An neun Standorten können die Bad Oeynhausener Leben retten

Bad Oeynhausen. Es soll eine der größten Typisierungsaktionen in Ostwestfalen-Lippe werden, die die Deutsche Knochenmarkspenderdatei je erlebt hat. An 513 Feuerwehrstandorten können sich die Menschen am Samstag, 3. Juni, als Lebensretter typisieren lassen. Auch die Feuerwehr Bad Oeynhausen macht mit und öffnet an diesem Tag von 11 bis 15 Uhr ihre acht Feuerwehrgerätehäuser und die hauptamtliche Wache für die Aktion. 240 Test-Kits stehen dafür derzeit in Bad Oeynhausen zur Verfügung, in Reserve hat der Kreis Minden-Lübbecke noch deutlich mehr. "Wir als Feuerwehr sind selbstverständlich bei dieser Aktion dabei", sagt der Leiter der Bad Oeynhausener Feuerwehr, Nico Czimmernings. Das Motto der XXL-Aktion &bdquo;Leben retten liegt uns im Blut“ könnte passender nicht sein, denn alle 24 Sekunden rückt die Feuerwehr deutschlandweit zu einem Einsatz aus; viele davon retten Menschenleben. Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute für die Gewinnung neuer Spenderinnen und Spender für die DKMS begeistert auch NRW-Innenminister Herbert Reul, der die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen hat. Der Initiator, Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper, ist Vorstandsvorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Gütersloh und hat bereits 2018 eine Registrierungsaktion in rund 50 Feuerwehrhäusern der Region angestoßen. Damals ließen sich 1.200 Personen neu in die Spenderdatei aufnehmen, fünf von ihnen konnten einem Menschen mit Blutkrebs das Leben retten. Nun soll die Aktion deutlich größer werden - in der Hoffnung, dass sich noch mehr Menschen typisieren lassen und Lebensretter werden. Oft ist die Stammzellspende die einzige Möglichkeit, den Blutkrebs zu besiegen. Die Suche gleicht der Nadel im Heuhaufen. Nur ein Bruchteil ist registriert Die Suche nach einem passenden Match ist schwer, für rund jeden zehnten Menschen mit Blutkrebs wird keine Person mit übereinstimmenden Gewebemerkmalen gefunden – die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Stammzelltransplantation. Der Grund laut Pressestelle der DKMS: "Noch immer sind zu wenige Menschen in unserer und anderen Spenderdateien weltweit registriert. Zudem scheiden alleine dieses Jahr bei der DKMS rund 125.000 potenzielle Spenderinnen aus Altersgründen aus der Datei aus." Am Samstag, 3. Juni, kann sich nun jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren bei seiner örtlichen Feuerwehr als potenzieller Stammzellspender in die Datenbank der DKMS aufnehmen lassen. In Ostwestfalen-Lippe leben mehr als zwei Millionen Einwohner. Zurzeit sind 237.000 davon bei der DKMS registriert. 3.290 haben bereits Stammzellen gespendet und eine Chance auf Leben geschenkt. Die Registrierung erfolgt nach der Datenerfassung per Wangenschleimhautabstrich mit drei Wattestäbchen. Die Gewebemerkmale werden nach der Aktion in einem Labor analysiert und für die weltweite Spendersuche zur Verfügung gestellt. Spender und Spenderinnen, die sich bereits in der Vergangenheit in der Datei registrieren ließen, müssen nicht erneut mitmachen. Einmal aufgenommene Daten stehen auch weiterhin weltweit für Patienten zur Verfügung. Die Registrierung wird auf digitalem Wege stattfinden, daher bittet die DKMS die Menschen, ein Smartphone zur Aktion mitzubringen. Anlaufpunkt in den Gerätehäusern In den vergangenen Tagen verbreiteten auch die Feuerwehrleute aus Bad Oeynhausen den Aufruf zu dieser Aktion in den sozialen Netzwerken. Die Rückmeldung war enorm, zahlreiche weitere Nicht-Feuerwehrmitglieder teilten die Aktion ebenfalls und machen so auf den 3. Juni aufmerksam. "Wir verteilen die 240 Sets auf die neun Standorte", kündigt Nico Czimmernings an. Sollten die nicht ausreichen, weil vielleicht plötzlich eine ganze Fußball-Mannschaft im Gerätehaus steht, können weitere Sets beim Kreis Minden-Lübbecke angefordert werden. "Es ist schwierig einzuschätzen, wie viele Menschen kommen werden", so der Leiter der Bad Oeynhausener Feuerwehr. Von 11 bis 15 Uhr sitzen die Ehrenamtler und teilweise auch hauptamtliche Feuerwehrmitglieder in den Gerätehäusern Volmerdingsen, Wulferdingsen, Werste, Eidinghausen-Wöhren, Dehme, Rehme, Oberbecksen und auf der Lohe und auch auf der Feuer- und Rettungswache an der Königstraße. In den Gerätehäusern sorgen zudem die Löschgruppen und Jugendfeuerwehren für Durstlöscher: "Heiß- oder Kaltgetränke können für eine kleine Spende erworben werden."

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