Das Corona-Jahr in Kreis und Kurstadt

Bad Oeynhausen/Kreis Minden-Lübbecke. Corona – ein kleines Virus legt das Leben lahm. 7.096 Menschen im Kreis haben sich seit März infiziert. 95 Menschen sind an der Folgen von Covid19 gestorben. Kein Bereich ist von den Folgen der Pandemie verschont geblieben. Ein Überblick: 5. März: Die Mühlenkreiskliniken eröffnen in einem gemieteten Spezialfahrzeug der Johanniter Unfallhilfe ein. Corona-Notfallzentrum am Johannes-Wesling-Klinikum. 6. März: Die ersten beiden Coronavirus-Fälle im Mühlenkreis werden vom Labor bestätigt. 8. März: Der Kreis hat einen Krisenstab gebildet. Am ersten März-Wochenende werden fünf Personen positiv getestet – drei Corona-Patienten kommen aus der Kurstadt. 12. März: 19 Corona-Infektionen sind im Kreisgebiet bestätigt. Der Kreis veranlasst die Schließungen von fünf Schulen. Als erster Infektionsherd wird ein bayrischer Abend in Espelkamp ausgemacht. 13. März: Die Stadt Bad Oeynhausen sagt den Frühjahrsmarkt ab. SCHULEN GESCHLOSSEN 16. März: Der erste Lockdown beginnt. 5.000 Schüler aus Bad Oeynhausen und mehr als 1.400 Kita-Kinder müssen zu Hause bleiben. Das öffentliche Leben wird heruntergefahren, Besuchsverbot in den Seniorenheimen. 18. März: 98 laborbestätigte Corona-Falle meldet der Kreis. 20. März: Die Mühlenkreiskliniken bereiten sich auf schwere Fälle vor. 14 MKK-Mitarbeiter sind an Covid19 erkrankt. 118 Infizierte im gesamten Kreis, 12 in der Kurstadt. 20. März: Am Johannes-Wesling-Klinikum ist ein Diagnose- und Behandlungszentrum aus Containern und Zelten aufgebaut worden. Niedergelassene Ärzte kümmern sich dort um ambulante Patienten. Die Zahl der Infizierten ist auf 140 gestiegen. 26. März: Einkaufen ist in Zeiten von Corona ein seltsames Erlebnis. Begehrtestes Gut in der Krise: Toilettenpapier. 31. März: Das Herz- und Diabeteszentrum NRW bekämpft Corona mit Antikörpern. Im Labor des HDZ werden Abwehrstoffe aus dem Blut von genesenen Corona-Patienten gewonnen und schwer erkrankten Patienten injiziert. 2. April: Auf Corona-Streife – das Ordnungsamt überprüft im Stadtgebiet die strengen Vorschriften zur Infektionsvorbeugung. Im Kurpark bereiten die Bänke große Sorgen. 9. April: 463 laborbestätigte Corona-Fälle gibt es im Kreis, drei Menschen sind bis dato an den Folgen der Infektion gestorben. Führende Ärzte der Mühlenkreiskliniken sprechen sich für Lockerungen aus. Mit einer großen Welle an schwerkranken Covid19-Patienten rechnen Mediziner der Mühlenkreiskliniken nicht mehr. 16. April: Die Parklichter werden Opfer der Pandemie. Die Bundesregierung hat Großveranstaltungen bis Ende August verboten. Damit fallen in Bad Oeynhausen auch das Bürgerfest, die Innenstadtfete und das Kleinkunstfestival aus. Die Zahl der Infizierten ist auf 382 gestiegen. 20. April: Geschäfte bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern dürfen wieder öffnen. Der Werre-Park lässt bis zu 3.000 Besucher in die Shopping-Mall. 23. April: Nach sechswöchiger Zwangspause kehren Bad Oeynhausens Schülerinnen und Schüler wieder in ihre Schulen zurück. 401 Menschen im Kreis sind mit dem Coronavirus infiziert, sieben Menschen an den Folgen der Infektionen gestorben – darunter zwei aus Bad Oeynhausen. 1. Mai: Auch in Bad Oeynhausen warten Wirte auf die Wiedereröffnung der Gastronomie – doch das müssen sie noch bis zum 11. Mai. 1. Mai: Neun Corona-Fälle in der Gollwitzer-Meier-Klinik. Das Kreis-Gesundheitsamt verhängt sofortigen Aufnahmestopp. Drei Erkrankte auf den Isolierstationen von MKK und HDZ. 11. Mai: Nicht nur Kneipen und Restaurants, auch Freizeitanlagen unter freiem Himmel dürfen wieder öffnen. 