Bislang keine Patienten aus Bayern in den heimischen Kliniken

Bad Oeynhausen. Den Aufbau eines eigenen Impfangebots plant die Stadt Bad Oeynhausen im Bürgerhaus Rehme. "Einen genauen Starttermin kann ich aber noch nicht nennen, es müssen noch wichtige Details geklärt werden", sagt Bürgermeister Lars Bökenkröger. Diese Detailfragen hofft Bökenkröger, am Montag abschließend klären zu können. Mit einem Arzt, der am Wochendenen impfen will, hat sich Bökenkröger am Freitagnachmittag im Bürgerhaus getroffen, um zu klären, ob die Räume geeignet sind. Nach Möglichkeit soll es schon am zweiten Adventswochenende losgehen. "Ich bin optimistisch, dass es schnell klappt", so Bökenkröger gegenüber der NW. Die Organisation sei nicht einfach. "Personal muss zur Verfügung stehen, das die Impfwilligen registriert und die Impfungen dokumentiert, ein Arzt muss immer anwesend sein und es braucht medizinisches Personal, das impft", sagt Bökenkröger. Bökenkröger ist optimistisch, dass in Bad Oeynhausen bald noch weitere zusätzliche Impfangebote auf die Beine gestellt werden. "Seit geraumer Zeit bin ich in Gesprächen mit Kliniken und anderen Einrichtungen", so der Bürgermeister. Eigene Impfangebote haben im Kreis bislang die Gemeinde Stemwede in der Festhalle Levern mit drei Terminen pro Woche und die Rahden. Dort startet auf Initiative des Präventionsrates am Samstag ein Impfangebot. Bestellung der Impfdosen Auch die Bestellung der Impfdosen sei mit bürokratischen Hürden verbunden. Die in der vergangenen Woche getroffene Aussage des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn, die Lieferungen des Biontech-Impfstoffs zu deckeln, mache die Sache nicht einfacher. Bökenkröger hofft nun, dass der Kreis der Stadt Impfstoff zur Verfügung stellt. Der Krisenstab des Kreises hat - wie berichtet - für die kommende Woche 900 Vials Biontech bestellt - das entspricht etwa 5.400 Impfdosen. Für die aktuelle Woche waren es 500 Vials Biontech. Allerdings benötigt der Kreis für seine offenen Impfangebote im Werrepark und in den Kreissporthallen in Minden und Lübbecke deutlich mehr Impfstoff. Denn ab der kommenden Woche wird an diesen Schwerpunktstandorten zweimal wöchentlich geimpft - und zwar: Werre-Park, montags und samstags, 14 - 18 Uhr; Lübbecke, Kreissporthalle, dienstags und mittwochs, 14 - 18 Uhr; Minden, Kampa-Halle, donnerstags und freitags, 14 - 18 Uhr. Keine Patienten aus Bayern Weder das Herz- und Diabeteszentrum NRW noch die Mühlenkreiskliniken sind angefragt worden, Corona-Patienten aus überlasteten bayrischen Krankenhäusern aufzunehmen. Die Luftwaffe hat am Freitag damit begonnen, Patienten aus Bayern nach Münster zu fliegen. &bdquo;Bisher liegen uns keine Verlegungsanfragen vor", teilte HDZ-Sprecherin Anna Reiss am Freitag auf NW-Anfrage mit. &bdquo;Es war aber zu erfahren, dass es dabei schwerpunktmäßig nicht um Patienten der Maximalversorgung – also um ECMO-Patienten gehen wird, die dann vermutlich vorrangig bei uns behandelt würden", so Reiss. ECMO ist die Abkürzung für &bdquo;Extrakorporale Membranoxygenierung" und meint die Beatmung schwerkranker Patienten mit einer Lungenmaschine. Grundsätzlich stünden im HDZ NRW Intensivkapazitäten – insbesondere für schwerkranke Covid-19-Patienten, die eine ECMO-Therapie benötigen, bereit, die in anderen Kliniken nicht weiterbehandelt werden können, so Reiss weiter. "Es ist selbstverständlich, dass sich Krankenhäuser untereinander helfen", sagt MKK-Sprecher Christian Busse. "Aber wir sind nicht angefragt worden", so Busse. Der allerdings auch davon ausgeht, dass die Patienten aus Bayern, die zum Flughafen Münster/Osnabrück geflogen werden, in näher gelegene Kliniken gebracht werden. Belegung der Intensivstationen Aktuell behandeln die Mühlenkreiskliniken 41 Covid-19-Patienten, 13 auf der Intensivstation. "Davon werden drei Patienten künstlich beatmet", fügt MKK-Sprecher Busse hinzu. Insgesamt haben die Mühlenkreiskliniken an ihren Standorten aktuell etwa 70 Intensivbetten zur Verfügung. Die Menge bestimme allein das Personal, das für die Intensivbehandlung zur Verfügung steht. Aufgrund der sich durch die steigenden Infektionszahlen zuspitzenden Lage, werde jeden Tag "neu jongliert", welche Operationen verschiebbar sind. "Sowohl räumlich, als auch zeitlich. Welche OPs können auch im Krankenhaus Bad Oeynhausen oder in Lübbecke gemacht werden. Und welche können verschoben werden", erläutert Busse. Im HDZ NRW werden aktuell fünf Covid-19-Patienten auf der Intensivstation behandelt. "Alle fünf werden beatmet, vier werden mit der ECMO-Therapie behandelt", teilt HDZ-Sprecherin Anna Reiss weiter mit. Impfdurchbrüche Von den fünf Covid-Intensivpatienten sei einer geimpft, die anderen vier ungeimpft, so Reiss weiter. Impfdurchbrüche würden bei den im HDZ behandelten schwer erkrankten Patienten bislang nur vereinzelt gesehen. Die MKK beobachten eine steigende Zahl von Impfdurchbrüchen. "Die meisten Patienten mit Impfdurchbrüchen werden bei uns auf der Normalstation behandelt, es gibt aber auch welche, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen. "Etwa 70 Prozent der Patienten sind ungeimpft, etwa 30 Prozent geimpft", fügt Busse hinzu. Bei den Geimpften habe offensichtlich der Schutz schneller nachgelassen, als noch im Sommer angenommen. "Viele Patienten sind älter und vor mehr als einem halben Jahr geimpft worden. Die dritte Impfung kam entweder zu spät oder gar nicht", so Busse.

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