Linke Spur jetzt blockiert: Mindener Straße wird verengt

Bad Oeynhausen. Die Schilder, die auf die Verengung der Mindener Straße hinweisen, sind bereits am Montag von Mitarbeitern der Stadtwerke angebracht worden. Dienstagmorgen begann die eigentliche Arbeit: Auf einer Länge von 500 Metern werden zunächst in Fahrtrichtung A 2 zwischen der Abzweigung &bdquo;Alter Rehmer Weg" und dem Werre-Park auf die jeweils linke Spur gelbe Schwellen aufgebracht. &bdquo;Diese Schwellen müssen mit Schrauben fest verankert werden", erläutert Stadtwerkesprecher Rüdiger Ernst auf Nachfrage der NW. &bdquo;Es muss ja auch halten", fügt Ernst hinzu. Und zwar dauerhaft, denn die Einengung zur Zweispurigkeit soll bleiben – bis zum tatsächlichen Rückbau der ehemaligen Stadtautobahn. Auf den Schellen werden etwa alle fünf Meter zudem Mini-Baken mit reflektierende Köpfen angebracht, damit die Verengung auch bei Dunkelheit für die Verkehrsteilnehmer deutlich sichtbar ist. Wann genau die Arbeiten beendet sind, vermochte Rüdiger Ernst noch nicht einzuschätzen. Eine Spur für den Radverkehr? &bdquo;Für Radfahrer ändert sich durch die Verengung nichts", fügt Kerstin Vornheder vom Büro des Bürgermeisters und des Rates auf Nachfrage hinzu. Radfahrer müssen an der Mindener Straße weiterhin mit den kombinierten Rad- und Gehwegen vorliebnehmen. Der Vorschlag, den Stadtwerke-Chef Andreas Schwarze im Juni 2020 im Ausschuss für Stadtentwicklung machte, eine Spur für den Radverkehr freizugeben, stieß auf wenig Gegenliebe. Auch die Idee der Grünen, auf beiden Seiten Pop-up-Radwege einzurichten, wurde abgelehnt. Dafür gebe es in NRW derzeit keine Rechtsgrundlage, machte der Technische Beigeordnete Thomas Lüer seinerzeit deutlich und betonte: &bdquo;Wir werden den Blick weiterhin auf den Radschnellweg haben."Mit der Verengung der Mindener Straße auf zwei Spuren setzt die Stadt einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2019 um. Damals sah der Beschluss vor, zumindest einen Abschnitt der Straße zu verengen. Den grundsätzlichen Rückbau der B 61 auf zwei Spuren hatte die Politik bereits im September 2017 beschlossen. Zunächst weniger Verkehr durch Eröffnung der Nordumgehung Mit der Eröffnung der Nordumgehung im Dezember 2018 war es auf der Mindener Straße schlagartig ruhig geworden. Ein Effekt, der sich im Laufe der folgenden Monate wieder umkehrte. Obwohl der Verkehr durch eine kaum zu übersehende Beschilderung im Autobahnkreuz Bad Oeynhausen und auch auf der A30 vor der Abfahrt Gohfeld auf die Nordumgehung geleitet wird. Auto- und Lkw-Fahrer entdeckten die nun gut befahrbare Strecke quer durch die Kurstadt quasi wieder neu für sich, die Verkehrsmengen wuchsen wieder. Im November 2019 mahnte Gutachter Jörn Janssen die Bad Oeynhausener dringend zum Handeln. &bdquo;Solange die Straße so aussieht wie jetzt, wird mancher die alte Trasse als Stadtdurchfahrt nutzen. Die ist ja auch deutlich kürzer als die Nordumgehung", lieferte Janssen die Erklärung für diese Entwicklung. Und empfahl dringend verkehrslenkende Maßnahmen, um vor allem die Mindener Straße für den Durchgangsverkehr unattraktiv zu machen. Seit Anfang 2020 gehört die Straße nicht mehr dem Bund, sondern in Teilen der Stadt, und zwar der Abschnitt zwischen der Eidinghausener Straße und der Dehmer Straße. Daher kann die Stadt nur auf diesem Teilstück verkehrsberuhigend aktiv werden. Kein Gebot auf erste Ausschreibung Bereits im Frühjahr 2020 sollten die Absperrungen installiert werden, doch auf eine erste Ausschreibung der Arbeiten hatte es kein Gebot einer auf das Installieren von Absperrungen spezialisierten Firma gegeben. Eine Rücksprache mit dem Rechnungsprüfungsamt des Kreises machte deutlich, dass die Absperrung auch ohne öffentliche Ausschreibung möglich sei. Die Stadt verschob die Einengung zur Zweispurigkeit auf das Jahr 2021. Nun hat die Stadt den Auftrag an die Stadtwerke übergeben. In der vergangenen Woche hatte die Stadt mitgeteilt, dass die Arbeiten am 11. Oktober beginnen werden. &bdquo;Dass die Einengung zwischen dem Alten Rehmer Weg und dem Werre-Park angesichts der Sperrung der Bahnunterführung der Steinstraße zu Problemen führt, scheint unwahrscheinlich. "Nach unseren Verkehrszahlen ist der Bereich zwischen der Steinstraße und der Herforder Straße in der Ortsdurchfahrt der neuralgische Punkt. Und der bleibt zunächst unverändert in beide Richtungen zweispurig", wird in der Pressemitteilung der Technische Beigeordnete Thomas Lüer zitiert. Viele Autofahrer aus dem Norden nutzen mittlerweile die Nordumgehung von Bad Oeynhausen Nord bis zur Vlothoer Straße, um dann von dort aus Ziele im Westen oder Südwesten der Stadt anzusteuern, so Lüer weiter. Die Stadt nutze die Verengung als Chance, zu zeigen, dass der beschlossene Rückbau der Mindener Straße machbar ist.

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