27. Mai: Kassenärzte schließen das Corona-Zentrum am Johannes-Wesling-Klinikum. Die Patienten sollen nun wieder erst ihren Hausarzt kontaktieren. KURSTADT ist CORONAFREI 5. Juni: Die Kurstadt ist &bdquo;coronafrei“. Es gibt keine akute laborbestätigte Infektion mehr vor. Im Kreisgebiet liegt die Zahl der Infektionen bei 486. 8. Juni: Die Kindertagesstätten und Tageseltern öffnen wieder für den Nachwuchs. 22. Juni: Der Kreis registriert für die Kurstadt eine Neuinfektion. 28. Juni: Gastronomie im Corona-Sommer. Die Gäste möchten mehr Gäste bewirten. Draußen vor den Türen fehlen Tische. Das Ordnungsamt kontrolliert im Sinne der Corona-Schutzverordnung, setzt dabei aber auf Dialog. 1. Juli: Der Massenausbruch von Corona-Infektionen bei Tönnies im Juni hat auch Auswirkungen auf die Kurstadt. Nach der Schließung von Europas größtem Schlachtbetrieb werden die Mäster aus der Kurstadt ihre Schweine nicht mehr los. 3. Juli: Die Zahl der Infektionen im Kreisgebiet ist auf 500 Fälle gestiegen. 6. Juli: Die Mühlenkreiskliniken schicken Mitarbeiter zur Unterstützung in der Tönnies-Krise in den Kreis Gütersloh und stocken die täglichen Tests im Labor von 2.000 auf 3.000 auf. 24. Juli: Die Zahl der laborbestätigten Infektionen im Kreis ist auf 534 gestiegen, es gibt 31 akute Fälle im Kreis. 13 Menschen sind an den Folgen der Corona-Infektion gestorben. 27. Juli: Mit der Show &bdquo;Vorhang auf“ nimmt das GOP nach vier Monaten den Betrieb wieder auf. 7. August: 63 akute Corona-Fälle meldet der Kreis. Insgesamt haben sich seit März 604 Menschen mit dem Virus infiziert. 21. August: In zwei Wochen sind 90 Neuinfektionen hinzugekommen. An drei Schulen im Kreisgebiet gibt es Corona-Infektionen. Das Gesundheitsamt schickt betroffene Klassen in Quarantäne. 30. August: Weitere Lockerungen machen es möglich: Ab September sind auch Flohmärkte wieder erlaubt – aber mit Maskenpflicht. 9. September: Der Spätsommer bringt ein weiteres Stück Normalität. Aber nicht in der Bali Therme, die bleibt weiterhin geschlossen. 11. September: Corona-Test in Rekordzeit. Die Mühlenkreiskliniken stellen die Endbefunde als PDF-Download zur Verfügung – und zwar Sekunden nach der Ergebnisvalidation durch den Labormediziner. 16. September: Am Immanuel-Kant-Gymnasium wird der erste Corona-Fall bestätigt. Die Zahl der laborbestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie ist auf 781 im Kreis gestiegen. 19. September: Eine Schülerin der Europaschule wird positiv getestet. Der gesamte Abiturjahrgang muss in Quarantäne. 22. September: 15 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Der Kreis registriert 869 Fälle seit Pandemiebeginn. 115 Menschen sind akut infiziert. 24. September: In der Bad Oeynhausener Seniorenresidenz &bdquo;Svenja“ haben sich elf Bewohner infiziert und vier Mitarbeiter. 6. Oktober: Die Zahl der Corona-Fälle steigt – auf 958. Innerhalb von 24 Stunden sind 28 Infektionen hinzugekommen. 13. Oktober: 31 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Der Kreis meldet 1.020 laborbestätigte Fälle. 22. Oktober: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Minden-Lübbecke relativ niedrig bei 27,07. Damit gehört der Mühlenkreis zu den wenigen Landkreisen in NRW, die noch keinen kritischen Inzidenzwert von 50 beziehungsweise 35 vorzuweisen haben. 23. Oktober: Corona-Leugner verbreiten ihre Fake-News auch in Bad Oeynhausen. Mediziner warnen vor Verschwörungstheoretikern und Querdenkern. Die Covid-19-Infektion ist kein &bdquo;milder Erreger“, sondern lebensgefährlich. GRENZWERT erreicht 23. Oktober: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Minden-Lübbecke ist binnen 24 Stunden stark angestiegen und liegt bei 34,47. 26. Oktober: Der Kreis überschreitet den ersten Grenzwert von 35. Die Wocheninzidenz liegt bei 44,8. Damit treten weitere Beschränkungen in Kraft. 