Warum ein Geschäft in Espelkamp nach nur einem Jahr wieder geschlossen hat

Espelkamp. Nach nur knapp einem Jahr ist der Fahrradladen des Preußisch Oldendorfer Unternehmens Lohmeier an der Breslauer Straße wieder geschlossen. Statt schöner neuer E-Bikes mit entsprechendem Zubehör, die die Fensterfronten des 88 Quadratmeter großen Geschäftsraumes in den vergangenen Monaten belebten, sind die Fensterscheiben inzwischen blind und mit Zeitungspapier und Pappe verklebt. Was ist passiert? In einer Presseerklärung, die der NW vom Unternehmen zuging, gibt es Erklärungsversuche. Lohmeier bezeichnet den einjährigen Versuch an Espelkamps bester Einkaufsstraße als &bdquo;erfolgreichen Abschluss eines Förderprojekts 2023“. Weiter heißt es, dass die Stadt Espelkamp und die Lohmeier GmbH & Co. KG sich darüber freuten, den erfolgreichen Abschluss eines gemeinsamen Projekts bekannt zu geben. Diese Kooperation sei durch ein großzügiges Förderprogramm der StadtEspelkamp ermöglicht worden. Die Lohmeier GmbH & Co. KG möchte sich bei der Stadt Espelkamp für ihre Unterstützung bedanken, ohne die dieses Vorhaben nicht möglich gewesen wäre und freue sich über eine weitere Zusammenarbeit. Beide Parteien möchten die Öffentlichkeit darüber informieren, dass die Filiale in Espelkamp ab dem 30. Dezember 2023 für den Kundenverkehr geschlossen sei. Lohmeier sei &bdquo;dankbar für die positive Resonanz, die sie während der Präsenz in Espelkamp erfahren durften“. Man freue sich darauf, in der Zukunft &bdquo;weitere spannende Projekte in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Espelkamp umsetzen zu können“. &bdquo;Wir wollen Teil der Mobilitätswende sein“ Vor knapp einem Jahr hatte Inhaber Burkhard Lohmeier noch in einer gemeinsamen Presseerklärung mit der Stadt Espelkamp verkündet, dass er stolz darauf sei, in Espelkamp zu sein: &bdquo;Ich freue mich darauf, die Bürger von Espelkamp mit qualitativ hochwertigen Fahrrädern und erstklassigem Service zu versorgen. Wir wollen ein Teil der Mobilitätswende sein. Gerade die Stadt Espelkamp ist prädestiniert für den Fahrradverkehr“, hatte er seinerzeit erklärt. Das Ladengeschäft sei jeden Freitag von 10 bis 12 Uhr geöffnet und befinde sich direkt in der neuen Mitte der Stadt Espelkamp. Wirtschaftsförderer Alexander Borchard hatte sich seinerzeit ebenfalls über die neue Attraktion in der Breslauer Straße gefreut und erklärt: &bdquo;Das Ladengeschäft hat eine sehr gute Sichtbarkeit und wir hoffen, dass das Angebot gut angenommen wird.“ Fahrrad Lohmeier werde erst mal einen Reparaturservice für alle Arten von Fahrrädern anbieten und habe zusätzlich die neuesten Fahrräder in der Ausstellung stehen. Erweiterte Öffnungszeiten logische Konsequenz Bürgermeister Henning Vieker wies in dem Zusammenhang auf das Förderprogramm des Kreises Minden-Lübbecke &bdquo;Mühlenkreis zukunftsfit“ hin, das Lastenräder und Fahrradkinderanhänger fördert: &bdquo;Informationen dazu sind auf der Internetseite der Kreisverwaltung zu finden“. Burkhard Lohmeier hatte sich erhofft, dass die Espelkamper Bevölkerung das Angebot gut annehmen und eine Erweiterung der Öffnungszeiten die logische Konsequenz sein werde: &bdquo;Wir sind weiterhin auf Wachstumskurs und suchen nach zusätzlichem Personal für den Verkauf und die Werkstatt, um unsere Kunden noch besser betreuen zu können. Mit der Eröffnung in Espelkamp haben wir ein weiteres Zeichen gesetzt. Daher freuen wir uns über Bewerbungen, die unser tolles Team erweitern.“ Inzwischen ist das Förderprogramm des Landes NRW zur Belebung der Innenstadt ausgelaufen. Das bestätigte Espelkamps Wirtschaftsförderer Alexander Borchard jetzt im Gespräch mit der NW. Das Förderprogramm des Landes habe einen erheblichen Teil der Mietkosten übernommen. Die Stadt habe sich seinerzeit beworben und einen Förderplatz erhalten. &bdquo;Es ging auch darum, Ideen für eine attraktive Innenstadt zu entwickeln.“ Und die habe man gemeinsam mit Burkhard Lohmeier entwickelt. Wirtschaftsförderer bedauert die Entscheidung Von daher habe er die Hoffnung gehabt, dass sich daraus mehr entwickeln könne, zeigte sich der Wirtschaftsförderer doch ein wenig enttäuscht. Er hätte sich für beide Seiten &bdquo;mehr Zeit gewünscht, um die ganze Sache weiterzuentwickeln“. Er bedaure die Entscheidung, machte aber deutlich, dass es für Lohmeier schwierig gewesen sei, entsprechendes Personal für Espelkamp zu gewinnen. Daher hätten sich die Öffnungszeiten auch schwierig gestaltet. So habe die Firma vor allem die Präsentation als Showroom für ihre Fahrradmodelle genutzt. 2024 gebe es ein weiteres Förderprogramm des Landes, das allerdings &bdquo;nicht so großzügig ausfällt“, so Borchard. Dennoch habe man sich auch hierfür beworben. Mit Lohmeier werde man weiter in Kontakt bleiben. Möglicherweise könne sich da wieder etwas entwickeln. &bdquo;Es war ein Versuch, aber wir machen weiter“, so der Wirtschaftsförderer. An anderen Stellen der Innenstadt gebe es positivere Signale, macht Borchard deutlich. Beispielsweise dort, wo früher das Modehaus Hesse war, ziehe jetzt die Physiotherapie-Praxis Wegner ein. &bdquo;Auch das bringt wieder eine Belebung an dieser Stelle“, freut sich der Wirtschaftsförderer. Und auf der anderen Seite der Breslauer Straße werde bald ein Kindermoden-Geschäft eröffnet. Aktuell werde noch umfassend renoviert, weil sich dort früher ein Tierfachgeschäft befunden habe. &bdquo;Viele Espelkamper wünschen sich ein schönes Café. Das wissen wir. Wir haben noch viele Ideen in der Pipeline. Wir arbeiten daran, dass die Innenstadt weiter belebt wird“, sagt Borchard.

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