Espelkamp

Kultur 5.0 setzt Espelkamp ins rechte Licht

Spannende Fassadenkunst und eine Lesung mit Eva Mattes in der Thomaskirche sind die Höhepunkte im Oktober. Kinonacht mit preisgekrönten Filmen im Februar.

Die Thomaskirche in Espelkamp. | © Frank Hesse

21.01.2020 | 21.01.2020, 14:00

Espelkamp. Im vergangenen Jahr war die neue Veranstaltungsreihe Kultur 5.0 mit der „Eiskalten Kinonacht" und dem Swing-Programm der Hamburger „Zimtschnecken" schwungvoll und mit viel Erfolg gestartet. Im zweiten Jahr präsentiert der fünfköpfige Arbeitskreis mit „LichtWerke" ein neues ambitioniertes Projekt. Das Team mit Beate Henke, Marie-Luise Kleine-hollenhorst, Gabi Kopp, Angela Lüling und Petra Prochnow stellte das Projekt vor.

Das Thema Licht steht im Mittelpunkt des Programms

„Wir wollen uns künftig dem Element Licht widmen und besonders markante Gebäude und Orte künstlerisch in Szene setzen", sagt Gabi Kopp. Das erste Objekt, das kreativ ins Licht getaucht wird, ist die Thomaskirche. Starten wird das Projekt am 23. Oktober. Verantwortlich für die eindrucksvolle Projektion auf die Fassade der Thomaskirche ist der Mindener Lichtkünstler Oliver Roth.

Der Arbeitskreis Kultur 5.0 mit Petra Prochnow, Beate Henke, Gabi Kopp, Angela Lüling und Marie-Luise Kleinehollenhorst (v.l.) stellt das neue Programm vor. - © Klaus Frensing
Der Arbeitskreis Kultur 5.0 mit Petra Prochnow, Beate Henke, Gabi Kopp, Angela Lüling und Marie-Luise Kleinehollenhorst (v.l.) stellt das neue Programm vor. | © Klaus Frensing

Die Thomaskirche selbst wird zur Bühne, wenn am Freitag, 6. November, die renommierte Schauspielerin Eva Mattes aus den Tagebüchern Astrid Lindgrens aus der Zeit von 1939 bis 1945 liest. Begleitet wird sie in dieser musikalischen Lesung von Dariusz Swinoga (Akkordeon) und Irmgard Schleier (Klavier), die auch für Regie und die Gesamtleitung verantwortlich ist.„Eigentlich wollten wir schon 2018 eine Veranstaltung in der Thomaskirche durchführen, der Kirchenbrand hat unsere Planungen damals aber erst einmal auf Eis gelegt", sagen die fünf Frauen. Umso mehr freut sich das Projektteam, dass es jetzt klappt.

"Besondere Architektur bietet spannende Kulisse"

Der Arbeitskreis Kultur 5.0 mit Petra Prochnow, Beate Henke, Gabi Kopp, Angela Lüling und Marie-Luise Kleinehollenhorst (v.l.) stellt das neue Programm vor. - © Klaus Frensing
Der Arbeitskreis Kultur 5.0 mit Petra Prochnow, Beate Henke, Gabi Kopp, Angela Lüling und Marie-Luise Kleinehollenhorst (v.l.) stellt das neue Programm vor. | © Klaus Frensing

„Die besondere Architektur mit dem neuen Kupferdach und dem angebauten Gemeindezentrum bietet eine umso spannendere Kulisse für die geplante Fassadenprojektion", ist das Team überzeugt.

Die Video-Projektionen laufen in der Zeit vom 23. Oktober bis zum 6. November ab Einbruch der Dunkelheit und leiten damit den Höhepunkt zum Abschluss der Veranstaltungsreihe Kultur 5.0 ein: die musikalische Lesung mit Eva Mattes unter dem Titel „Die Menschheit hat den Verstand verloren". Entsetzt schrieb Astrid Lindgren diese Worte in ihr privates Tagebuch zum Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939. Jahre bevor sie mit „Pippi Langstrumpf", den „Kindern von Bullerbü" oder „Michel von Lönneberga" die Welt eroberte. In ihren Tagebüchern schildert sie ihren Alltag, stellt aber auch Fragen, die heute wieder von erschrecklicher Aktualität sind. Was tun, wenn Fremdenfeindlichkeit und Hass das Denken und Handeln der Menschen bestimmen?

Eva Mattes wird abwechselnd Kapitel aus den Tagebüchern sowie ausgewählte Passagen aus „Pippi Langstrumpf" lesen und literarische Chansons aus dem Exil, jiddische Lieder aus dem Widerstand sowie Wiegen- und Kinderlieder aus Nord- und Osteuropa singen.

Mit Langer Kinonacht wird gestartet

Bereits am Freitag, 14. Februar, startet die diesjährige Veranstaltungsreihe mit der beliebten „Langen Kinonacht" im Elite-Kino. Unter dem Titel „Ikonen" ist es dem Arbeitskreis zusammen mit Kinobetreiber Karl-Heinz Meyer gelungen, mit den preisgekrönten Filmen „Die Berufung" und „Nurejew" eine erlesene Auswahl zu treffen. „Die Filme zeichnen das Bild von zwei ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten, die aber eines gemeinsam haben", sagt Gabi Kopp: „Durch ihren unermüdlichen Kampf für mehr Gleichberechtigung wurden sie zu Ikonen ihres Fachs."

Der Kinoabend startet um 20 Uhr mit einem Sektempfang im Foyer und anschließender kurzer Begrüßung im Kinosaal des Elite. „Die Berufung" ist ein eindrucksvolles Porträt der amerikanischen Supreme-Court-Richterin Ruth Bader-Ginsburg, Gleichstellungs-Ikone und unermüdliche Kämpferin für Demokratie, Freiheit und Toleranz.

Rudolf Nurejew tanzt auf der Leinwand

Rudolf Nurejew gilt als einer der besten Balletttänzer des 20. Jahrhunderts. Er begründete die Emanzipation des männlichen Rollenparts im Ballett. Eintrittskarten für die Kinonacht und die Lesung sind ab sofort im Kulturbüro im Bürgerhaus, Wilhelm-Kern-Platz 14, Tel. (0 57 72) 56 21 61 zu erhalten. Weitere Informationen zum Programm „Kultur 5.0" können per E-Mail an g.kopp@espelkamp.de angefordert werden.