Die gewohnten, großen Weihnachtsmärkte wird es nicht geben

Lübbecker Land. Nähe hält warm: Mit Freunden und Arbeitskollegen noch einen heißen Glühwein trinken, wenn’s draußen schön kalt ist. Auf den Weihnachtsmärkten wo Gemütlichkeit und Geselligkeit die Atmosphäre bestimmen, machen Besucher genau das, was man in Corona-Zeiten eigentlich gar nicht darf. Man geht nicht auf Abstand, sondern eher auf Tuchfühlung. Nun steht mit die schönste und romantischste Jahreszeit vor der Tür und nw.de hat nachgefragt, wie mit dem zweiten Lockdown aktuell die Chancen für die größten Weihnachtsmärkte im Lübbecker Land stehen. LÜBBECKE Schon seit geraumer Zeit hatte der Verein Lübbecke Marketing überlegt, was wegen Corona in diesem Jahr überhaupt in Sachen Weihnachtsmarkt geht. Mit dem zweiten Lockdown steht für den Verein nun fest: &bdquo;Den Markt, wie wir ihn kennen, wird es in diesem Jahr nicht geben", so Peter Schmüser, Geschäftsführer von Lübbecke Marketing. Eigentlich hätte der Markt mit den mehr als 30 Buden und dem Bühnenprogramm in der Fußgängerzone vom 2. bis 6. Dezember stattfinden sollen. Krönender Abschluss wäre die traditionelle Bescherung für die Kinder am Nikolaustag gewesen. "Wer soll das alles kontrollieren?" Selbst wenn der Lockdown im Dezember wieder aufgehoben wäre, würden Auflagen wie Abstandsgebote und ein komplettes Hygienekonzept den Markt aus Sicht des Vorstandes unmöglich machen. Schmüser: &bdquo;Wenn wir die Besucherzahlen beschränken wollten, dann müssten wir alle sieben Zugänge zur Fußgängerzone absperren. Wer soll das alles kontrollieren?" Zudem hätte eine Reglementierung der Besucherströme durch Absperrungen negative Auswirkungen auf den Zulauf in den Geschäften. Und für die Beschicker würde sich der Aufwand, den sie haben kaum lohnen. Stimmungsvolle Beleuchtung und geschmückte Bäume wird es geben Dennoch bemühen sich Lübbecke Marketing und die Einzelhändler adventlichen Zauber in die Innenstadt zu bringen. Mit stimmungsvoller Weihnachtsbeleuchtung, von Kitas und Grundschulen geschmückten Weihnachtsbäumen und vielleicht, wenn es die Corona-Lage zulässt zumindest mit einigen Ständen wie Mandel- oder Waffelbude. &bdquo;Schon für den Duft", sagt Peter Schmüser. Angedacht ist bei merklichen Lockerungen auch, zumindest einen verkaufsoffenen Sonntag im Advent anzubieten. Alternativ könnte es dann auch ein Aktionstag anderer Art wie ein Dämmershopping mit verlängerten Öffnungszeiten werden. Auch die traditionelle Lesung vom 1. bis 24. Dezember am Adventskalender auf der Bühne muss diesmal ausfallen, denn zu dicht wäre das Gedränge davor. Lesung am Adventskalender als digitales Format Weil die Lesung besonders bei Familien beliebt ist, wird es nun ein digitales Format geben. Das Stadtmarketing hatte die Lübbecker aufgefordert, eigene Geschichten für die Adventszeit zu schreiben. &bdquo;Das Vorlesen soll in diesem Jahr in einem extra hergerichteten kleinen Studio als Video aufgezeichnet und an den 24 Tagen über die Social Media-Kanäle von Lübbecke Marketing ausgespielt werden", erläutert Andreas Oelschläger, Mitglied in der Arbeitsgruppe &bdquo;Weihnachtliches Lübbecke". Die Kinder können dann an jedem Tag in einem anderen Lübbecker Geschäft kleine Präsente bekommen. PR. OLDENDORF &bdquo;Leider findet der Sternenzauber in diesem Jahr nicht statt", bedauert Wilhelm Pörtner vom Gewerbeverein Pr. Oldendorf. Die Weihnachtsbeleuchtung an den Straßen werde aber aufgehängt und vor der Kirche der große Tannenbaum aufgestellt. &bdquo;So kann dann weihnachtliche Stimmung aufkommen", sagt Pörtner. Für den Dezember gebe es einen Adventskalender, der den stationären Einzelhandel stärken solle, so der Vorsitzende. "In einer schwierigen Zeit Positives vermitteln" Federführend seien dabei Nicole Drumann und Rainer Höke vom Gewerbeverein. &bdquo;Die Aktion führen wir gemeinsam mit der Stadt durch", erklärt Drumann. Jedes Geschäft habe Angebote, die von Geschenkideen bis zum Gewinnspiel reichen, so die Marktleiterin der Magro-Filiale. &bdquo;Wir möchten in dieser schwierigen Zeit Positives damit vermitteln", wünscht sie sich. &bdquo;Ein Kalender erinnert ja auch an die Vorweihnachtsfreude in der Kindheit." ESPELKAMP Die ersten Märkte, wie beispielsweise der in Isenstedt, waren bereits vor Monaten abgesagt worden. Vor knapp zwei Wochen war auch das &bdquo;Winterliche Schlossvergnügen" auf dem Gelände des Gutes Benkhausen vom Veranstalter, der Firma Gauselmann, abgesagt worden. Auch abgespeckte Variante ist nun abgesagt Der Espelkamper Lichterglanz, der in der City auf dem Grünanger normalerweise stattfindet, hat Thorsten Blauert, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins, jetzt auch in der abgespeckten Form absagen müssen. Im Gespräch mit der NW macht er deutlich, dass dies unter den gegebenen Bedingungen und bei den steigenden Infektionszahlen nicht darstellbar sei. Dennoch versuche das Stadtmarketing, je nach Lage und Umständen, für die Menschen zu Weihnachten etwas anzubieten. So sei das Dämmer-Shopping, das anlässlich des Weihnachtsmarktes geplant ist, zunächst noch nicht abgesagt. Blauert: &bdquo;Wir werden sehen, was wir auf die Beine stellen können." STEMWEDE Der Leverner Markt, der sich auf dem Stiftshügel erstreckt und immer wieder viele Menschen fasziniert, ist bereits gestrichen worden. Auch die adventlichen Märkte in Dielingen und Wehdem sind abgesagt. RAHDEN Martin Wlecke, Gewerbebund-Vorsitzender aus Rahden, muss auch den kleinen am ersten Advent geplanten Markt als Alternative auf dem Kirchplatz absagen. &bdquo;Das waren nur drei Buden, aber wir sehen unter den gegebenen Bedingungen keine andere Möglichkeit", stellt er im Gespräch mit der NW fest. Je nach Corona-Lage könne man sich jedoch &bdquo;noch etwas Kleines" einfallen lassen, der Betreiber stehe &bdquo;Gewehr bei Fuß".

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