Auf der Brachfläche in Bad Oeynhausen entsteht eine Waschanlage für Wohnmobile

Bad Oeynhausen. Eine der prominentesten Brachflächen der Kurstadt dürfte bald Geschichte sein. Auf dem Grundstück an der Mindener Straße gegenüber den Schnellrestaurants &bdquo;Burger King“ und &bdquo;Glückspilz“ wird seit einiger Zeit Erde bewegt. Bagger heben Gruben aus, Rohre liegen zur weiteren Verarbeitung gestapelt auf dem 6.000 Quadratmeter großen Gelände. Bereits im Frühjahr war das Grundstück vorbereitet und ein Bauzaun errichtet worden. Zuvor war auf dem hinteren Teil des Geländes ein an der Wilhelm-Uhe-Straße gelegenes, leer stehendes Wohnhaus abgerissen worden. Nach Informationen der NW will Grundstückseigentümer und Autohausbesitzer Marcel Peitzmeyer dort eine Waschstraße für Großfahrzeuge wie Wohnmobile bauen lassen. &bdquo;Ein entsprechender Bauantrag ist bei uns eingegangen und wurde auch bereits genehmigt“, bestätigt Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich auf Anfrage der NW. In das Genehmigungsverfahren sei auch das Kreisumweltamt involviert gewesen, so Müller-Ullrich. &bdquo;Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hat reibungslos geklappt“. Eigentümer reagiert nicht auf zahlreiche Anfragen Gerne hätte die NW den Grundstückseigentümer Marcel Peitzmeyer zu Details der Anlage befragt. Doch der hat leider auf zahlreiche Anfragen per Telefon und E-Mail nicht reagiert. Im Frühjahr hatte er zuletzt gegenüber der NW erklärt, dass es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh sei für konkrete Angaben. Die Entwicklung dieses Grundstücks ist eine lange Geschichte, zuletzt begleitet von Pleiten, Pech und Pannen: Auf dem Gelände entstand Mitte der 1930-er Jahre das Ur-Autohaus nebst Tankstelle und Fahrschule. In den 1960-er Jahren wurde der Gebäudekomplex neu errichtet. Anfang der 1990er zog das Autohaus Peitzmeyer schließlich von der Mindener Straße an seinen heutigen Platz an der Kanalstraße. Und in das ehemalige Autohaus zog eine Videothek ein, die zuletzt Alpha-Videothek hieß. So weit, so gut. Als die Videothek etwa Mitte der 2000-er Jahre aufgab, begann die lange Geschichte des Leerstands und die Suche nach einem neuen Mieter oder Pächter des Areals. Bei seiner Suche ist Eigentümer Peitzmeyer - zunächst Vater Friedrich-Wilhelm jetzt Sohn Marcel - abhängig von der Stadt, denn ansiedeln darf sich an der Mindener Straße nur Gewerbe, das das Einzelhandelskonzept zulässt. Ideen wurden geboren und verschwanden wieder. 2014 entwickelte Eigentümer Friedrich-Wilhelm Peitzmeyer die Idee, dort ein Budget-Hotel entstehen zu lassen. Das Immobilienbüro Nagel bot damals das Gelände für 720.000 Euro auf dem Markt mit dem Planungsvorschlag eines Hotels an. Immobilienmakler Olaf Wortmann sah damals in der Nähe des künftigen Verkehrsknotenpunktes von A2/A30 durchaus Potenzial für Übernachtungsgäste. &bdquo;Der Markt für Budget-Hotels expandiert zurzeit“, erklärt Wortmann damals gegenüber der NW. Motel One oder B&B seien nur zwei der vielen Ketten, die er sich dort vorstellen könne. Bei der Idee blieb es. Abriss der Alpha-Videothek wurde abgebrochen 2015 hatte Friedrich-Wilhelm Peitzmeyer eine neue Trumpfkarte im Ärmel. Ein Investor aus Düsseldorf wollte auf dem Gelände der ehemaligen Alpha-Videothek eine Einrichtung für betreutes Wohnen errichten. Nach den Vorstellungen des Investors sollten dort Raum für fünf betreute Wohngruppen und Pflegeräume für acht Komapatienten entstehen. Um eine solche Einrichtung wirtschaftlich betreiben zu können, hatte der Investor aus Düsseldorf ein dreigeschossiges Gebäude mit Flachdach vorgeschlagen, inklusive eines zur Wilhelm-Uhe-Straße ausgerichteten begrünten Innenhofs. Doch Bauordnung und Einzelhandelskonzepts machten Peitzmeyer und dem Investor einen Strich durch die Rechnung. Fitnessstudio, Spielothek, Lebensmitteldiscounter waren weitere Ideen für das 6.000 Quadratmeter große Areal. Einige Interessenten seien abgesprungen, anderen musste Peitzmeyer absagen, weil das Einzelhandelskonzept eine entsprechende Nutzung nicht zuließ. 2016 schließlich lässt Peitzmeyer das marode Gebäude der ehemaligen Alpha-Videothek, in das außer sprießendem Grün keiner einziehen will, erst einmal abreißen. Eine Abbruchfirma wird damit beauftragt, das Gebäude zunächst zu entkernen. Doch dann folgt der Abbruch des Abbruchs. Wegen unsachgemäßer Arbeiten legte die Bezirksregierung Detmold die Baustelle still. Auflagen von gleich fünf Ämtern müssen erfüllt werden. Denn in dem Gebäude war – wie in den 1960-er und 1970-er Jahren üblich – Asbest verbaut worden. Das giftige Asbest muss ordnungsgemäß entsorgt werden. Im Juli 2017 schließlich sind die Abrissarbeiten abgeschlossen. Auch die Rückstände im Boden - wie die alten Tanks der Tankstelle - sind entsorgt. Im Herbst 2024 nun sind auf dem Grundstück die vorbereitenden Arbeiten für die Waschanlage im Gange. Und vieles deutet daraufhin, dass die Brache wirklich bald Geschichte ist.

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