Maßgeschneiderte Weihnachtsbeleuchtung hängt bereits im Kurpark

Bad Oeynhausen. Die Luft hoch überm Kurpark ist kühl und höchstwahrscheinlich auch frei von Coronaviren. Trotzdem haben die Lichtwerker im Hubwagen vor Badehaus II ein paar Vorsichtsmaßnahmen gegen Ansteckungen getroffen. Nicht dass noch einer der Fachleute aus Österreich erkrankt - mitten in der Hochsaison. Vier Tage haben die zehn Lichtwerker aus der Steiermark auf acht Steigerwagen in festen Teams gearbeitet und zahlreiche Gebäude und Bäume im Kurpark mit maßgeschneiderten Lichterketten ausgestattet. Und es werden noch mehr. Über 200.000 Lichtpunkte sollen ab dem 28. November den Landschaftspark des preußischen Gartenkünstlers Peter Joseph Lennés erstrahlen. Ein Teil der Vorarbeiten ist bereits am Donnerstagabend erledigt. Dann wird der Strom wieder abgestellt und die Lichter gehen aus. Vorerst. "Wir kommen Ende November aber wieder", sagt Projektleiter Stefan Hofer von der Firma KM Concept. Als er kurz Luft holt, um zu erklären, was in dieser "zweiten Strecke" vor der Lichter-Premiere noch alles an den Brunnen befestigt und beleuchtet wird, ergreift Staatsbad-Geschäftsführerin Beate Krämer das Wort: "Das ist doch eine Überraschung." Einen Vorgeschmack auf das, was Bad Oeynhausen erwartet, hat die Staatsbad-GmbH aber bereits veröffentlicht: ein hell erleuchteter Stern, der das Eingangstor zum Kurpark markiert, ein Sternentor. Trostpflaster für den abgesagten Weihnachtsmarkt Die "weihnachtlichen Lichter im Park" sind ein Trost für die Absage des Weihnachtsmarkts wegen der Coronakrise. Einen Monat lang will die Staatsbad-GmbH den Kurpark erleuchten. Am 28. Dezember ist Schluss. Dann werden die Lichterketten wieder eingepackt. Eine einmalige Veranstaltung sollen diese weihnachtlichen Kurparklichter aber nicht sein. Die 1.700 Lichterketten sind schließlich allesamt maßgeschneidert für Bad Oeynhausen. Die österreichischen Lichtwerker haben den Auftrag für den Kurpark im September bekommen und sofort das Aufmaß genommen - anhand von Satellitenfotos und Zeichnungen. Die Firma hat sich auf Illumination von Städten, Weihnachtsmärkten und Shopping-Centern spezialisiert und nach eigener Auskunft im letzten Advent den Online-Publikumspreis "Best Christmas City" für die Beleuchtung der Stadt Meiningen bekommen. Das Lichter-Stecksystem ist eine Erfindung der Firma KM Concept, gefertigt wird es in Asien. Lichttemperatur und Leuchtdauer können genau festgelegt werden. Wenn es gewollt wäre, könnte die Firma mit diesen Lichtpunkten sogar bewegte Bilder im Kurpark erschaffen. Doch im Bad Oeynhausener Kurpark sollen die Lichter einfach nur strahlen. Die Säulen der Wandelhalle glitzern bereits testweise in der blauen Stunde, die Hecken zum Kaiserpalais funkeln wie Sternenhaufen. Was das alles kostet, will Staatsbad-Geschäftsführerin Beate Krämer vorerst nicht verraten. "Es sind einige Veranstaltungen in diesem Jahr ausgefallen", sagt sie. Mithilfe von Spenden sei die Kurpark-Beleuchtung aber gut zu finanzieren. Beleuchtung ohne Glühbirnen: Überraschend wenig Stromverbrauch Der Stromverbrauch sei "überraschend gering", sagt Beate Krämer. Projektleiter Stefan Hofer weiß es genau: 1.700 Lichterketten haben eine Leistungsaufnahme von 9.700 Watt. Fürs Weihnachtslicht wird keine einzige Glühbirne verbaut, alle Lichter sind moderne LEDs. Und die sind auch nicht auf Reihe geschaltet, wie früher am Weihnachtsbaum. Witzbolde, die dort gerne mal eine Glühbirne losschraubten und damit die ganze Lichterkette lahm legten, haben bei diesen modernen LEDs keine Chance. "Da kann sogar ein Lkw drüber fahren", sagt Hofer. Die Arbeiten der Lichtwerker sind von zahlreichen Kurpark-Besuchern aufmerksam verfolgt worden. Viele haben sofort ihre Taschentelefone gezückt und Fotos gemacht. Die weihnachtlichen Parklichter kommen an. Die Kurparkbesucher Melanie Mühlhardt und Alex Edler sind jedenfalls ganz angetan: "Wunderschön", sagt Mühlhardt. Und Edler ergänzt, dass er sich auch ganz gut vorstellen könnte, außerdem den Weihnachtsmarkt ein Stück weit in den Kurpark auszuweiten.

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