Fortschritt: Sielbad in Bad Oeynhausen wächst schneller als geplant

Bad Oeynhausen. Vor zwei Monaten war die große Grube noch leer. Jetzt steht ein Keller drin. Ein Keller, in dem sich bereits die Konturen von zwei Schwimmbecken abzeichnen. Ja, der Bau des neuen Bades im Siel geht zügig voran. "Wir liegen rund zwei Wochen vor dem Plan", sagt Projektleiter Daniel Lögering. Und Stadtwerke-Vorstand Andreas Schwarze lobt: "Unser Hochbauer leistet sehr gute Arbeit." Anfang November begann die heiße Phase der Betonierer. 1.600 Tonnen Beton sind seither allein in die Sohle des neuen Hallenbadbaus geflossen. Auch die Außenwände des Bad-Kellers und die Wände der beiden Schwimmbecken wurden aus wasserfestem Beton gegossen und sind zum großen Teil bereits wieder ausgeschalt. So lässt sich die Struktur und Raumaufteilung des neuen Bades schon erkennen. Letzter Lückenschluss im Betonring Größter Komplex ist das Sportbecken, das später fünf 25-Meter-Bahnen und einen Sprungbereich mit Ein-Meter-Brett und Drei-Meter-Plattform haben wird. Beim Rundgang durch die Kellerbaustelle fällt die stattliche Höhe der Wände auf, die rund 3,70 Meter über der Sohle aufragen. Deutlich ist an der Wand des Beckens die schräge Rampe am Übergang zwischen dem künftigen Schwimmer- und Nichtschwimmer-Bereich zu sehen. Am kleineren Multifunktionsbecken nebenan werden gerade die Fundamente für den Motor verschalt, der den Hubboden heben und senken soll. "Hier wird am letzten Lückenschluss gearbeitet", sagt Bauleiter Lögering und weist auf die südöstliche Ecke des Kellerrings hin. Bis zum Ende der Woche dürfte die Außenmauer des Badkellers komplett geschlossen sein. Dann wird der Keller des zweiten Gebäudekomplexes, der Technikbau für das Freibad, schon eine Decke haben und so quasi winterfest sein. Am Freitag kehrt dann erstmal Ruhe ein auf der Großbaustelle im Sielpark. Die Firma Läer + Rahenbrock aus Georgsmarienhütte macht Weihnachtspause. Am 4. Januar werde die Baustelle dann langsam wieder hochgefahren, kündigt Lögering an. Im Technikgebäude soll dann die große Filteranlage fürs Freibadwasser eingebaut werden. Die beiden Außenbecken, deren Boden und Mauern noch als einziges Relikt des alten Sielbades erhalten sind, werden so vorbereitet, dass die Edelstahl-Auskleidungen eingesetzt werden können. Noch immer liegt keine schriftliche Förderzusage vor Im Februar, wenn auch das Hauptgebäude eine Kellerdecke hat, kommt ein großer Spezialbohrer und wird 200 acht Meter tiefe Löcher in den Boden treiben. Sie sollen das Fundament der Gebäudeteile tragen, die nicht unterkellert sind. In dem sandigen Untergrund des Siels ist diese zusätzliche Gründung notwendig, wie Lögering erläutert. Damit es auch nahtlos mit dem Bau weitergehen kann, wenn der Rohbau steht, haben die Stadtwerke das zweite große Ausschreibungspaket vorbereitet, das noch vor Weihnachten veröffentlicht werden soll. Im Februar oder März sollen dann die Aufträge unter anderem für die Gebäudetechnik und die Dämmung, für Fliesenarbeiten und Trockenbau, für die Sprunganlage und den Kassenbereich vergeben werden, wie Schwarze im Verwaltungsrat der Stadtwerke ankündigte. Schwarze berichtete aber auch, dass noch immer keine formelle Bestätigung vom Bund über die Förderung des Projektes vorliege. "Wir haben noch einmal darum gebeten. Aber wir haben sie noch nicht bekommen", sagte Schwarze. Allerdings habe der Bund die Genehmigung erteilt, auch das zweite Ausschreibungspaket auf den Weg zu bringen. Kostenrahmen von 21,7 Millionen Euro scheint stabil Stadt und Stadtwerke rechnen mit 1,8 Millionen Euro Zuschuss vom Bund, die auch bereits zugesichert sein sollen. Wie Schwarze versichert, sieht es derzeit so aus, dass nicht nur der Zeit- sondern auch der Kostenrahmen eingehalten werden könne. Der Neubau des Hallenbades und die - sehr grundlegende - Sanierung des Sielbades sollen zusammen 21,7 Millionen Euro kosten. Wenn es weiter gut läuft, sollen hier im Frühjahr 2022 die ersten Gäste baden gehen können.

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