Der lange Weg zum Impfzentrum

Bad Oeynhausen/Kreis Minden-Lübbecke. Seit Mitte Dezember ist das Impfzentrum startbereit. Am Montag, 8. Februar, erhalten dort nun die ersten über 80-Jährigen ihre Corona-Schutz-Impfung. Nach einem chaotischem Start bei der Anmeldung hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) bisher 20.834 Termine für die Erst- und Zweitimpfung vergeben. Dies bedeutet, dass von 23.000 über 80-Jährigen im Kreisgebiet, die zu Hause leben und einen Brief mit der Impfeinladung erhalten haben, aktuell noch einmal die Hälfte einen Termin erhalten hat. Die KVWL bittet die Impfwilligen weiterhin um Geduld und stellt jeden Tag neue Termine ins Buchungssystem. DIE ANMELDUNG Die über 80-Jährigen, die den Brief erhalten haben, können seit dem 25. Januar einen Termin vereinbaren. Es gibt zwei Möglichkeiten: Die erste ist die Online-Buchung unter www. 116117.de. Darüber hinaus werden Termine auch unter den kostenfreien Telefonnummern 116 117 und ausschließlich in Westfalen-Lippe auch unter 0800 116 117 02 (täglich von 8 bis 22 Uhr) vergeben. Wer sich für den Anruf entscheidet, muss Geduld mitbringen und in jedem Fall Wartezeiten einkalkulieren. In den ersten Tagen waren sowohl Onlineplattform als auch die telefonische Anmeldung hoffnungslos überlastet. Doch täglich werden neue Termine in das Buchungssystem eingestellt. Die Terminvereinbarung können auch Angehörige oder andere Vertrauenspersonen übernehmen. Ohne vorher vereinbarten Termin darf das Impfzentrum nicht betreten werden, Menschen ohne Termin werden auch nicht geimpft. Damit die Corona-Schutzimpfung ihre volle Wirksamkeit entfaltet, ist eine zweite Impfung erforderlich. Deshalb gibt es bereits bei der Terminvergabe zwei Impftermine im Abstand von etwa drei Wochen. Die Impfung ist freiwillig und kostenlos. Personen, die bislang nur einen Termin für die erste Impfung erhalten haben, müssen nichts weiter tun. Sie bekommen auf jeden Fall ihren zweiten Termin dann im Impfzentrum. Dies garantiert die KVWL. DAS IMPFZENTRUM Das Impfzentrum des Kreises Minden-Lübbecke befindet sich in Hille-Unterlübbe, Schulstraße 18, im Gebäude der dortigen Sporthalle. Das Impfzentrum ist von der B 65 aus ausgeschildert. Der Kreis hatte das Zentrum im Dezember einsatzbereit eingerichtet – gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Die organisatorische Leitung liegt beim Kreis, die medizinische Leitung hat die Bad Oeynhausener Medizinerin Anke Richter-Scheer. ANFAHRT Wer grundsätzlich kein Auto zur Verfügung hat, kann den Bus nutzen. Laut Kreissprecherin Sabine Ohnesorge wird die Linie 513 nach regulärem Fahrplan direkt vor dem Impfzentrum in Unterlübbe halten. Die Linie fährt ab Mindener ZOB im Stundentakt jeweils zur halben Stunde (Beispiel: 8.00 Uhr, 8.30 Uhr, 9.00 Uhr) in Richtung Unterlübbe. Die Linie 513, der &bdquo;Wiehenblitz", benötigt für die Strecke von Minden nach Unterlübbe laut Fahrplan 18 Minuten. Für Menschen aus Bad Oeynhausen gibt es zwei Möglichkeiten. Die Linie 461 fährt vom ZOB Bad Oeynhausen nach Minden. Die Wartezeit bzw. Zeit fürs Umsteigen in Minden beträgt etwa 20 Minuten. Mit der Linie 513 geht es dann weiter nach Unterlübbe. Vom ZOB in Bad Oeynhausen fährt die Linie 613 über Bergkirchen nach Rothenuffeln zur Haltestelle Hardenbergstraße. Von dort aus geht des dann weiter mit der Linie 513. Der Haken: zwischen den beiden Haltestellen liegen etwa 500 Meter Fußweg, für den der Fahrplan 19 Minuten Zeit einräumt. Für Personen, die mit dem Auto anreisen, gibt es auf dem Gelände und in unmittelbarer Nähe etwa 50 Parkplätze. Der Zugang ist auch für Menschen, die auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, gewährleistet. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) hat angekündigt, dass die Fahrtkosten zum Impfzentrum unter bestimmten Voraussetzungen erstattet werden: Die Fahrt muss vom Arzt verordnet sein, es muss ein Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen &bdquo;aG", &bdquo;Bl" oder &bdquo;H" oder ein Einstufungsbescheid in den Pflegegrad 3, 4 oder 5 vorliegen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden nicht mobile Menschen auch zu Hause geimpft werden können. Die gesetzlich vorgeschriebenen Zuzahlungen von fünf bis zehn Euro pro Fahrt gelten auch hier. Für Fahrten mit dem privaten Pkw kann ein Antrag auf Erstattung der Fahrkosten gestellt werden". DER ABLAUF DER IMPFUNG Um den Ablauf im Impfzentrum für alle Beteiligten so reibungslos und einfach wie möglich zu gestalten, werden alle, die einen Termin vereinbart haben, gebeten, pünktlich zu erscheinen. Dem Anschreiben sind ein Aufklärungsbogen und eine Einwilligungserklärung beigefügt – beides sollte möglichst im Vorfeld schon weitgehend ausgefüllt, aber noch nicht unterschrieben werden. Folgende Unterlagen sollten zur Impfung mitgebracht werden: ´ Personalausweis oder Reisepass ´ elektronische Gesundheitskarte (falls vorhanden) ´ Impfausweis (falls vorhanden) ´ ausgefüllter Aufklärungsbogen (nicht unterschrieben) ´ ausgefüllte Einwilligungserklärung (nicht unterschrieben) Außerdem muss eine medizinische Maske getragen werden. Vor der Impfung erhalten die Impflinge die Möglichkeit, sich noch einmal ausführlich über die Impfung zu informieren und sich von einem Arzt beraten zu lassen. Die Impfung wird dann von einem Arzt oder medizinisch geschultem Personal durchgeführt. Anschließend bleibt man noch etwa 30 Minuten zur Nachbeobachtung. Die Impfung wird in den Impfpass eingetragen. Sollte dieser nicht vorhanden sein, erhalten die Bürger eine Impfbescheinigung.

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