Verzögerungen beim Medical City Plaza und dem Haus der Jugend

Bad Oeynhausen. Im März sollte es losgehen. Eigentlich. An diesem Mittwoch sollte der Rat den Bebauungsplan für das Medical City Plaza beschließen. Dann sollte noch in diesem Monat das Haus der Jugend abgerissen werden, um Platz für das neue Gesundheitszentrum zu schaffen. Und ebenfalls möglichst noch im März sollte der Bau für das Parkhaus auf dem Gelände beginnen. Doch alle drei Schritte werden sich verzögern. Denn offenbar gibt es noch Abstimmungsbedarf zwischen Stadt und Investmentfirma. Und der hat dazu geführt, dass die Stadt den Tagesordnungspunkt "Bebauungsplan Medical City Plaza" wieder von der Tagesordnung der Ratssitzung am Mittwoch, 17. März, genommen hat. "Vor einem Beschluss müssen noch einige rechtliche Details präzisiert werden", bestätigt Bürgermeister Lars Bökenkröger auf Nachfrage der NW. Es gehe um die Frage des Lärmschutzes und darum, den Spielbetrieb des Fußball-Clubs Bad Oeynhausen (FCO) dauerhaft zu sichern, erklärte der Bürgermeister. Es geht um die Balkone an der Ostseite Wie die NW aus dem Kreis der Ratsmitglieder erfuhr, geht es konkret um die Balkone, die am Hauptgebäude des Medical City Plaza auch auf der Ostseite vorgesehen sind. Da sie aber genau in Richtung der Sparkassen-Arena - Trainings- und Heimspielort des FCO - ausgerichtet sind, fürchtet man bei der Stadt nun offenbar einen möglichen Konflikt zwischen der Nutzung dieser Balkone und dem Sportbetrieb im Fußballstadion. "Diese Balkone waren dort von Anfang an eingeplant. Das ist nichts Neues", betont Achim Fratzke, Geschäftsführer der Medical City Plaza OWL Investment-Gesellschaft, gegenüber der NW. Allerdings scheint man bei der Stadtverwaltung erst jetzt das mögliche Konfliktpotenzial erkannt zu haben, das in diesen Balkonen steckt. So erklären sich auch mehrere Ratsmitglieder die Tatsache, dass die Genehmigung des Bebauungsplanes kurzfristig von der Tagesordnung des Rates gestrichen wurde. "Sobald wir die Genehmigung haben, fangen wir an" Grundsätzlich gehe er nach wie vor davon aus, dass das Gesamtprojekt inklusive der vorgesehenen Balkone genehmigt werde, sagte Fratzke. Eine Möglichkeit wäre nach Informationen der NW eine vertragliche Vereinbarung mit der Investment-Gesellschaft, dass die Geräuschkulisse aus dem Stadion zu tolerieren sei. Wenn das geklärt ist, dann könnte der Bebauungsplan wieder auf die politische Tagesordnung gesetzt und im Mai vom Rat beschlossen werden. Entsprechend würde sich auch der Baubeginn für das Gesundheitszentrum verschieben. Fratzke hatte angekündigt, dass die Investment-Gesellschaft möglichst noch im März mit dem Bau des Parkhauses starten wolle - wenn denn die Baugenehmigung vorliege. Das gelte immer noch, so Fratzke. "Sobald wir die Genehmigung haben, fangen wir an", so der Plaza-Geschäftsführer. Nur, dass dies nun voraussichtlich frühestens im Mai der Fall sein wird. Und ebenfalls vertagt ist der Abriss des Hauses der Jugend. Im Zuge der Planungen für das Medical City Plaza hatte sich im vergangenen Jahr herausgestellt, dass das Parkhaus des Gesundheitszentrums zu nah an das städtische Jugendheim heranrücken würde. So entstand der Plan, das alte Jugendheim-Gebäude abzureißen und, ein Stück Richtung Werre verschoben, neu zu bauen. An den Kosten, die die Stadt auf 1,6 Millionen Euro schätzt, soll - und will - sich die Medical City Plaza GmbH beteiligen. Das Haus der Jugend wurde inzwischen ausgeräumt, der Abriss sollte im März beginnen. Doch diesen Termin hat die Stadt verschoben. "Wir werden den Abriss in den nächsten Wochen vollziehen", kündigt Bökenkröger an. Gut möglich ist aber auch, dass die Stadt mit dem Abriss wartet, bis es einen gültigen Beschluss zum Bebauungsplan gibt - und damit auch einen Vertrag über die Kostenbeteiligung der Medical City Plaza. Alle Beteiligten aber gehen davon aus, dass diese zeitlichen Verzögerungen das Gesamtprojekt nicht infrage stellen.

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