Corona-Schutz: Was ist erlaubt?

Bad Oeynhausen. Seit Montag ist auch der Kreis Minden-Lübbecke Corona-Risikogebiet. Der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner wurde am Montag überschritten. Damit gilt die Gefährdungsstufe 2 der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW. Auch für die Menschen in der Kurstadt bedeutet dies weitere Einschränkungen. So dürfen - um nur ein Beispiel zu nennen - die Konfirmandinnen und Konfirmanden, deren Konformation im Frühjahr wegen der Pandemie auf das kommende Wochenende verschoben wurde, nun nur noch im kleinen Kreis feiern. Die Verordnung, die aus der Stufe 2 resultiert, beinhaltet vor allem eine strengere Maskenpflicht und die Sperrstunde für die Gastronomie ab 23 Uhr. Als wichtiges Instrument im Kampf gegen Corona gilt nach wie vor die AHA-Regel: Abstand halten, Hygiene beachten und Atemschutzmaske tragen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis erreichte von Montag auf Dienstag einen Wert von 66,0. Die Corona-Schutz-Verordnung des Landes gilt zunächst bis zum 31. Oktober. Am Mittwoch beraten die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel weitere Maßnahmen. Die aktuellen Maßnahmen, die seit Dienstag im Kreis gelten im Überblick: Verhalten im öffentlichen Raum: Bis zu fünf Personen dürfen sich ohne Maske und Abstand im öffentlichen Raum treffen. Mehr Personen - bis zu zehn Personen - dürfen es nur dann werden, wenn sie aus einer Familie oder wenn sie aus maximal zwei Haushalten stammen. Auch die Betreuung von Kita-Gruppen, die Begleitung minderjähriger oder unterstützungsbedürftiger Menschen und Zusammenkünfte aus betreuungsrelevanten Gründen sind ohne Maske und Abstand mit mehr als zehn Personen erlaubt. Ergänzend zur Verordnung des Landes hat der Kreis am Montag zwei zusätzliche Regeln erlassen: Ab sofort sind Fangesänge bei Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen nicht zulässig. Auch das Mitsingen sowie Sprechchöre bei allen öffentlichen Veranstaltungen, Aufführungen und Konzerten ist untersagt. Gleiches gilt auch für Zusammenkünfte zur Religionsausübung sowie auf Trauerfeiern. Die Pflicht, Listen mit Kontaktdaten der Besucher und Gäste für den Fall einer Rückverfolgung zu führen, bleibt bestehen. Verhalten im privaten Raum: In der eigenen Wohnung inklusive dem Garten, der Garage oder anderen Nebengebäude werden die Regelungen dringend empfohlen. Dies ausdrücklich die Empfehlung mit ein, Kontakte zu reduzieren und infektionssicher zu gestalten (AHA-Regeln). Abstandsgebot in der Öffentlichkeit: Im öffentlichen Raum ist grundsätzlich ein Abstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einzuhalten, um die Infektionsgefahr deutlich zu vermindern. Es gilt die Empfehlung, dort eine Mund-Nase-Schutzmaske zu tragen, sobald das Einhalten eines Mindestabstands nicht möglich ist. Mund-Nase-Bedeckung: Bei zahlreichen Anlässen ist das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung eine Pflicht. Dazu gehören unter anderem verschiedene Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, der Besuch von Geschäften, Restaurants, Arztpraxen und Sportveranstaltungen sowie die Nutzung von Bus und Bahn. Auch auf Sitz - und Stehplätzen bei Theateraufführungen und Konzerten sowie anderen Veranstaltungen mit Reihenbestuhlung muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Ausgenommen von der Maskenpflicht ist nur der Vortragende. Maskenpflicht gilt auch auf Wochenmärkten, in Einkaufszentren sowie in Wettbüros. Ebenso in Verkaufs- und Ausstellungsräumen von Handwerkern und Dienstleistern sowie bei der Erbringung von Handwerks- und Dienstleistungen, die ohne Einhaltung der Sicherheitsabstands von 1,5 Metern zum Kunden erbracht werden. Gastronomie: An einem Tisch dürfen im Restaurant oder in der Kneipe nur maximal fünf Personen sitzen. Mehr Personen sind nur zulässig, wenn alle aus einer Familie oder nur aus zwei Hausständen kommen. Gastronomische Einrichtungen müssen zwischen 23 Uhr und 6 Uhr komplett geschlossen sein (Sperrstunde). Dann ist auch kein Außer-Haus-Verkauf erlaubt. Der Verkauf und Ausschank alkoholischer Getränke ist in dieser Zeit verboten, dies gilt auch für Tankstellen und Kioske. Feste und Veranstaltungen: An Festen aus herausragendem Anlass (zum Beispiel Hochzeits-, Tauf- und Abschlussfeier oder runde Geburtstage) außerhalb privater Räume dürfen maximal zehn Personen zusammenkommen. Für Veranstaltungen, Versammlungen oder Kongresse in geschlossenen Räumen dürfen bis zu 250 Personen, im Freien bis zu 500 Personen teilen. Aber: Ab 100 Personen geht dies nur mit vorher eingereichtem Hygienekonzept. Diese Verordnung ist im Kreis Minden-Lübbecke ab Samstag gültig. Sport und Freizeit: Sport ist in öffentlichen und privaten Anlagen weiter möglich, vorausgesetzt Vorkehrungen zur Hygiene und zum Infektionsschutz sind sichergestellt. Dis gilt auch für den Betrieb und den Besuch von Fitnessstudios. Der Betrieb von Freizeitparks, Indoor-Freizeit- und Spielsparks ist auf Grundlage eine Infektionsschutzkonzepts weiterhin möglich. Dies gilt auch für den Betrieb von Schwimmbädern, Saunen und Wellnesseinrichtungen. Berufsausübung/Arbeitgeberverantwortung: Zusammenkünfte und Veranstaltungen aus beruflichen, gewerblichen und dienstlichen Gründen sind innerhalb und außerhalb von Unternehmen, Betrieben und Behörden zulässig. Auswärtige Teamtreffen, Betriebsausflüge, Betriebsfeiern usw. sind jedoch nur erlaubt, wenn der Veranstaltungsort die Infektionsschutzbestimmungen erfüllt. Sofern die Daten der Teilnehmer nicht innerbetrieblich vorliegen, muss eine Rückverfolgbarkeit sichergestellt werden. Selbstständige, Betriebe und Unternehmen sind im Rahmen der Erfüllung ihrer arbeitsschutzrechtlichen Hygiene- und Schutzpflichten auch verantwortlich für die Reduzierung vonInfektionsrisiken im Sinne des Infektionsschutzgesetzes.

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