Umleitung: Wichtige Ortsdurchfahrt in Espelkamp für mehrere Monate dicht

Espelkamp-Fiestel. Der Übergang über die Große Aue in Fiestel ist ein historischer Ort. Schon im Mittelalter gab es hier eine der wenigen Flussquerungen. Diese Querung im Zuge der Straße von Minden über das Kloster- und Stiftsdorf Levern in Richtung Lemförde und Diepholz war strategisch wichtig und wurde von der früheren Ellerburg überwacht. Heute rollen reichlich Autos und Lastwagen über die Aue-Brücke – aber nicht mehr lange. Der Landesbetrieb Straßen NRW macht Fiestel über Monate für den Durchgangsverkehr dicht. Die derzeitige Brücke über die Große Aue wurde 1956 eingeweiht. In jenem Jahr wurde Borussia Dortmund durch ein 4:2 über den Karlsruher SC deutscher Fußballmeister. Damals wurde der Meister noch durch Qualifikationsrunden in zwei Gruppen und letztlich in einem Endspiel ermittelt. So wie sich die Bedingungen im Fußball gewandelt haben, so hat sich auch der Straßenverkehr gewandelt. Brücke nicht mehr zu sanieren Die Aue-Brücke in Fiestel ist in die Jahre gekommen. &bdquo;Sie ist nicht mehr zu sanieren“, sagt Sven Johanning, Sprecher der Niederlassung Bielefeld des Landesbetriebs Straßen NRW, am Montag auf Nachfrage der NW-Redaktion. Ab dem kommenden Montag, 20. Februar, wird Fiestel wegen einer größeren Baumaßnahme für den Durchgangsverkehr dichtgemacht. Die Arbeiten beginnen mit dem Abriss der alten Brücke. Die Landesstraße 766 (Gestringer Straße) ist deswegen voll gesperrt. Die Umleitung ist großräumig. Welche Umleitungen nun nötig sind Wer aus Richtung Minden, Hille und Gestringen in Richtung Levern, Bohmte und Lemförde will, muss in Gestringen auf die Bundesstraße 239 abbiegen. In Espelkamp geht es dann auf die Landesstraße 770 (Osnabrücker Straße) bis Twiehausen, dort dann auf die Landesstraße 557 (Twiehauser Straße) bis Destel. Dort erreichen Autofahrer auf dem Weg gen Westen dann wieder die L 766 (Lübbecker Straße). Wer in Richtung Gestringen, Hille und Minden fahren muss, fährt die gleiche Strecke – nur umgekehrt. Umwege müssen auch die Autofahrer einplanen, die zwischen Blasheim, Espelkamp und Rahden fahren und dabei sonst über Fiestel fahren. Nach dem Abbruch der Brücke rückt nach Angaben von Sven Johanning der Kampfmittelräumdienst an, um den Bereich nach möglichen Munitionsresten abzusuchen. Am 4. April 1945 passierten alliierte Streitkräfte auf dem Weg in Richtung Muna Espelkamp auch Fiestel. Kampfmittelräumer sind vor Ort Wenn der Kampfmittelräumdienst seine Arbeit erledigt hat, wird eine Baugrube in die große Aue eingesetzt und es beginnt der Bau einer neuen Stahlbetonbrücke. Die wird nach Aussagen von Sven Johanning mit zwölf Metern so lang sein wie die jetzige Brücke. Mit einer Breite von ebenfalls zwölf Metern ist sie aber einen Meter breiter als die jetzige Brücke. Der Grund: Vorsorglich wird auf der Südseite so schon mal Platz für einen möglichen späteren Radweg geschaffen. Schon die Brückenbauarbeiten werden den Verkehrsfluss beeinflussen, aber bald wird das noch gravierender der Fall sein. Parallel zu den Brückenarbeiten beginnen im späten Frühjahr Sanierungsarbeiten an der Fahrbahn der Gestringer Straße, sagt Sven Johanning im Gespräch mit der NW. Das betrifft einen rund 1,1 Kilometer langen Abschnitt, der westlich der Einmündung Vehlager Straße beginnt, bis hin zur Einmündung Gewerbestraße. Welche Kosten entstehen Die gesamten Arbeiten an der Fahrbahn und der Brückenbau sollen im Monat Juli beendet sein. Die Gesamtkosten für die Maßnahme beziffert Sven Johanning mit rund 2,1 Millionen Euro. Davon entfallen allein 1,4 Millionen Euro auf den Brückenbau.

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