"Mulmiges Gefühl": Feuerwehrleute aus dem Kreis helfen im Hochwassergebiet

Kreis Minden-Lübbecke. Sie helfen gern. "Aber wir fahren auch mit einem etwas mulmigen Gefühl", sagt Thomas Podschadly. Der stellvertretende Kreisbrandmeister führte am Donnerstag einen Trupp mit 54 Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen an, die an der Feuerwache Bad Oeynhausen zum Hilfseinsatz starteten. Ihr Ziel: die Stadt Altena im Märkischen Kreis, der zu den besonders stark vom Hochwasser betroffenen Regionen in NRW gehört. Bereits am Mittwoch gegen 18 Uhr erreichte den Kreis die Hilfsanforderung des Innenministeriums. Unmittelbar machten sich daraufhin 85 Feuerwehrleite aus dem Kreis Minden-Lübbecke auf in das Überschwemmungsgebiet nach Altena. Dort trafen sie noch in den Abendstunden ein und waren dort bis Donnerstagnachmittag im Einsatz. "Wir werden diese Einsatzkräfte ablösen", kündigte Podschadly an. Was ihn und die anderen Feuerwehrleute aus dem Mühlenkreis in Altena erwartet, weiß er von seinen Kameraden vor Ort und aus den Nachrichten. "Wir werden dort immer noch auf erhebliche Wassermassen stoßen, der Strom ist ausgefallen und Menschen müssen evakuiert werden", sagt Podschadly. Vor Ort bilden die Feuerwehrleute aus dem Mühlenkreis eine Einsatzeinheit mit ihren Kollegen aus dem Kreis Herford. "Unsere vorrangige Aufgabe wird es voraussichlich sein, Keller auszupumpen", sagt der stellvertretende Kreisbrandmeister. "Auf Sie kommt ein schwerer Einsatz zu" Dafür können die 54 Einsatzkräfte auf ein halbes Dutzend Löschfahrzeuge zurückgreifen, die die ersten Helfer aus dem Mühlenkreis schon am Mittwoch nach Altena mitgenommen haben. Sobald Podschadly und seine Truppe in Altena angekommen sind, können die ersten Hilfskräfte wieder zurückkehren in den Kreis Minden-Lübbecke. Bevor die Helfer am Donnerstag starteten, legten sie eine Schweigeminute für die beiden Feuerwehrleute ein, die in Altena im Einsatz gestorben sind. "Kommen Sie gesund zurück", rief den Feuerwehrleuten aus Bad Oeynhausen, Porta, Pr. Oldendorf, Lübbecke, Hille und Petershagen Bad Oeynhausens Bürgermeister Lars Bökenkröger vor der Abfahrt zu. "Auf Sie kommt ein schwerer Einsatz zu", so Bökenkröger. "Feuerwehr ist Kameradschaft" Bad Oeynhausens Feuerwehrchef Stefan Meier versicherte indes, dass sich niemand in den Kommunen des Mühlenkreises sorgen müsse, dass für den Fall der Fälle nicht mehr genug Einsatzkräfte vor Ort seien. Aus jedem der beteiligten Löschzüge seien nur zwei Leute für den Hilfseinsatz abgezogen worden. "Das können wir verkraften", sagte Meier. Der mit Blick auf die katastrophale Situation in den Hochwassergebieten auch betonte: "In solchen Fällen helfen wir gern. Denn Feuerwehr ist Kameradschaft. Da wird zusammengearbeitet." Mit Familie absprechen So machten sich auch acht Einsatzkräfte der Hüllhorster Feuerwehr mit dem in Hüllhorst stationierten Löschfahrzeug Katastrophenschutz nach Altena auf. Bereits am Mittwoch hatte der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Sven Heuer, der den Einsatz koordiniert, einen Rundruf bei den einzelnen Löschgruppen gestartet. Schließlich müssen die ehrenamtlichen Wehrleute den Einsatz mit Arbeitgeber wie Familie absprechen. Noch am Mittwochabend machten sich sieben Wehrleute mit dem Löschfahrzeug auf den Weg in das Katastrophengebiet. Ein weiterer Feuerwehrmann reiste ihnen am frühen Donnerstagmorgen nach, um den von starken Überschwemmungen betroffenen Menschen in der 16.500 Einwohner zählenden Kleinstadt im Märkischen Kreis zu helfen. Auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Pr. Oldendorf fuhren am Mittwochabend mit dem in Pr. Oldendorf stationierten Löschfahrzeug 20KatS, einem Mannschaftstransportfahrzeug und weiteren Kameraden aus dem gesamten Kreisgebiet nach Altena, um die örtlichen Einsatzkräfte abzulösen.

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