Anstoß für vierten Kunstrasenplatz in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Und noch ein Kunstrasenplatz: Der Tennenplatz am Schulzentrum Nord bekommt einen neuen Belag und soll bereits in diesem Winter bespielbar sein. Bürgermeister Lars Bökenkröger stellte am Freitag den neuen Kunstrasen vor und dribbelte schon einmal eine Runde mit dem Fußball auf der Baustelle. "Bad Oeynhausen investiert unheimlich viel in den Sport", sagte Bökenkröger. Auch am Schulzentrum Süd werde absehbar etwas passieren. Als CDU-Wahlkämpfer hat Bökenkröger Ende 2020 noch die Verwaltung heftig dafür kritisiert, ständig Großprojekte anzukündigen, während andere "wie Seifenblasen zerplatzen". Für den Umbau der Tennenplätze an den beiden Schulzentren gab es seit Oktober 2018 einen gültigen Ratsbeschluss. Doch nach zwei Jahren Planung war das Förderprogramm des Landes ausgelaufen, mit dem der Umbau am Schulzentrum Nord bezahlt werden sollte. Inzwischen gibt's einen neuen Fördertopf mit frischem Geld. Nach Angaben des Beigeordneten Stefan Tödtmann (SPD) bezahlt das Land NRW 605.000 Euro und damit 90 Prozent der Umbaukosten von 730.000 Euro. Landschaftsarchitekt Dirk Nagel erwartet, dass der Platz bis Ende Oktober fertig sein wird. Begrünter Sichtschutz Mit dem Steuerzahlergeld wird der alte Aschenplatz modernisiert. Kurz vor Beginn des Umbaus mussten die Arbeiter "zweimal mähen", erzählt Nagel, "weil das Gras schon so hoch stand." Mehrere Lkw-Ladungen Rotgrand sind bereits abtransportiert worden. Sie können nach Angaben von Nagel ohne Probleme im Straßenbau wiederverwendet werden. In den nächsten Tagen wird die Baufirma Rathert aus Höxter eine neue Drainage verlegen und die äußere Rinne am Platz erneuern. Außerdem wird der Gehweg ringsherum erneuert und mit einem Schutz gegen einwachsende Baumwurzeln versehen. Bevor der neue 35 Millimeter dicke Kunststoffrasen verlegt wird, bekommt der Platz eine 35 Millimeter starke Zwischenschicht namens Elastik, eine Art Granulat, das 30 Jahre halten soll. Der Kunstrasen selbst wird darüber mit Quarzsand aufgefüllt. In Richtung Westen zur Liebigstraße lässt die Stadtverwaltung einen Sichtschutz installieren, der von beiden Seiten begrünt werden soll. Laut Lärmgutachten ist die Stadt nicht dazu verpflichtet, Lärmschutz vor den Einfamilienhäusern aufzubauen. Trotzdem wolle die Verwaltung den Anwohnern entgegenkommen. So soll der Platz künftig vom Busparkplatz aus erschlossen werden. Dort dürfen künftig abends auch Vereinsspieler parken. Sonntagmittags darf kein Spiel auf dem Platz stattfinden. "Da werden wir sehr drauf achten", sagte Tödtmann. Am Schulzentrum Nord soll vor allem trainiert werden. Auch deshalb sind keine Aufenthaltsflächen für Zuschauer und keine Trainerbänke vorgesehen. Auch das ist offenbar ein Entgegenkommen für die Anwohner. Der vierte große Plastikplatz Der neue Kunstrasenplatz am Schulzentrum Nord ist neben dem wenige Meter entfernten Kleinfeld bereits der zweite Plastikplatz am Schulzentrum. In der ganzen Stadt ist es neben den anderen Plätzen auf der Lohe, in Werste und im Stadion bereits der vierte große Kunstrasenplatz in der Kurstadt, aber der erste Platz, auf dem die Stadtverwaltung allein Regie führt, wie Tödtmann erläuterte. Das Schulzentrum Nord soll vor allem das Stadion beim Training des Vereinssports entlasten. Tagsüber wird der Platz für den Schulsport der Realschule Nord und der Gesamtschule zur Verfügung stehen. Der Sportausschussvorsitzende Oliver Thamm (CDU) begrüßte den Umbau, weil er "im Dialog mit den Anwohnern" geplant worden sei. Die Sportvereine leisteten einen Großteil der Integrationsarbeit. Der Bedarf nach Plätzen sei groß. Thamm: "Aber niemand will heute mehr auf Asche spielen."

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