Starker Wind: Ein 25 Meter hoher Baum fällt ins Damwildgehege der Oeynhausener Schweiz

Bad Oeynhausen. Wieder ist ein stattlicher Baum in der Oeynhauser Schweiz umgefallen. Wenige Minuten nach 20 Uhr stürzte am Dienstagabend eine stattliche Eiche von außen ins Damwildgehege. Mensch und Tier wurden glücklicherweise nicht verletzt, berichtet Rainer Frilling vom Verein Damwildgehege. "Nicht auszudenken, wenn eine Mutter mit Kind oder eine Walkinggruppe da unterwegs gewesen wären." Der Baumstamm drückte allerdings den Zaun auf etwa 20 Metern am Wildgehege platt. Die Tiere drohten herauszulaufen. Nach Auskunft von Frilling nutzten aber weder Mufflon noch Damwild die Gelegenheit zum Ausbüxen. Dienstagabend wurde der Vereinsvorsitzende von mehreren Kurgästen auf den Baumsturz und das zerstörte Gehege aufmerksam gemacht. Er eilte sofort in die Oeynhauser Schweiz und zählte den Bestand. Die Feuerwehr zersägte den Baustamm, sodass der Zaun noch am Abend provisorisch wieder aufgerichtet werden konnte. Der Zaun ist allerdings so stark beschädigt, dass er auf diesem Teilstück erneuert werden muss. Frilling schätzt den Schaden auf bis zu 5.000 Euro. Wenige Wochen zuvor hatten die Stadtwerke erst mit der Motorsäge im Wald aufgeräumt. Eine Baumexpertin hatte bei einem Kontrollgang zahlreiche kranke Bäume markiert. Die Stadtwerke sind für die Verkehrssicherungspflicht in der Schweiz zuständig. Der Wald wird deshalb regelmäßig untersucht, mögliche Wackelkandidaten im Baumbestand werden markiert und dann mit der Motorsäge bearbeitet. Der Baum hatte offenbar faule Wurzeln Ende Dezember haben Mitarbeiter der Stadtwerke zuletzt Baumkronen zurückgeschnitten und insgesamt 21 Bäume gefällt, 15 im Gehege und sechs außerhalb. Der Baum, der am Dienstagabend von einer Windböe erfasst und umgeweht wurde, war bisher jedoch nicht im Fokus der Stadtwerke. Offenbar war dem Baum nicht anzusehen, dass er krank ist. Nach Auskunft von Stadtwerke-Pressesprecher Rüdiger Ernst war der Baum in einem "äußerlich guten Zustand". Allerdings sei der Wurzelballen durch Fäulnis geprägt. Das sei jedoch von außen nicht zu erkennen gewesen. Gleiches berichtet auch Rainer Filling vom Damwildgehege: "Der Baum hat wohl nur noch durch eine oberflächennahe Wurzeln gelebt." Mitarbeiter der Stadtwerke zersägten am Mittwoch den Stamm des etwa 25 Meter hohen Baums und stapelten das Holz in der Nähe. Donnerstag will Christopher Jantzen, Leiter der Abteilung Stadtbildpflege, den Baum näher untersuchen. Womöglich lässt das Holz weitere Rückschlüsse über die Unfall-Ursache zu. Stadtwerke-Pressesprecher Rüdiger Ernst weist darauf hin, dass die Oeynhauser Schweiz als Wald gilt. Die Stadtwerke lassen deshalb den Baumbestand als Ganzes untersuchen, nehmen aber nicht wie bei Straßenbäumen jeden Baum einzeln unter die Lupe. Feuerwehr löschte 2022 sogar einen Waldbrand Es gilt allerdings als wahrscheinlich, dass die jahrelange Dürre den Baumsturz zumindest mitverursacht haben kann. Selbst der anhaltene Regen ist nicht tiefer als etwa 30 Zentimeter in den Waldboden eingedrungen. Unter dem Wurzelballen des umgestürzten Baumes war die Erde am Mittwoch jedenfalls staubtrocken. Der Waldboden hat sich also trotz Dauerregens nicht von den Dürrejahren erholt. Im Juli des vergangenen Jahres musste die Feuerwehr in der Oeynhauser Schweiz sogar einen Waldbrand löschen. Im gleichen Monat stürzte ebenfalls unvermittelt eine Baumkrone ins Damwildgehege. "Eine kritische Betrachtung des Baumbestandes ist sinnvoll", sagt Rainer Frilling vom Verein Damwildgehege. Der Schaden am Zaun des Damwildgeheges sehe zwar nicht dramatisch aus, sei aber erheblich. "Unser Spezialzaun hat super gehalten." Wäre ein weniger hochwertiger Zaun um das Gelände gezogen, hätten die Wildtiere womöglich die Gelegenheit zum Ausbüxen wahrgenommen, überlegt Frilling und sagt: "Der Zaun hat sich bezahlt gemacht."

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