Entspannte Atmosphäre auf dem Rehmer Markt in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Er ist deutlich geschrumpft. Füllte der Rehmer Markt vor Corona noch ganze Straßenzüge, fand sich nun in der Dorfmitte Rehmes lediglich noch ein kleines Häuflein Marktbeschicker. Und auch der Besucherstrom war entlang des Marktplatzes vor allem in den Jahren vor Corona deutlich üppiger. Die Stadt als Veranstalter weiß, dass kleinere Dorfmärkte immer weniger Zuspruch finden. Aber Traditionen wollen gepflegt werden. Das dachten sich auch die Besucher, die sich auf den Weg gemacht hatten - waren mit dem Mittwochabend zufrieden. Bier, Bratwurst, Karussells, Musik und zahlreiche alteingesessene Rehmer tummelten sich an den Bierbuden sowie rund ums Heimathaus. Das Heimathaus, unmittelbar neben dem Marktgelände, ist seit Jahren am Mittwoch ein Anziehungspunkt. "Wir ziehen eine sehr positive Bilanz", sagt die 2. Vorsitzende, Eveline Taut. "Besuch und Umsatz waren überdurchschnittlich und auch das Wetter passte perfekt." Die Folge: "Uns hatten sie um 21 Uhr leer gegessen und leer getrunken. 650 Würstchen waren weg", bilanziert Taut. Auch bei gleichen Bedingungen sei das jedes Jahr anders. "Letztes Jahr hatten wir von 750 Würstchen, 100 über." Dass es um die Ecke etwas anders aussah, hat auch Taut bemerkt. "Bei den Schaustellern sind etliche auf der Strecke geblieben. Gut, dass es alles komprimiert gestellt wurde", lobt sie die Stadt. Und auch durch Ganztagskita oder OGS fülle sich der Markt deutlich später als noch vor Jahren. Weshalb die Stadt den Beginn vom Vormittag auf den Nachmittag geschoben hatte. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping" Vier Marktbeschicker haben kurzfristig abgesagt In Bad Oeynhausen ist die Stadt nach wie vor Ausrichter des Marktes, der in diesem Jahr aufgrund der Konkurrenz in Blasheim eine Woche eher gefeiert wurde und erstmals 1682 historisch erwähnt wurde. Doch auch die Verwaltung weiß, dass es Jahr für Jahr schwieriger wird, einen solchen Markt zu organisieren. "Das hängt zum einen damit zusammen, dass mit der zunehmenden Mobilität der Menschen Großmärkte in der Umgebung eine immer größere Anziehungskraft gewonnen haben", bilanziert Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich. "Das erschwert auch die Suche nach Schaustellern, die bereit sind, einen Ein-Tages-Markt zu beschicken. Gerade beim Rehmer Markt ist hier die zeitliche Nähe zum Blasheimer Markt in Lübbecke zu nennen, dessen Termin in diesem Jahr auch eine Verschiebung des angestammten Markttermins in Rehme erforderlich gemacht hatte." Hinzu kommt, dass aktuell vier Schausteller noch am Mittwochmorgen ihre zunächst zugesagte Beteiligung abgesagt haben, wie Müller-Ulrich auf Nachfrage der NW mitteilt. "Zum anderen spielt hier aber auch die Corona-Pandemie immer noch eine Rolle, da viele vor allem kleinere Beschicker sich durch die Ausfälle während der Corona-Zeit wirtschaftlich mittlerweile anderweitig orientiert haben, und daher aus dem Portfolio der Beschicker wegfallen." Weshalb die Stadt sehr erfreut über das ehrenamtliche Engagement aus dem Ortsteil sei, dass seit dem vergangenen Jahr dazu beitrage, den Rehmer Markt mit seinem speziellen Charme zu erhalten und auszurichten. "Der Initiative Wir sind Rehme, dem Vereinsring, dem Heimatverein und der Kirchengemeinde sowie allen Ehrenamtlichen auf der Bühne gilt unser herzlicher Dank." Vereine sind mit der Resonanz zufrieden Karin Heimke, Vorsitzende der Initiative "Wir sind Rehme" zeigte sich am Donnerstagnachmittag im Namen der Beteiligten sehr zufrieden mit der Resonanz: "Das Bühnenprogramm wurde sehr gut angenommen. Es waren Jung und Alt auf den Beinen und nutzten das wunderbare Wetter und natürliche die tollen Darbietungen auf der Bühne", sagt sie. Abends sei bei der Band "RCDC" mitgesungen worden und bei Danni und Manni habe man am Donnerstag zur Musik eine Weinschorle genießen können. Auch die Kindergärten seien mit Kuchen und Waffelverkauf zufrieden. "Die Stimmung war toll." Es habe viel positive Resonanz gegeben. So wie von Nicole Krüger und Martina Buchholz. Die beiden Schwestern sind alte Rehmer und kommen jedes Jahr extra zum Markt. Die eine aus Osnabrück, die andere aus Oberbecksen. "Hier treffen wir jedes Jahr alte Bekannte", verraten sie und machen sich mit ihren Gläsern Wein auf in den Biergarten am Heimathaus. Das werde, so verspricht Eveline Taut, auch im kommenden Jahr mit Bier, Braken und Schlachteplatte eine feste Anlaufstelle für die Besucher sein. Das deckt sich mit den Plänen der Stadt: "Wir haben keine weitergehenden Pläne, den Markt zu verändern oder zu erweitern." Damit auch im kommenden Jahr der Rehmer Markt das ist, was er seit Jahren ist: ein Treffpunkt der Bürger.

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