Schon wieder Verzögerungen: Das Bad Oeynhausener Schulzentrum Süd ist im Wartemodus

Bad Oeynhausen. Ein Jahr ist es her, dass die Politik eine gemeinsame Mensa für das Schulzentrum Süd auf den Weg gebracht hat. Passiert ist seitdem - nichts. Und auch die Sanierung der Außensportanlagen dümpelt vor sich hin. Nach längerer Durststrecke haben zumindest dort die Planungen nun endlich begonnen. Eigentlich sollte das Sportgelände schon in diesem Jahr glänzen - nun wird wohl nicht vor 2025 gebaut. Vor vier Jahren hatte der Stadtrat - damals noch unter Bürgermeister Achim Wilmsmeier (SPD) - die Umgestaltung der Außensportanlage des Schulzentrums (SZ) Süd in drei Bauabschnitten im Zeitraum von 2021 bis 2024 mit einem Kostenvolumen vor knapp 13 Millionen Euro beschlossen. Doch es kam anders. Als Reaktion auf die geänderte Fördervoraussetzung und die aktuelle Sportstättensituation in Bad Oeynhausen musste die Verwaltung 2021 die Planung anpassen: Es waren nur noch zwei Bauabschnitte und die Umwandlung sollte 2023 fertig sein. Die Gesamtkosten bezifferte die Stadt vor zwei Jahren auf knapp sieben Millionen Euro, der Bund hat bereits eine Förderung in Höhe von drei Millionen Euro, also 43 Prozent, zugesagt. Winterrasenplatz soll wegfallen Die veranschlagten Kosten im Einzelnen: Freilufthalle 1,45 Millionen Euro, Umwandlung des Tennenplatzes mit Werferanlage 800.000 Euro, Sanierung Kleinspielfelder, Anlage eines Beachvolleyballfeldes 175.000 Euro, Errichtung einer Flutlichtanlage, Sanierung Laufbahn und Rasenplatz 650.000 Euro, Ersatzneubau des Sportlerheimes, Kraftraum, Wettkampfbüro 3,65 Millionen Euro. Nun aber wird es wohl noch einmal günstiger. Weil seit den ersten Ideen, die im Sportausschuss im Herbst 2018 vorgestellt wurden, und dem Ratsbeschluss zur Umwandlung des Schulzentrums Süd in ein modernes Sportzentrum viele Jahre ins Land gezogen sind, wurde in den vergangenen Wochen bei den Nutzern, wie Sportvereine, und die Schulen, der aktuelle Bedarf abgefragt. Nach Informationen der NW soll der angedachte Winterrasenplatz auf dem jetzigen Tennenplatz/Ascheplatz wegfallen. Offenbar hat diese Bedarfsanalyse ergeben, dass dieser Platz für die Vereine im Winter verzichtbar ist. Durch den neuen Kunstrasenplatz im Schulzentrum Nord hätten im vergangenen Winter alle Vereine Trainingszeiten bekommen können. Bleibt für das SZ Süd der Neubau der Freilufthalle, das neue Sportlerheim und die allgemeine Sanierung der Sportstätte. Die Freilufthalle mit Behindertentoilette, Umkleide sowie einer überdachten Basis für die leichtathletischen Wurfdisziplinen soll im Nordosten entstehen. Sie bietet eine 40 mal 20 Meter große Spielfläche für Rollkunstlauf, Rollhockey, Soccer und Streetball. An der südwestlichen Ecke des Stadions, zur Bessingerstraße hin, soll der zweigeschossige Neubau des Sportlerheims gebaut werden – mit vier Mannschaftsumkleiden, Duschen, Toiletten, Umkleide und Sanitäranlage für Menschen mit Handicap, einem 40 Quadratmeter großen Kraftraum, Schiedsrichterumkleide, einem Wettkampfbüro, Kiosk sowie Lagerräumen. "Derzeit liegt die Vorplanung vor", erklärt Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich auf Nachfrage der NW. Jetzt müssten die Fördermittelgeber für die Entwurfsplanung ins Boot geholt werden. "Das ist ein mehrstufiges Verfahren, das etwas Zeit in Anspruch nimmt." Wenn alles gut laufe, solle die Entwurfsplanung im kommenden Sportausschuss Ende September vorgestellt werden. Gibt die Politik dann ihre Zustimmung, könnte der Bau noch in 2023 ausgeschrieben werden - und könnte, wenn sich Anbieter finden, in 2024 beginnen. Allerdings ist derzeit nach NW-Informationen auch die Zuwegung noch in der Feinabstimmung. Gewünscht werden gerade für Großveranstaltungen ein vernünftiger Parkplatz und auch eine Möglichkeit für Busse, anreisende Wettkampfteilnehmer möglichst sicher abzuliefern. Mensa-Planung mehr als 13 Jahre alt Auch wenn es Jahre gedauert hat, nach und nach nimmt die neue Sportstätte Formen an. Somit besteht vielleicht auch noch Hoffnung für die gemeinsame Mensa am Schulzentrum Süd. Wie berichtet soll die Realschule Süd neue Räume bekommen und es soll für Realschule und das Immanuel-Kant-Gymnasium (IKG) eine gemeinsame Mensa gebaut werden. Dieses Konzept segnete der Schulausschuss in seiner Sitzung im Mai 2022 ab - und beauftragte gleichzeitig die Verwaltung, eine entsprechende Bauplanung auszuschreiben und zu vergeben. Das ist mittlerweile ein Jahr her. Ein Jahr, in dem nichts passiert ist. "Die Mensa Planung ist eingeschlafen", gibt Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich auf Nachfrage der NW zu. "Sie soll aber nach den Sommerferien Fahrt aufnehmen", verspricht er. Geschuldet sei die Verzögerung auch der Tatsache, dass beide Schulen in den vergangenen Monaten neue Schulleiter bekommen hätten, denen man erst eine Einarbeitungsphase habe zugestehen wollen. Dabei hat auch diese Planung eine lange Vorgeschichte: 13 Jahre ist es her, dass der Traum von einer gemeinsamen Mensa für Gymnasium und Realschule im Schulzentrum Süd ausgeträumt war. Der Nothaushalt war im Mai 2010 Schuld daran, dass sich die großzügige Lösung nicht umsetzen ließ. Nun, 13 Jahre später, will die Stadt offenbar doch handeln. Weil eine Raumanalyse 2022 wieder einmal – wie bereits im Februar 2009 – ein Defizit für die beiden Schulen aufzeigte. Zu wenig Räume, zu kleine Räume, kaum Platz für den Ganztag – die Bilanz fiel schlecht aus. Das Fazit der Fachleute: Das Schulzentrum Süd braucht eine bauliche Erweiterung, damit beide Schulen zukunftsgerichtet arbeiten können. Wann das sein wird - das ist momentan mehr als offen.

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