Nominiert für den Umweltpreis 2018: Familie Kröger

Espelkamp.Es gehört Mut dazu, einen sicheren Job aufzugeben, um seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Familie Kröger aus Espelkamp hat diesen Schritt gewagt. Sie investiert ihre ganze Energie in den eigenen Biohof. Thomas Kröger (41) hat erst seine Arbeitsstelle als kaufmännischer Angestellter nach 23 Jahren gekündigt und setzt mit seiner Frau Andrea (38) nun auf die Vollerwerbslandwirtschaft auf dem elterlichen Hof. &bdquo;Wir möchten zeigen, dass es möglich ist, auch mit einem kleinen Hof zu existieren. Es gibt nicht nur groß oder gar nicht. Wir möchten den Mittelweg gehen“, sagen die beiden. Seit 2004 bauen sie Blumen zum Pflücken an, verkaufen Honig aus der eigenen Imkerei und Kürbisse aus dem Garten. Die leuchten jetzt herrlich in der Herbstsonne und sind begehrte Dekoration zu Erntedank und Halloween. &bdquo;Doch jetzt stehen wir wieder am Anfang und wollen den Anbau von biologisch erzeugtem Obst und Gemüse ausweiten“, sagt Thomas Kröger. Er ist auf dem Hof aufgewachsen. So wie seine Großeltern, die eine Bullenmast betrieben haben, möchte er nicht wirtschaften. Er könne keine Tiere einsperren oder gar töten. Er und seine Frau sind sich einig: &bdquo;Wir möchten möglichst autark leben und ohne Pestizide arbeiten.“ Familie schraubt ihre Ansprüche herunter Die Familie mit den drei Kindern Ronja (14), Robin (10) und Romian (7) macht vieles selber und versucht, ihre Ansprüche herunterzuschrauben. Andrea Kröger backt jeden Tag Brot, stellt Marmeladen und Gelee aus Obst aus eigenem Anbau auch zum Verkauf her. Fruchtsäfte werden nicht im Supermarkt gekauft, sondern selbst gemacht, genauso wie Kräutersalz und Tomatensoße. Strom kommt aus der Photovoltaikanlage &bdquo;Wir sind nicht fanatisch, unsere Kinder essen Fleisch, wenn sie möchten. Wir verzichten nicht auf Kaffee oder das Auto. Aber es macht Spaß, bewusster zu leben. Es ist ein Stück Freiheit, das wir uns erobern.“ Das Biohof-Projekt begann beiläufig. &bdquo;Ich war mit unserer Tochter schwanger, hatte viel Zeit und habe Blumen gesät“, erklärt Andrea Kröger. Daraus hat sich mittlerweile eine Sommerblumenwiese entwickelt, die viele Bewunderer findet und Hochzeitspaaren als Foto-Location dient. Heute baut die Familie zudem in Hochbeeten Kräuter und Salate an. In dem neuen Erdgewächshaus gedeihen Tomaten verschiedener Sorten, Paprika und Chillies in Arbeitshöhe, so dass sich niemand bücken muss. Auf dem Acker wachsen Kürbisse und Kohlsorten. Die Himbeeren und Brombeeren zum Selbstpflücken seien in diesem Sommer sehr gut angenommen worden. Im nächsten Jahr wollen sie den Anbau ausweiten. Verkauf auf Vertrauensbasis Der Verkauf der Bio-Produkte erfolgt auf Vertrauensbasis. &bdquo;Wir bauen an, die Kunden pflücken, was sie brauchen und bezahlen freiwillig, ohne das wir das kontrollieren“, sagt Thomas Kröger,. Die Kunden schätzen seine charmante Art des Verkaufens. &bdquo;Wir bekommen tolles Feedback. Vielen Leuten gefällt, was wir hier machen. Manche verweilen einfach nur auf einer Bank am Rande der Blumenwiese, um die Schönheit dieses Fleckchen Erde zu genießen.“ Seine Bienenvölker finden alles, was sie brauchen um die Ecke. Obstbäume, Weiden, Linden, Blühwiesen, Klee und Löwenzahn bieten den Bienen Nahrung und der Landhonig ist begehrt. &bdquo;Wir sind neugierig und probieren viel aus“, so die Krögers. Als Thomas und Andrea Kröger vom Carolinen-Umweltpreis gehört haben, dachten sie sich: &bdquo;Das Motto ,Unsere Zukunft – Ihr Projekt’ passt zu uns. Wir bewerben uns.“

Meistgelesen