Parklichter-Show: Reise durch Bad Oeynhausens Geschichte mit Laser und Böllern

Bad Oeynhausen. Die Show beginnt mit einer hübschen Sauerei. Drei kleine Schweinchen erscheinen am Samstag pünktlich um 23 Uhr im Kurpark vor dem Kaiserpalais. Die drei Borstentiere sind Lichtgestalten, die von Lasern auf eine "Wasserwand" auf dem Kurhausplatz projiziert werden. Die Schweine, die der Legende nach auf der Wiese des Colon Sültemeyer Sole entdeckten, eröffnen die Licht- und Feuerwerks-Schau am dritten Parklichter-Tag, die auch eine Reise durch die Geschichte des Heilbades ist. Denn das Parklichter-Wochenende steht in diesem Jahr ganz unter dem Motto "175 Jahre Heilbad Oeynhausen". Als Zeitzeugen kommen dabei nicht nur Sültemeyers Säue zu Ehren. Auch ein Konterfei von Berghauptmann Carl von Oeynhausen, Namenspatron von Stadt und Bad und Erbohrer der ersten Quelle, und Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV, der Oeynhausen 1848 mit dem Titel Bad adelte, sind in der Lasershow zu sehen. Musikalisch übernimmt dann Radetzky den Takt und sorgt für akustischen und optischen Schmiss im Park. Für die 1920er Jahre stehen Molly und Monroe, das Varieté-Tanzpaar. Danach folgt historisch eine heikle Phase. Doch die Choreographie der Laserschau spart die 1930er und 40er Jahre nicht aus. Das dumpfe Trampeln marschierender Soldatenstiefel ist zu hören, ein blutrot gefärbter Himmel und Laserbündel, die wie Flagscheinwerfen umherschweifen, verweisen auf die Kriegsjahre. Beschwingter geht es danach in die Wirtschaftswunderzeit. "Durch die dünne Folie schießen wir einfach durch" Die Themenbeiträge zum 175-jährigen Bad-Jubiläum liefern die zehn Laser, die Flash Art im Kurpark aufgebaut hat. Das aber ist nur die eine Hälfte der nächtlichen Himmelsschau. Denn Markus Katterle, Gründer des Bielefelder Feuerwerksunternehmens, hat auch für klassische Pyrotechnik gesorgt. "Wir sorgen für 1.100 Zündungen und lösen damit rund 3.000 Effekte aus", erklärt Katterle. Der sich keine Sorgen macht, dass der auch an diesem dritten Parklichter-Tag ergiebig in den Kurpark fallende Regen das Pulver der Feuerwerkskörper durchnässt. "Wir haben die Pyrotechnik doppelt abgedeckt. Die dicke Folie nehmen wir kurz vor dem Beginn ab, durch die dünne Folie schießen wir einfach durch", erklärt der Feuerwerker. 18 Minuten dauert die spektakuläre Lichterschau. Die mit ihrer Kombination aus moderner Lasertechnik und klassischem Feuerwerk die Zuschauer erkennbar beeindruckt. Als Glücksfall erweist sich, dass unmittelbar vor dem Start der Lichterschau der Regen aufhört. Dennoch gab es auf den Rasenflächen mit Blick auf das Kaiserpalais an einem Parklichtersamstag wohl noch nie so viel Freiraum. 4.500 Besucher sind es immerhin noch, so hat die Staatsbad-Geschäftsführerin Beate Krämer gezählt. In guten Jahren waren es dreimal so viele. "Euejenhausen - ist das so richtig?" Dabei hat der frühe Abend noch trocken begonnen, als Bill Hurd, Sänger und Keyboarder der "Rubettes" mit dem Namen des Veranstaltungsortes kämpft. "Euejenhausen - ist das so richtig?", fragt der Frontman der Band, die wie einst schon in den 70er-Jahren mit weißen Anzügen und Kappen auf der Bühne ein bisschen wie eine Schlumpf-Kapelle steht. Die "Eujenhausener" lassen die freundlichen Sprachbemühungen des Gastes aus England gelten und können, da noch kein Schirm nötig ist, beim Hit "Sugar Baby love" das Taktgefühl der Band klatschend unterstützen. Gerade hat das Staatsbadorchester die Bühne übernommen und ihren Auftritt mit dem nicht aus dem Standard-Repertoire entnommenen "Spiel mir das Lied vom Tod" eröffnet, als sich Unheil zusammenbraut. Angesichts der schwarzen Wolkenfront am Himmel leeren die Gäste im Gastrodorf hastig ihre Teller, greifen sich ihre Gläser und suchen sich ein Dach über dem Kopf. Schutz finden sie unter den Bier- und Imbissbuden und nicht zuletzt im Säulengang der Wandelhalle. Und dann kommt der Regen. Und um 20 Uhr sind alle Bierzeltgarnituren im Gastrodorf leer. Ein tapferes Grüppchen trotzt dem Regen Alle? Nein. Wie die aufmüpfige Dorfgemeinschaft der Asterix-Hefte, so trotzt ein Grüppchen dem schaurigen Wetter. Neun Schausteller aus Bad Oeynhausen, Herford und Minden genießen hier einen ihrer seltenen arbeitsfreien Samstage. Auch deshalb lassen sie sich vom Wetter nicht beeindrucken. "Wir haben ja unsere Regencapes", argumentiert Marlies Rosenzweig. Und Ute Meyer erklärt, warum ihnen das Wetter ausnahmsweise egal ist: "Wir müssen ja heute kein Geld verdienen." Weitere Infos zu den Parklichtern in Bad Oeynhausen finden Sie hier. Parklichter-Auftakt in Bad Oeynhausen: Trotz Regen kamen mehr als 800 Besucher Wiederholungstäter bei den Parklichtern: So war das Clueso-Konzert am Freitag

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