Nahostkonflikt: Demo gegen die Politik Israels in Espelkamp

Espelkamp. Anhaltender Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen und massive israelische Vergeltungsangriffe: Angesichts der jüngsten Gewalteskalation mit mehr als 50 Toten wächst die Sorge, dass im Nahen Osten ein neuer Krieg ausbricht. Inzwischen hat der ewige Nahostkonflikt zwischen dem Staat Israel und den Palästinensern auch wieder Europa erreicht und sogar die Stadt Espelkamp. Kürzlich versammelten sich viele Bürger und auch Besucher von auswärts unter den Rathausarkaden an der Breslauer Straße, um ihre Meinung über den Konflikt lauthals zu verkünden. Die große aktive türkische Gemeinde gab dabei klar den Ton an, denn vor allem türkische Fahnen und natürlich auch palästinensische Banner wurden geschwungen. Teilweise waren auch Autos dabei, aus denen heraus sie geschwungen wurden. Nach Angaben der Polizei hatten sich etwa 200 Personen an dieser Demonstration, die sich vor allem gegen die Politik des Staates Israel im aktuellen Konflikt richtete, beteiligt. Kundgebung war ordnungsgemäß angemeldet Der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde, Ralf Steinmeyer, machte im Gespräch mit nw.de deutlich, dass die Demonstration "ordnungsgemäß angemeldet" worden war. Zwei Espelkamper Bürger aus dem "türkischstämmigen Umfeld" hätten dies getan. Die Dauer der Veranstaltung war mit 18 bis 19.15 Uhr angegeben worden. Offiziell lautete der Sprachgebrauch "Eilversammlung in der Innenstadt". Die Organisatoren hatten angegeben, dass sie mit etwa 40 bis 50 Personen rechneten. "Dass letztendlich die vierfache Menge an Menschen erschienen ist, das hatte wohl niemand auf dem Plan", so Steinmeyer. Vor allem türkische und palästinensische Fahnen wurden geschwungen, beobachtete die Polizei. Auf ihnen und den Plakaten sei, so Steinmeyer vor allem die Politik des Staates Israel gegen über der arabischen und moslemischen Bevölkerung kritisiert worden. "Nieder mit dem Zionismus. Befreie Palästina", so lauteten einige der Sprüche, die auf den Transparenten und Plakaten zu lesen waren. Alles habe "unkompliziert funktioniert" Steinmeyer konnte aber nicht bestätigten, dass antisemitische Äußerungen gefallen seien, die der Polizei das Recht gegeben hätten, einzuschreiten und auch Anzeigen zu erstatten. Gemeinsam mit den beiden Vertretern des Espelkamper Ordnungsamtes, die ebenfalls den Demonstrationszug beobachteten, habe man darauf geachtet, dass Masken getragen wurden und die Abstände eingehalten wurden. Alles habe "unkompliziert funktioniert". Nur beim Zug durch die Innenstadt habe es eine kleine Änderung in der Richtung gegeben, die so nicht direkt abgesprochen worden war. Straftaten seien nicht begangen worden. Generell habe es keine weiteren Probleme gegeben. Die An- und Abreise der Teilnehmer sei vor allem zu Fuß oder sogar mit Fahrrädern erfolgt, viele seien auch mit Pkw erschienen, die, so Steinmeyer, häufig mit Fahnen "dekoriert" waren. Weitere Versammlungen sind geplant Mit den Beteiligten seien Gespräche geführt worden, gab Steinmeyer bekannt. In diesem Zusammenhang habe man ihnen mitgeteilt, dass noch weitere Versammlungen dieser Art stattfinden würden, solange der kriegerische Konflikt zwischen Israel und Palästina bestehe. Das beschere der Polizei noch mehr Arbeit. Sie ist bereits durch die Demonstrationen der Corona-Kritiker strapaziert. So gibt es die "Friedensspaziergänge"alle zwei Wochen in Espelkamp, die sonntäglichen Treffen in der Mittagszeit an der Kreuzung der B 65 mit der B 239 sowie die AfD-Demonstrationen in der Kreisstadt Minden, wie beispielsweise am kommenden Montag. Eine Streifenwagenbesatzung für die Synagoge Kampstraße Nunmehr wird die Polizei auch eine Streifenwagenbesatzung abstellen, die rundum die Uhr die Synagoge an der Kampstaße beobachten und bewachen wird, um mögliche antisemitische Anschläge zu verhindern. Auch auf die Petershäger Synagoge werde man "zukünftig regelmäßig ein Auge werfen". Weitere Kundgebungen, außer der in Espelkamp, die sich mit dem eskalierenden Nahostkonflikt beschäftigten, habe es "Gott sei Dank bisher im Kreisgebiet nicht gegeben".

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