Bad Oeynhausener Kirchengemeinde hätte Grundstück für Werster Kita-Neubau

Bad Oeynhausen. Wer den Werster Kindergarten Löwenzahn von innen kennt, weiß: Das gute Stück ist längst in die Jahre gekommen und für heutige Ansprüche in der Kinderbetreuung nicht mehr passend. Deshalb plant der Kita-Verband, den alten Werster Kindergarten in den Eidinghausener Neubau der Kita Regenbogen zu integrieren (die NW berichtete). Pläne, denen alle Parteien im Februar im Jugendhilfeausschuss zustimmten - mit denen dann die SPD aber in den Wahlkampf zog. Die NW macht den Faktencheck und hat nachgefragt, was dran ist an den Behauptungen, es gebe in Werste ein Grundstück für einen neuen Kindergarten. Und gäbe es dafür überhaupt einen Bedarf? &bdquo;Das Löwenzahn-Gebäude ist einfach zu alt für einen Kindergarten“, bestätigt Presbyter Matthias Boberg von der Kirchengemeinde Werste-Volmerdingsen. &bdquo;Wir wurden im Januar vom Kita-Verband des Kirchenkreises über die Pläne informiert und haben uns dem gefügt - schließlich haben wir ja keinen Einfluss auf dessen Entscheidungen“, sagt Boberg, der in der Gemeinde für Immobilien und Liegenschaften verantwortlich ist. Gespräche habe es nicht gegeben. Wenn die neue Kita Regenbogen vermutlich 2027 an den Start geht, &bdquo;haben wir als Kirche ein leerstehendes Gebäude zu vermarkten“, blickt Boberg in die Zukunft. Und nicht nur das: Daran angeschlossen ist eine Freifläche mit vielen Spielgeräten und altem Baumbestand. Was also biete sich dort mehr an als ein neuer Kindergarten? &bdquo;Somit gibt es eine realistische Möglichkeit für einen Kita-Neubau an gleicher Stelle“, sagt Boberg. &bdquo;Wenn die Stadt Bedarf hätte - und ich spreche hier bewusst im Konjunktiv -, könnte die Gemeinde das Grundstück ins Rennen werfen und die Stadt einen Betreiber suchen.“ Frühere Artikel: Kita-Planung in Bad Oeynhausen: Neubau führt zur Schließung der Löwenzahn-Kita &bdquo;Stadt ist gut beraten, diesen Plänen zuzustimmen“ Mit der Sitzung im Februar haben Politik und Verwaltung die Kindergartenbedarfsplanung bis zum Kita-Jahr 2027/2028 fortgeschrieben und die derzeit bestehenden Kitas und geplanten Neubauten beschlossen. Ein weiterer neuer Kindergarten in Werste ist darin erst einmal nicht vorgesehen. Diese Bedarfsplanung wird regelmäßig überarbeitet: &bdquo;Wenn sich abzeichnet, dass es nach der Zusammenlegung von Regenbogen und Löwenzahn weiterhin Bedarf gibt, dann werden wir als Stadt vorrangig Werste im Blick haben“, betont Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich auf Nachfrage der NW. Derzeit brauche es aber noch kein Grundstück: &bdquo;Wenn es irgendwann Bedarf geben sollte, wäre es früh genug, dann eine Fläche ins Auge zu nehmen.“ &bdquo;Als der Kita-Verband mit der Idee des Neubaus und der Zusammenlegung auf uns als Stadt zugekommen ist, standen wir dem Vorhaben positiv gegenüber“, so Müller-Ulrich. &bdquo;Beide Einrichtungen sind in die Jahre gekommen und wenn dann ein Träger von sich aus die Kitas umgestalten und neu bauen möchte, dann sind wir als Stadt gut beraten, den Weg mitzugehen. Deshalb wurde genau dieser Beschlussvorschlag für den Jugendhilfeausschuss im Februar vorbereitet.“ Die Verwaltung gehe davon aus, dass das in Eidinghausen passen werde, da nur rund 1,5 Kilometer Luftlinie zwischen den beiden Einrichtungen liegen würden. &bdquo;Zudem gibt es mit der Johanniter-Kita Kunterbunt ja eine große Einrichtung in Werste, die weiterhin Bestand hat.“ Die Stadt habe den Bedarf in Sachen Kindergartenplätze immer im Blick: &bdquo;Das wird ja an den vielen Neubauten im Stadtgebiet sichtbar“, ist Müller-Ulrich überzeugt und nennt die Kita Auf der Horst, an der Rolandstraße, an der Hermann-Löns-Straße oder den Anbau in Dehme. &bdquo;Die sind sicherlich auch dem gestiegenen U3-Bedarf geschuldet.“ Hintergrund: Bad Oeynhausener Kita wird neu gebaut Kirchengemeinde hofft auf Signale der Stadt Eine Betreuung der Unterdreijährigen aber war und ist im Kindergarten &bdquo;Löwenzahn“ nicht machbar. Der kleine Bau neben der Werster Kirche an der Steinfeldstraße wurde 1967 erbaut. Heute entspricht die zweigruppige Kindertagesstätte &bdquo;Löwenzahn“ nicht mehr den modernen Anforderungen. &bdquo;Die U2-Betreuung zum Beispiel ist in dem alten Gebäude gar nicht mehr zu realisieren“, erklärte Tanja Moßwinkel, Geschäftsführerin beim Verband der Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Vlotho, vor den Sommerferien. 46 Kinder werden im Löwenzahn derzeit von acht Mitarbeitern in zwei Gruppen betreut. &bdquo;Wir werden alle Plätze erhalten und auch alle Mitarbeiter mit nach Eidinghausen nehmen“, versprach Michael Witt, Kita-Fachberater im Verband. Der Kita-Verband im evangelischen Kirchenkreis Vlotho geht momentan von einem bis anderthalb Jahren Bauzeit für die Kita Regenbogen aus, die am derzeitigen Standort neu entsteht. &bdquo;Das ist ein Prozess, der dauert“, weiß auch Presbyter Matthias Boberg. Er geht derzeit davon aus, dass der &bdquo;Löwenzahn“ erst 2027 ein leeres Gebäude sein wird. Nach Abriss stünde dann ein Grundstück mit vorhandener Außenspielfläche für einen möglich neuen Kindergarten zur Verfügung. &bdquo;Eine andere Fläche macht meiner Meinung nach keinen Sinn“, so Boberg zur NW. &bdquo;Wir hätten aus ökologischer Sicht zudem auch keine Neuversiegelung.“ Zudem wäre eine Vergrößerung, also eine etwaige Erweiterung, in den benachbarten Pfarrgarten machbar. &bdquo;Die Größe ist somit kein Kriterium.“ Sollte die Stadt Interesse haben, könne sie zeitnah auf die Gemeinde zukommen und &bdquo;wir könnten mal sprechen“, erklärt Boberg. &bdquo;Sonst müssen wir schauen, was wir mit einem leeren Gebäude machen.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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