Bad Oeynhausen. Ganz einfach zu knacken sind die fünf Fragen aus dem Unterwasser Quiz im Sielbad nicht. Denn wer weiß schon, dass 47 Kilometer Kabel verlegt wurden, um das Kombibad ans Netz anzuschließen? Oder dass dort vor der Inbetriebnahme 90.595 Fliesen verlegt wurden? Um an eine Familienkarte oder einen Sielbad-Beutel zu kommen, musste man am Samstag allerdings nicht die exakten Zahlen kennen. Belohnt wurden die Ergebnisse, die nah dran lagen. Mit dem Unterwasser Quiz wurde der zweite Geburtstag des Kombibades gefeiert. Und das bei über 30 Grad mit idealen Schwimmbadbedingungen. Schon am späten Morgen gab es an der Kasse eine lange Schlange von Besuchern.
Quizkarten auf dem Beckenboden
Seitdem sie im Ruhestand ist, hat Janine Wattenberg eine Jahreskarte für das Sielbad. Am Samstag suchte die frühere Leiterin der Gastronomie im GOP dort gleich mit der ganzen Großfamilie Abkühlung – ein großer Spaß nicht nur für Enkel Joel. Der macht sich natürlich auf die Suche nach den Quizkarten, die vom Sprungturm über die Rutsche kreuz und quer durch die Badeanstalt versteckt wurden und von den Tauchern sogar wasserdicht verpackt auf dem Boden der Becken gefunden werden wollten. Aber auch wer keine detektivischen Ambitionen hatte, kam am Samstag auf seine Kosten: Im einsamen Schwimmerbecken Runden ziehen, im Schatten der Bäume entspannen, ein Eis schlecken oder im Matschbecken mit der Spritzpistole Wasser in den Himmel schießen.
Ordentlich in Wallung brachten die vielen Besucher die 3.050 Kubikmeter Wasser aus den fünf Becken des Kombibades. Und wer die Zahl kannte oder wusste, wie viele Jahre alle 25 Mitarbeiter aus dem Sielbad zusammen alt sind, kam der Familienkarte schon ein gutes Stück näher. Dass in den vergangenen zwei Jahren knapp 275.000 Gäste in die Badeanstalt gekommen sind, beantwortet nicht nur die fünfte Frage, sondern macht auch Marc Brünger zufrieden. „In dieser Zeit haben wir sehr vielen Kindern das Schwimmen beigebracht“, sagt der Badleiter. Und verspricht: „Nach der Sommersaison geht es damit wieder los.“
Erleichtert ist Marc Brünger auch darüber, dass es im Sielbad bisher keine Polizeieinsätze wegen gewalttätiger Übergriffe gab. „Es gab zwar mal Meinungsverschiedenheiten, aber etwas Gravierendes, wie in anderen großen Bädern, ist bei uns bisher nicht passiert. Dass unser Personal für solche Fälle geschult ist und wir einen Sicherheitsdienst haben, zahlt sich dabei aus“, vermutet der Badleiter, der mit der Resonanz zum zweiten Geburtstag sehr zufrieden ist. Er sagt: „Tage mit mehr als 30 Grad sind eben ein Selbstläufer“.