Werre-Weser-Kussbrücke in Bad Oeynhausen ist wieder frei

Bad Oeynhausen. Freie Fahrt für Fahrradfahrer: Der Weserradweg in Bad Oeynhausen über die Werre ist wieder uneingeschränkt benutzbar. Die Werre-Weser-Kussbrücke zwischen Dehme und Rehme auf dem viel befahrenen und überregional bekannten Weserradweg ist nach dreiwöchiger Sperrung und Sanierung der Fahrbahn am vergangenen Wochenende wieder für den Verkehr freigegeben worden. Und auch auf der Sielbrücke am Sielwehr tut sich was. Auf beiden Werre-Brücken steht der Fahrbahnbelag im Fokus. Nach einem Vierteljahrhundert Benutzung war die Instandsetzung der 2,18 Millionen DM teuren Weser-Kussbrücke nötig. Die Brücke ist im Rahmen der Landesgartenschau 2000 gebaut worden. Die Stahlkonstruktion unter der Fahrbahn hat aber inzwischen Rost angesetzt und der Fahrbahnbelag aus Epoxidharz ist über die Zeit vor allem bei Nässe oder Raureif zur Rutschbahn für Radler geworden. Der etwa acht Millimeter dicke Kunststoffbelag der Kussbrücke wurde im Kugelstrahlverfahren abgetragen, tieferliegende Schäden wurden aufgearbeitet und dann wurde großflächig neuer Epoxidharz verteilt. Der abgefräste Belag wird durch die Baufirma entsorgt. &bdquo;Das waren vielleicht ein bis zwei Zehnliter-Eimer“, sagt Stadtpressesprecher Volker Müller-Ulrich. Die Sanierung der Kussbrücke hat rund 15.000 Euro gekostet. NW-Leser bemerkten Bodenunebenheiten Bei der Sielbrücke war dagegen schon wenige Wochen nach der Fertigstellung klar, dass nachgebessert werden müsste. Anlass dafür waren Beschwerden von radfahrenden NW-Lesern. Ulrich Flachmann aus Löhne, zugleich Tourenleiter des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), hatte bei einer Fahrradtour im September 2023 durch die Kurstadt als Erster die unangenehmen Huckel in der Fahrbahn in einem Leserbrief thematisiert - und der Stadtverwaltung geschrieben. Auch NW-Leser Hartwig Dowe, der von Wulferdingsen täglich mit dem Pedelec zum Sielbad über die Sielbrücke fuhr, bestätigte die Kritik, genauso wie der Vielradler Hans-Günter Niemeier: &bdquo;Als ich zum ersten Mal über die neue Brücke gefahren bin, habe ich zuerst gedacht, mein Rad wäre nicht ordentlich aufgepumpt. Da hoppelt was.“ Die Bodenunebenheiten in der nagelneuen Fahrbahn der Sielbrücke war auch deshalb bemerkenswert, weil der Fahrbahnbelag der Sielbrücke genauso wie der von der neuen Brücke am Prinzenwinkel und der Weser-Kussbrücke jeweils aus einer Epoxidharzmischung besteht. Huckel hatte aber bloß die Sielbrücke, was die Stadtverwaltung bei der Bauabnahme aber offenbar nicht bemerkt hatte. Erst bei einer weiteren Prüfung fiel dem Technischen Rathaus auf, dass der Belag &bdquo;Minderschichtstärken“ - also Bodenunebenheiten aufweise. Das Technische Rathaus informierte die Baufirma über die notwendigen Nachbesserungen und behielt einen Teil der Bausumme &bdquo;bis zur Beseitigung des Mangels“ ein, wie Müller-Ulrich erklärte. Dabei soll es sich um eine Euro-Summe im mittleren fünfstelligen Betrag handeln. Die Sielbrücke bleibt trotz Bauarbeiten geöffnet Inzwischen hat die Baufirma auch tatsächlich angefangen nachzubessern und die Bodenunebenheiten beseitigt. In der vergangenen Woche wurden nach Auskunft von Stadtpressesprecher Volker Müller-Ulrich &bdquo;die größeren Schichtdicken abgeschliffen“. Auf der Brücke sind zahlreiche helle Stellen zu sehen, auf denen die Schleifmaschine offenbar im Einsatz war. Wenn die Witterung es zulässt und ein regenfreies Zeitfenster absehbar ist, soll auf der Sielbrücke in einem zweiten Schritt &bdquo;ganzflächig der Belag erneuert“ werden, so Müller-Ulrich. Anders als die Kussbrücke zwischen Dehme und Rehme bleibt die Sielbrücke in Werste während der Bauarbeiten aber geöffnet und wird nicht gesperrt. Die Brücke, so der Stadtpressesprecher, sei breit genug, um weiterhin den Fuß- und Radverkehr aufzunehmen. Ulrich Flachmann radelte am Montag gleich fünfmal hintereinander über die Sielbrücke und konnte keine Huckel mehr spüren. &bdquo;Das ist wesentlich besser als vorher“, lobte der ADFC-Radler. Dass in den nächsten Wochen irgendwann noch eine letzte Schicht Epoxidharz aufgetragen wird, überraschte ihn allerdings: &bdquo;Das hätte eigentlich auch so bleiben können.“ Flachmann hofft, dass die Arbeiter den Epoxidharz gleichmäßig verteilen. &bdquo;Es wäre schön, wenn das richtig geglättet würde.“ Bei der Werre-Weser-Kussbrücke sei das gelungen, sagte der ADFC-Radler nach einer Probebremsung mit seinem Pedelec auf der regennassen Fahrbahn: &bdquo;Der Belag ist ganz schön griffig.“

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