Einfamilienhaus in Flammen - Leitstelle schickt Feuerwehr an falsche Adresse

Bad Oeynhausen. Eine Familie mit fünf Kindern ist vorübergehend ohne Heim. In der Nacht zu Dienstag ist ihr Wohnhaus auf dem Kappenberg unbewohnbar geworden. Ein Feuer im angrenzenden Carport ist auf den Dachstuhl des Wohnhauses übergesprungen. Die Flammen schlugen schließlich sogar aus dem Giebel und den Dachpfannen. Rauch und Feuer machten den Dachstuhl und das Obergeschoss, das Löschwasser dann auch das Erdgeschoss unbewohnbar. Bei dem Großeinsatz für 60 Feuerwehrleute ist es offenbar zu einer Panne in der Leitstelle des Feuer- und Rettungsdienstes des Kreises Minden-Lübbecke gekommen. Die Leitstelle schickte laut dem Bad Oeynhausener Feuerwehrchef Nico Czimmernings einen Teil der Einsatzkräfte zunächst an eine falsche Adresse in der Innenstadt. Der Kreis Minden-Lübbecke bestätigte auf Nachfrage, dass es &bdquo;zunächst ein akustisches Missverständnis“ gegeben habe. Irrfahrt verzögert den Einsatz um etwa fünf Minuten Zehn Notrufe haben die Leitstelle des Kreises am Montagabend erreicht, schreibt Kreispressesprecherin Sabine Ohnesorge auf Nachfrage. &bdquo;Der erste Anruf ist um 22.25 Uhr eingegangen.“ Mehrere Anrufer nannten offenbar die Bleichstraße als Brandort. Dabei handelt es sich um die direkte Parallelstraße zur Kappenberger Straße. Ein Teil der Feuerwehrkräfte erreichte den Brand deshalb durch den Garten der Nachbarn von der Bleichstraße. Allerdings schickte die Leitstelle des Kreises einen Teil der Einsatzkräfte zunächst in die Innenstadt von Bad Oeynhausen. Die erste Alarmierung erfolgte laut Kreis um 22.27 Uhr. An welche Adresse, ist unklar. &bdquo;Glücklicherweise“, schreibt Ohnesorge, &bdquo;konnte die falsche Anfahrt korrigiert werden, was allerdings zu einem um etwa fünf Minuten verzögerten Eintreffen der Feuerwehr Bad Oeynhausen geführt hat.“ Der Irrtum mit der falsche Adresse wurde offenbar umgehend korrigiert. &bdquo;Durch genauere Erkenntnisse, die aus weiteren Notrufen gewonnen werden konnten, ist um 22.32 Uhr eine weitere Alarmierung mit einem höheren Kräfteansatz für einen Wohnhausbrand ausgesendet worden.“ Die ersten Einsatzkräfte seien dann um 22.41 Uhr am Brandort angekommen. Wodurch das &bdquo;akustische Missverständnis“ zustande gekommen ist und wie viele Feuerwehrkräfte dadurch zunächst in die Irre geleitet worden sind, ist ebenfalls unklar. Polizei beschlagnahmt Carport Nach Auskunft der Polizei ging die erste Meldung über den Brand auf dem Kappenberg &bdquo;gegen 22.20 Uhr“ ein, so Polizeipressesprecher Thomas Bensch. Wodurch der Brand entstand, ist noch Gegenstand von Ermittlungen der Polizei. Im Carport befanden sich nach Auskunft der Polizei keine Autos, aber mehrere E-Scooter und E-Bikes sowie eine Mofa. Nach einer ersten Einschätzung liegt Brandstiftung &bdquo;nicht im Fokus der Ermittler“, so Bensch. Die Polizei beschlagnahmte den Brandort. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld soll in den kommenden Tagen ein Gutachter die Brandstelle genauer unter die Lupe nehmen. Der brennende Carport und die auf den Dachstuhl übergreifenden Flammen waren wegen der exponierten Lage des Hauses auf dem Kappenberg kilometerweit zu sehen. Nach Auskunft des Bad Oeynhausener Feuerwehrchefs Nico Czimmernings waren ausreichend Einsatzkräfte an der richtigen Adresse und konnten mit den Löscharbeiten beginnen. Die Feuerwehr konnte allerdings nicht verhindern, dass der Dachstuhl des Wohnhauses ein Raub der Flammen wurde. Der 41-jährige Hausbewohner stürzte bei dem Versuch, das Feuer zu löschen, und erlitt dabei einen Rippenbruch. Seine 34-jährige Ehefrau wurde wegen einer leichten Rauchgasvergiftung behandelt. Die Kinder blieben unverletzt. Der Brandort wurde durch die Polizei beschlagnahmt. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf mindestens 100.000 Euro. Familie wohnt bei Verwandten Die Bewohner des Hauses, zwei Eltern mit ihren fünf Kindern im Alter von 4 bis 15 Jahren, wurden zunächst im Wohnzimmer der Nachbarn versorgt und von einem Notfallseelsorger betreut. Sie blieben körperlich unverletzt. In das eigene Haus kann die siebenköpfige Familie derzeit nicht zurück. Sie wohnen derzeit bei den Großeltern. Gabriele Seehusen, die Oma der Kinder und Mutter der Ehefrau, hofft indessen auf weitere Hilfe. &bdquo;Wir brauchen alles, was eine Familie im Alltag so benötigt“, erklärt sie. Wer der Familie helfen möchte, kann Gabriele Seehusen unter Tel. 0173 4325560 erreichen. Unter den 60 Einsatzkräften der Feuerwehr waren Mitarbeiter der Hauptamtlichen Wache sowie der Löschgruppen Lohe, Oberbecksen, Rehme und Werste.

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