Gesprengter Geldautomat in Espelkamp wird nicht wieder aufgebaut

Espelkamp. Es ist jetzt fast vier Monate her, dass der Geldautomat der Cash-Group, der von der Deutschen Bank betrieben wird, an der Breslauer Straße überfallen und gesprengt worden war. In der Zwischenzeit wurden zwar die Spuren der Attacke beseitigt, dennoch rührte sich seit einiger Zeit nichts mehr. Noch nicht einmal neue Fenster und eine neue Tür waren eingesetzt, stattdessen zeigt sich die Schaufensterfront nunmehr seit einigen Wochen mit Spanplatten vernagelt. Kein schöner Anblick für Espelkamps Haupteinkaufsstraße. Erst jetzt soll allerdings die Entscheidung getroffen worden sein, den Geldautomatenbetrieb nicht wieder aufzunehmen. Das bestätigte Klaus Winker, ein Sprecher der Deutschen Bank AG. Vor vielen Jahren gab es noch eine richtige Bankfiliale In der Tat. Erst am Montag war auch die beleuchtete Deutsche Bank-Schrift über dem Eingang beseitigt worden. Auch weitere Instandsetzungsarbeiten seien in dem kleinen SB-Center, in dem auch noch andere Geldtransaktionen außerhalb des reinen Geldabhebens möglich waren, nicht mehr geplant. Die Deutsche Bank und damit auch die Cash-Group geben den Standort Espelkamp endgültig auf. Vor vielen Jahren war die Deutsche Bank noch mit einer eigenen Filiale in Espelkamp vertreten. Jetzt erinnert nichts mehr an die Präsenz von Privatbanken in der City. Auch in Lübbecke ist vor noch gar nicht langer Zeit die letzte Privatbank, die Commerzbank mit ihrer Filiale, geschlossen worden. Wie überall ziehen sich die Kreditinstitute aus der Fläche zurück, sind inzwischen aber noch nicht einmal durch SB-Angebote mehr vertreten. Nutzerzahlen hätten sich immer weiter verringert Winker machte deutlich, dass es zwei Haupttrends gebe, die zu dieser Entscheidung geführt hätten. Zum einen sei es die Historie des SB-Centers, der bereits mehrfach Ziel von Automatensprengern gewesen ist. Man wolle schließlich auch die umgebenden Bewohner in den Wohnungen schützen. Zum anderen gebe es immer mehr alternative Angebote, um beispielsweise an Bargeld zu gelangen, darauf wies der Experte hin. Deshalb habe man in Espelkamp abgewogen und sei zu dem Schluss gekommen, das SB-Center nicht mehr zu eröffnen. Gleichzeitig stellte er fest, dass auch die Nutzerzahlen sich immer weiter verringert hätten. &bdquo;Es tut uns leid, wir bedauern es auch sehr, dass wir so verfahren müssen, aber wir müssen uns dann an unsere eigenen Verabredungen halten und alle gleich behandeln“, stellt er fest. Standort immer mal wieder angeschaut Man habe sich in den vergangenen Monaten den Standort immer wieder angeschaut. Außerdem habe man einen Aushang für die Nutzer gemacht und sie auf die alternativen Möglichkeiten hingewiesen, die die Cash-Group biete, um gebührenfrei an Bargeld zu gelangen und auch andere Funktionen vorzunehmen. Inzwischen seien auch die größeren Kunden darüber informiert worden, dass das SB-Center nicht mehr zur Verfügung stehe. Innerhalb des Verbundes habe man alle SB-Bereiche, besonders in den gefährdeten Zonen, beispielsweise bereits in der ersten Nachthälfte geschlossen. Ebenso seien die Öffnungszeiten aller Filialen insgesamt deutlich reduziert worden. Auf die zunehmenden Sprengungen und den Vandalismus reagiere man bereits. Für alle Standorte gebe es Risiko-Profile. Der Rückgang der Frequenzen sei an allen Standorten zu beobachten. Winker weist drauf hin, dass man Bargeld ohne Gebühren auch innerhalb der Cash-Group an den Shell-Tankstellen erhalte, ebenso wie an den bundesweit 7.000 Geldautomaten, die zur Banken-Gruppe gehörten. Bargeld bekommt man auch in Einkaufsmärkten Auch bei einigen Einkaufsmärkten könne man Bargeld erhalten. Zur Cash-Group gehören folgende Banken mit ihren Automaten: die Commerzbank (inklusive Marke Comdirect), die Deutsche Bank (inklusive Marken Fyrst, Postbank und Norisbank) sowie die Unicredit Bank (inklusive Marke Hypovereinsbank). Die nächste &bdquo;normale“ Filiale einer der Gruppe angehörenden Bank ist die Commerzbank-Filiale in Minden am Großen Domhof und die der Deutschen Bank sowie der Postbank. Dort sind auch vorgelagerte SB-Center-Bereiche, in denen alle notwendigen Transaktionen möglich sind. Ebenso kann man sich in den meisten Marktkauf-Filialen bis zu 200 Euro bei einem getätigten Einkauf an Bargeld herausgeben lassen – provisions- und gebührenfrei. Weitere &bdquo;in der Nähe“ befindliche Automaten befinden sich in Bünde, Bad Oeynhausen und in Herford. Jenseits der Landesgrenze gibt es noch in Damme und in Melle SB-Center der Cash Group. Verlust für Breslauer Straße und an Zentralität Die endgültige Schließung des SB-Privatbank-Kunden-Centers in Espelkamp an der Breslauer Straße stößt bei der Stadt Espelkamp auf Unverständnis. Susanne Sassenberg, Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung, Bauen, Mobilität und Umwelt, sieht darin einen Verlust für die Breslauer Straße und der Zentralität. Jede Dienstleistung, die verschwindet, sei ein Verlust, macht sie deutlich. Dies sei sehr zu bedauern, zumal es die letzte Möglichkeit für Kunden aus dem Privatbankbereich in Espelkamp ist, ohne zeitlichen Aufwand oder zusätzlichen finanziellen Einsatz an Bargeld zu gelangen.

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