Flutmulde in Bad Oeynhausen wieder geflutet: Zwangspause auf der Brückenbaustelle

Bad Oeynhausen. Die Flutmuldenbrücke ist schon wieder geflutet. Wegen der anhaltenden Regenfälle fließt so viel Wasser in der Werre, dass ein Teil davon auch durch die Mulde rutscht. Entlang der Werre stehen Teile des Else-Werre-Radweges wie zu Weihnachten unter Wasser. Die Flutmulden-Querungen im Siel und zu beiden Seiten der Flutmuldenbrücke sind unbenutzbar. Und auf der Brückenbaustelle von Straßen NRW an der Eidinghausener Straße ist Zwangspause. Eigentlich sollte in diesen Tagen die westliche Brückenkuppe betoniert werden, erklärt der Pressesprecher der Straßen-NRW-Niederlassung OWL Florian Wild. Dafür ist auch alles vorbereitet. Die Eisenbewährung ist verlegt, die Verschalung rings herum befestigt. Es fehlt bloß noch der Beton. Allerdings hätten die schweren Maschinen, darunter die Betonpumpe, nicht oben auf der Eidinghausener Straße gestanden, sondern unten in der Flutmulde. Aus der Betonpumpe sollte der Beton über einen langen Schlauch, der an einem Kran befestigt ist, gleichmäßig auf der Brückenkuppe verteilt werden. Ganz ähnlich lief das bei der fast fertiggestellten Brückenhälfte, über die derzeit ein Teil des Verkehrs in Richtung Innenstadt rollt. Das Weihnachtshochwasser hat keinen Schaden hinterlassen Freitagmittag aber steht das Wasser etwa einen Meter hoch in der Flutmulde. Statt der Betonarbeiten hat die Baufirma in Erwartung des Hochwassers das Baufeld unter der Brücke geräumt. Das letzte Hochwasser ist gerade mal einen Monat her. Anders als beim Weihnachtshochwasser, das bis Anfang Januar blieb, war dieses Mal aber offenbar mehr Zeit zum Aufräumen. Die blaue Restemulde, die Weihnachten noch von den vier Meter hohen Fluten gegen die Brücke gespült wurde, steht nun im Trockenen oben auf der Brücke. Lediglich die Reifenwaschanlage unterhalb der Brücke ragt aus dem Wasser heraus. Sie ist aber offenbar gut verankert. Das Weihnachtshochwasser hat sie unbeschadet überstanden. Eine größere Verzögerung hat die erste Flut wohl nicht ausgelöst, weil sie gleichzeitig mit den Betriebsferien der Baufirma kam. Die neue Februar-Flut aber behindert nun die Bauarbeiten auf der Brücke. Noch ist nicht abzusehen, wie lange das Wasser der Fortsetzung der Bauarbeiten einen Strich durch die Rechnung machen wird. Freitagmittag kletterte der Werre-Pegel in Löhne noch in die Höhe. Zuletzt stand das Wasser dort unterhalb des Werre-Wehres 3,80 Meter hoch. Entsprechend viel Wasser fließt am Freitag auch durch Bad Oeynhausen. Wann die Arbeiten an der Flutmuldenbrücke fortgesetzt werden können, ist derzeit unklar. &bdquo;Das hängt davon ab, wann das Wasser wieder weg ist“, sagt Florian Wild. Wenn der Regen übers Wochenende nachlässt, könnte das Wasser schnell wieder verschwinden und die schweren Maschinen wieder auf die Muldensohle fahren. Zumindest unterhalb der Brücke, wo geschottert ist, könnten die Betonpumpen aufgestellt werden. Die Brücke kostet jetzt schon sieben Millionen Euro Ist die Brückenkuppe erst einmal betoniert, sind nur noch wenige Arbeiten unten in der Flutmulde zu erledigen. Dann liegt der Schwerpunkt der Arbeiten auf den Fahrbahnen, erklärt der Pressesprecher. Sobald der Beton ausgehärtet ist, wird Fahrbahn auf der Westseite komplett fertiggestellt und asphaltiert. &bdquo;Dafür sollte es nicht zu kalt und nicht zu nass sein“, sagt Wild. Sonst verliert der Asphalt seine Verbindung zum Beton. Irgendwann im Frühjahr soll dann der Verkehr ein letztes Mal umgelegt werden. Die Autos sollen dann über die westliche Fahrbahn rollen, während die Ostseite fertiggestellt wird. Dort ist bislang nur ein provisorischer Straßenbelag verlegt worden, der auch erst wieder abgerissen werden muss, bevor der richtige Straßenbelag verbaut werden kann. Anders als von Anwohnern befürchtet, hat das Weihnachtshochwasser nach letzten Erkenntnissen von Straßen NRW keine Schäden an der neuen Brücke verursacht. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2024 fertig werden. Bislang sieht es so aus, als könnte das gelingen. &bdquo;Eine Glaskugel haben wir aber nicht“, sagt Florian Wild mit Blick auf weitere möglichen Unbill durch Wetter und Witterung. Die Baukosten der Brücke hat der zuständige Abteilungsleiter von Straßen NRW, Tobias Fischer, zuletzt im November 2023 mit rund sieben Millionen Euro angegeben. Damit wäre die Brücke ungefähr doppelt so teuer wie anfangs geschätzt. 2021 sollte das Bauwerk noch 3,7 Millionen Euro kosten.

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