp wie auch mit dem Jazzclub Lübbecke. Dürr: &bdquo;Addi hat ein hervorragendes Netzwerk geschaffen, dass wir hier sehr gut nutzen können.“ Dies sei allerdings nicht immer einfach. Man müsse die Einzelinteressen und die gewachsenen Traditionen vor Ort berücksichtigen und müsse beides in Gleichklang bringen, machte Dürr deutlich. Wichtig sei ihm, dass &bdquo;unsere Truppe hier zusammenbleibt und zusammensteht“. Und dies sei ganz klar der Fall, darüber freue er sich sehr und das schaffe Rückhalt. &bdquo;Wir müssen ein breites Kulturbündnis schaffen, das ist für uns alle wichtig“, so Dürr. Er blickt dabei auch in die Zukunft und weist auf zwei wichtige Ereignisse hin, bei dem der Bürgerverein Gestringen unbedingt beteiligt sein müsse. Einmal handele es sich um das Dorfjubiläum Gestringen im kommenden Jahr sowie im darauffolgenden Jahr, 2026, das 50. Bestehen des Bürgervereins selbst. Er verweist auf das &bdquo;einmalige Archiv, das Addi hinterlassen hat“ und das jetzt gemeinsam mit dem Stadtarchivar Aaron Pfaff aufbereitet werde. Natürlich gehöre auch die wichtige integrative Kulturarbeit dazu, die auch über Circus Krönchen gelaufen sei. &bdquo;Das liegt uns im Blut, deshalb sind wir auch von Addi in die Welt gesetzt worden. Und deshalb ist das, was wir hier machen, von unschätzbarem Wert. Das ist alles geschehen in einer Zeit, als noch niemand von Inklusion gesprochen hat“, so Peter Dürr. Am Schluss fand noch der Hinweis von Architekt Karl Lindstedt, der sein Architekturbüro in Gehlenbeck besitzt und in Nettelstedt eine Kulturscheune entwickelt. Er konfrontierte die Gestringer mit der Idee, vielleicht das Haus mit Grundstück Alte Schule zu einem symbolischen Preis von der Stadt zu erwerben und es selbst zu betreiben. &bdquo;Es gibt Beispiele dafür in Deutschland, wo so etwas funktioniert hat“, gab er den Organisatoren mit auf den Heimweg.

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