Kindergarten-Neubau schafft Platz für Geburtsklinik am Herzzentrum Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Mit einem zweiten Bauprojekt reagiert das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ) in Bad Oeynhausen auf die Krankenhauspläne der Mühlenkreiskliniken. Die haben vor, das Krankenhaus Bad Oeynhausen an einen neuen Standort zu verlagern. Für das Krankenhaus soll ein Anbau an der Auguste-Viktoria-Klinik am Kokturkanal errichtet werden. Und das HDZ bereitet sich schon jetzt auf die Zeit ohne das Krankenhaus in seiner unmittelbaren Nachbarschaft vor. HDZ und Krankenhaus sind sich bislang nicht nur räumlich nah, sondern auch durch medizinische Kooperationen miteinander verbunden. Ein zentrales Projekt ist dabei die Zusammenarbeit zwischen der Kinderherzklinik des HDZ und der Geburtsklinik des Krankenhauses. Dabei geht es zum einen um Babys mit angeborenem Herzfehler, die geplant im Krankenhaus Bad Oeynhausen zur Welt kommen und dann direkt von den Kinderherz-Medizinern des HDZ in Empfang genommen und betreut werden. Aber auch Schwangere mit Herzproblemen können ihre Kinder im Krankenhaus in der Gewissheit zur Welt bringen, dass die Herzspezialisten des HDZ im Notfall direkt nebenan sind. Lesen Sie auch: Kita-Planung in Bad Oeynhausen: Die Rappelkiste wird größer und zieht um So ist es bisher. So wird es aber nicht bleiben, wenn das Krankenhaus in Bad Oeynhausen seinen Standort in der Wielandstraße unmittelbar neben dem HDZ verlässt. Für die Kinderherzklinik sei eine Geburtsklinik in direkter Nachbarschaft notwendig, hat das HDZ stets betont. Eine solche Geburtsklinik will das HDZ nun selbst bauen. Und zwar unmittelbar neben der Kinderherzklinik. Dort aber steht die Kindertagesstätte &bdquo;Rappelkiste“. Die Kita soll weichen, um Platz für den Neubau der Geburtsklinik zu machen, braucht aber vorher natürlich ein neues Quartier. Und das entsteht aktuell an der Ecke von Schützenstraße und Uhlandstraße. Auf dem Grundstück wollte das HDZ eigentlich einen Parkplatz für seine Mitarbeiter anlegen. Das verhinderte aber im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Minden, das nach Klagen von zwei Anwohnern die Baugenehmigung für die Parkfläche für unwirksam erklärte. Neue &bdquo;Rappelkiste“ soll 100 Kindern Platz bieten Nun haben hier die Arbeiten für den Bau einer neuen &bdquo;Rappelkiste“ begonnen. Die Kita wird eine Nutzfläche von 1.190 Quadratmetern haben und Platz für sechs Gruppen mit etwa 100 Kindern bieten, wie Thomas Fehnker, stellvertretender Geschäftsführer des HDZ, auf Nachfrage der NW mitteilt. Die neue Kita wird damit größer als die jetzige &bdquo;Rappelkiste“, in der 85 Kinder betreut werden. 6,1 Millionen Euro investiere das HDZ in den Kita-Bau, wie Fehnker erklärt. Im Juli 2025 solle der Neubau fertig sein. Betrieben werden soll die Kita weiterhin von der Elterninitiative der &bdquo;Rappelkiste“. Wann dann die alte &bdquo;Rappelkiste“ abgerissen werden soll, stehe noch nicht fest, so der stellvertretende HDZ-Geschäftsführer weiter. Auch wann dann der Bau der Geburtsklinik beginnen soll, könne er noch nicht sagen. &bdquo;Das HDZ steht bezüglich der Planung des Neubaus der Geburtsklinik im Austausch mit den Mühlenkreiskliniken, einen Zeitplan gibt es noch nicht“, so Fehnker. Lesen sie auch: Herzzentrum in Bad Oeynhausen kooperiert mit Kreisklinikum Herford-Bünde Bevor der Kita-Bau begann, hatte das HDZ das geschotterte Grundstück an der Schützenstraße trotz des vor sechs Jahren ergangenen Verbots als Parkplatz genutzt. Möglich ist das durch eine Sondergenehmigung der Stadt. &bdquo;Durch die derzeitigen Baumaßnahmen am HDZ sind einige Parkflächen momentan für die Beschäftigten nicht nutzbar. Somit haben wir einen Antrag für einen zeitlich befristeten Interimsparkplatz gestellt, der ausschließlich von den Mitarbeitenden des HDZ genutzt wird. Die Fläche dient somit als Ersatzparkfläche“, erläutert Fehnke. Und das ist auf der westlichen Hälfte des Geländes auch immer noch so. Denn von den knapp 6.500 Quadratmetern Gesamtfläche beansprucht die neue &bdquo;Rappelkiste“ 3.500 Quadratmeter. Was dauerhaft mit dem Rest des Grundstücks geschehen soll, dazu gebe es beim HDZ noch keine Planung, so Fehnker. Zehn Millionen Euro für neue Gefäßchirurgie Die Bauarbeiten, die für die von Fehnker beschriebene besondere Parkplatznot am HDZ sorgen, spielen sich auf der Ecke von Brahmsstraße und Schützenstraße ab. Hier entsteht seit Juli eine neue Abteilung für Gefäßchirurgie. Auch der Aufbau der Gefäßchirurgie sei eine Reaktion auf die Pläne der Mühlenkreiskliniken zum Umzug des Krankenhauses Bad Oeynhausen, so erklärte HDZ-Geschäftsführerin Karin Overlack im Juli gegenüber der NW. Für Notfälle in der Herzchirurgie oder der Kardiologie – etwa bei Gefäß-Beschädigungen bei einer schwierigen OP – brauche das HDZ eine Gefäßchirurgie. Die Kosten für die Gefäßchirurgie ließen sich nur schätzen, da noch nicht alle Aufträge vergeben seien, erklärt Fehnker. &bdquo;Wir rechnen mit einem Volumen von zehn Millionen Euro.“ Beide Bauten - Kita und Gefäßchirurgie, wurden vom Löhner Architekturbüro Podufal-Wiehofsky geplant. Und wie die Kita, so soll auch die Gefäßchirurgie im Sommer 2025 fertig sein.

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