27. Oktober: Der Inzidenzwert steigt auf 57,3. Allein am Wochenende gab es 150 Neuinfektionen. Seit Pandemiebeginn haben sich 1.315 Menschen im Kreis infiziert. Der Kreis ordnet eine Sperrstunde ab 23 Uhr an. Weitere Beschränkungen treten im Mühlenkreis in Kraft. 29. Oktober: Die Dynamik nimmt zu. 55 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. 16 Menschen sind an den Folgen der Infektion gestorben. Die Kita &bdquo;Spatzennest“ muss wegen Corona schließen. 30. Oktober: Der Weihnachtsmarkt wird abgesagt. Am Corona-Test-Zentrum in Minden müssen sich Testwillige derzeit auf lange Warteschlangen von bis zu drei Stunden einrichten. In den Kliniken werden 18 Corona-Patienten behandelt. 31. Oktober: Die Zahlen steigen weiter. In der Auguste-Viktoria-Klinik gibt es einen Ausbruch. Der Kreis vermeldet 88 Neuinfektionen. 1.561 sind es seit Pandemiebeginn. 2. November: Der zweite bundesweite Lockdown beginnt. 5. November: Die Wochen-Inzidenz liegt bei 149,5. 113 Menschen haben sich neu infiziert. Seit Pandemiebeginn sind es nun 1.976. Das Kreisgesundheitsamt erhält für die Rückverfolgung Unterstützung von der Bundeswehr. 9. November: Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr sind 18 Menschen an oder an den Folgen von Covid-19 gestorben. In den Die Mühlenkreiskliniken werden aktuell 41 Covid-Patientinnen und -Patienten behandelt. Im HDZ fünf Patienten. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner stieg im Kreis auf 193,6. 10. November: Der Inzidenzwert steigt auf 203,1. 19. November: Seit Beginn der Pandemie haben sich im Kreis 3.253 Menschen infiziert. An diesem Tag meldet der Kreis 111 Neuinfektionen. 67 Patienten werden in den Kliniken behandelt. 24. November: &bdquo;Als hätte mich ein Bus überrollt“ – drei Corona-Patienten berichten, wie sie ihre Erkrankung erlebten. Die Symptome reichen vom Verlust des Geschmackssinns bis zur Lungenentzündung. 30. November: 4.137 Menschen im Kreis haben sich seit März infiziert. Binnen 24 Stunden meldet der Kreis 149 Neuinfektionen. Die Zahl der Gestorbenen liegt mittlerweile bei 33. 1. Dezember: Der Krisenstab des Kreises rät zur Kontaktvermeidung. Um die Mühlenkreiskliniken vor Überlastung zu schützen, sollen die Menschen im Kreis ihren sozialen Umgang so weit wie möglich reduzieren. Die größten Sorgen bereitet die Stadt Espelkamp. 2. Dezember: Jetzt ist Bad Oeynhausen Sorgenkind. 17 Corona-Infektionen werden an der Europaschule bestätigt. Der Inzidenzwert der Stadt liegt bei über 200. Corona-Fälle gibt es auch in den Johanniter Ordenshäusern und an der Grundschule Altstadt. Aber vor allem im privaten Bereich verbreitet sich das Virus. 3. Dezember: Der Kreis gewährt einen ersten Blick in das Impfzentrum in der Sporthalle Unterlübbe. Das Impfzentrum soll zum 15. Dezember startklar sein. HÖCHSTEr Wert IN NRW 8. Dezember: Die Stadt Bad Oeynhausen weitet die Beschränkungen aus. In der Innenstadt gilt Maskenpflicht. 15. Dezember: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis hat die kritische Marke überschritten und liegt aktuell bei 210,4. Schärfere Maßnahmen werden angekündigt. Seit Pandemiebeginn zählt der Kreis 5.055 Infektionen. 19. Dezember: 5.915 Corona-Infektionen seit März. Der Kreis meldet 130 Neuinfektionen binnen eines Tages. 22. Dezember: Die Wochen-Inzidenz für den Kreis liegt bei 276,4. Das ist der höchste Wert in NRW. 6.379 Infektionen sind es seit März. In den Kliniken werden 102 Corona-Patienten behandelt. Der Kreis ordnet eine nächtliche Ausgangssperre an. 27. Dezember: Impfstart – als erstes werden 189 Bewohner und Mitarbeiter der Seniorenresidenz Schloss Rahden geimpft. 28. Dezember: Nach den Feiertagen meldet der Kreis eine sinkende Inzidenz, aber auch 306 Neuinfektionen. Neun weitere Menschen sind über Weihnachten an den Folgen der Corona-Infektion gestorben.

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