Hille/Espelkamp

Suche nach der vermissten 65-Jährigen: Familie hat weiterhin Hoffnung

Noch immer fehlt von der vermissten Frau aus Espelkamp jede Spur. Es gibt etwas, das die Familie stark verunsichert, wie sie im Gespräch mitteilt.

Die Suchaktion der Einsatzkräfte konzentriert sich auf das Große Torfmoor in Hille. | © Stefanie Dullweber

02.02.2021 | 02.02.2021, 19:19

Hille/Espelkamp. Wer hat Christa L. gesehen? Von der vermissten 65-Jährigen aus Espelkamp fehlt weiterhin jede Spur. „Die Suche ist zwar bislang erfolglos, aber die Hoffnung geben wir noch lange nicht auf", stellt ihre Patentochter im Gespräch mit dem Mindener Tageblatt klar. Während die junge Frau weitere Informationen über die Vermisste preisgibt, ist sie mit der Tochter von Christa L. im Großen Torfmoor in Hille unterwegs. Dort hatten Polizisten gestern das Fahrrad der 65-Jährigen auf einem Wanderparkplatz an der Moorbadstraße gefunden. Daher konzentrierten sich Suchmaßnahmen von einem Großaufgebot an Einsatzkräften auch auf die Wanderwege im Moor und entlang des Mittellandkanals.

Doch für die Angehörigen von Christa L. kommt es nicht infrage, einfach tatenlos zuzusehen. „Das ist für uns alles sehr unerklärlich. Wir können uns ihr Verschwinden nicht erklären, wir sind sehr ratlos und besorgt", sagt ihre Patentochter. Am Sonntagabend sei die 65-Jährige noch bei einer Freundin zum Kartenspielen gewesen. Gegen 22 Uhr sei sie dann bislang das letzte Mal auf ihrem Hof gesehen worden. Was danach passiert ist, ist unklar. „Ihre Tochter stand die letzten Tage immer mit ihr in Kontakt, das ist alles ganz komisch", findet die Patentochter. Vor allem, dass die Rentnerin das Haus ohne ihr Handy, Ausweisdokumente, Geld und ihr Brille verlassen hat. „Dass sie ohne Brille los ist, ist ganz untypisch für sie. Da hat sie selbst immer gesagt, dass die Brille das erste ist, das sie morgens aufsetzt und das letzte, was sie abends abnimmt."

Familie hat noch Hoffnung

Ihre Angehörigen haben die Hoffnung noch nicht verloren, auch weil sich Christa L. im Großen Torfmoor in Hille bestens auskennt: „Sie war immer sehr gerne spazieren und auch oft im Moor unterwegs - selbst damals schon mit uns, als wir noch kleiner waren", erzählt ihre Patentochter. Sie hat auch eine Erklärung dafür, weshalb Christa L. am Montagnachmittag noch auf dem Friedhof in Frotheim gewesen sein könnte. „Dort pflegt sie das Grab ihres Mannes und das ihres Bruders. Sie war oft dort auf dem Friedhof." Ein Zeuge will die 65-Jährige dort gesehen haben und meldete das der Polizei. Das sei wohl auch der einzige Anhaltspunkt, den die Beamten aktuell haben.

Am Montag hatte sich zur Mittagszeit eine Nachbarin von Christa L. an die Polizei gewand, da die Jalousien noch herunter gelassen waren und der Briefkasten noch nicht geleert war. Auch auf das Klingeln und Klopfen meldete sich die 65-Jährige nicht, erklärte die Nachbarin gegenüber den Beamten. Diese ließen die Haustür öffnen und durchsuchten die Zimmer. Zwar fanden sie Handy, Geld und Ausweispapiere, doch von der Frau fehlte jede Spur. Erst als die Einsatzkräfte den gesamten Ort und das weitere Umfeld entlang des Mittellandkanals absuchten, entdeckten sie das Rad der Frau.

Auf diesem Wanderparkplatz hat die Polizei das Fahrrad der vermissten Christa L. gefunden. - © Stefanie Dullweber
Auf diesem Wanderparkplatz hat die Polizei das Fahrrad der vermissten Christa L. gefunden. | © Stefanie Dullweber

Daraufhin wurde ein Polizeihubschrauber aus Dortmund angefordert, dessen Besatzung die Einsatzkräfte aus der Luft unterstützte. Außerdem beteiligte sich eine Bootsbesatzung der Wasserschutzpolizei an der aufwendigen Suche, indem sie den Kanal und den Leinpfad von der Wasserseite in Augenschein nahmen. Weiterhin setzte die Einsatzleitung einen speziell ausgebildeten Polizeisuchhund aus Stukenbrock ein und forderte noch Kräfte der Feuerwehr aus Lübbecke an. Diese brachten zudem eine Drohne zum Einsatz. Bis zum Einbruch der Dunkelheit fanden die Suchmannschaften allerdings keinen Hinweis zum Verblieb der Vermissten. Flächensuchhunde der Rettungshundestaffel Warendorf-Hamm setzten die Suche bis kurz nach Mitternacht ohne Erfolg fort.

Beschreibung der Frau

Die Gesuchte ist 1,60 Meter groß, hat schulterlange graue Haare und eine normale Figur. Vermutlich ist sie bekleidet mit einem schwarzen Mantel, einer Jeanshose, einem pinkfarbenen Schal und Ohrenschützern. Wer die 65-Jährige im Laufe des Tages gesehen hat oder Angaben zu deren aktuellem Aufenthaltsort geben kann, wird gebeten, sich umgehend bei der Polizei Minden-Lübbecke zu melden unter Telefon 0571/88660. In den sozialen Medien kursiert bereits ein Foto der Vermissten. Die Polizei hat sich mit diesem Bild allerdings noch nicht an die Öffentlichkeit gewand. Sofern die Beamten das Foto verbreiten, schließen wir uns an.