Fragen an die Bürgmeisterkandidaten

Kommunalwahl - Frage 5: Der richtige Standort für das neue Krankenhaus?

Die fünf Bewerber um das Amt des Bad Oeynhausener Bürgermeisters antworten auf Fragen zu den wichtigsten Themen der Kurstadt.

Klares Votum: Die SPD Fraktion im Stadtrat und das Herz- und Diabeteszentrum wollen, dass die Geburtshilfe der Mühlenkreiskliniken im Umfeld des Herzzentrums erhalten bleibt. | © Thorsten Gödecker

30.08.2020 | 30.08.2020, 16:00

Achim Wilmsmeier (SPD)

Amtsinhaber Achim Wilmsmeier wird von SPD, BBO, UW und Linken unterstützt.
Amtsinhaber Achim Wilmsmeier wird von SPD, BBO, UW und Linken unterstützt.

Ganz klar, als Wand an Wand Lösung zum Herz- und Diabeteszentrum. Dabei begrüße ich ausdrücklich die angekündigte Zusammenlegung der Standorte Auguste-Victoria-Klinik und dem Krankhaus an einem Standort. So wird die erfolgreiche Zusammenarbeit beider Häuser gefestigt und eine Weiterführung und Erweiterung der Wirbelsäulenchirurgie und der Orthopädie erreicht.

Warum als Wand an Wand Lösung zum HDZ? Weil es mit dem Krankenhaus seit vielen Jahren eine erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Gefäßchirurgie, der Lungenheilkunde sowie bei der Geburtshilfe gibt. Diese gelungene Kooperation stärkt beide Häuser und dient auch der hervorragenden medizinischen Versorgung der Bad Oeynhausener Bürgerinnen und Bürger. Ich setze mich dafür ein, eine städtische Fläche dafür zur Verfügung zu stellen und am Standort des jetzigen Krankenhauses ein Parkhaus zu errichten, um das Klinikviertel zu entlasten.

Lars Bökenkröger (CDU)

Lars Bökenkröger, Bürgermeisterkandidat der CDU. - © Thorsten Gödecker
Lars Bökenkröger, Bürgermeisterkandidat der CDU. | © Thorsten Gödecker

Eine Zusammenlegung des Krankenhauses mit der Auguste-Viktoria-Klinik mit einem Neubau sollte in der Nähe des Herz- und Diabeteszentrums erfolgen.Das Krankenhaus und HDZ besitzen Schnittstellen, die durch eine räumliche Trennung für das HDZ problematisch wären. Das muss bei allen Optionen berücksichtigt werden. Wie bei vielen Projekten in Bad Oeynhausen ist ein Neubau allerdings nur mit finanzieller Unterstützung aus Düsseldorf machbar. Wir müssen alles unternehmen, um unseren Gesundheitsstandort zu stärken und für unsere Bürgerinnen und Bürger eine wohnortnahe medizinische Versorgung sicherzustellen.

Volker Brand (Grüne)

Volker Brand, Bürgermeisterkandidat der Grünen
Volker Brand, Bürgermeisterkandidat der Grünen

Bad Oeynhausen braucht das Krankenhaus vor Ort. Punkt. Da sind zwei Lösungen denkbar. Einmal am Standort der Auguste-Viktoria-Klinik oder am bisherigen Standort. Aber auch das Herzzentrum braucht das Krankenhaus vor Ort, da wo es jetzt ist. Punkt.Auf dieser Grundlage darf nur im bisherigen Bereich geplant werden.

Hierbei sind allerdings zwei Dinge zu beachten: Dass nicht wie bei früheren Bauvorhaben in der Stadt unzählige Bäume aus dem wertvollen Baumbestand im angrenzenden Wiesental geopfert werden müssen.Zum anderen sollte mit diesem Bauvorhaben auch das seit langem schwebende Parkproblem des HDZ mitgelöst werden. Ich halte es hier für ganz wichtig, durch attraktive Angebote des ÖPNV (kurzfristige Taktung der Busse, Job-Ticket) einen Teil der Park- und Parksuchprobleme jetzt bereits zu entschärfen.

Henning Bökamp (FDP)

Henning Bökamp, Bürgermeisterkandidat der FDP
Henning Bökamp, Bürgermeisterkandidat der FDP

Ohne Frage in unmittelbarer Nachbarschaft zum HDZ. Ohne die finanzielle Unterstützung des NRW-Gesundheitsministeriums ist das Projekt nicht umzusetzen. Diese Beteiligung ist klar am Standort des HDZ gebunden. Die medizinischen Synergien im Allgemeinen, für Kindergeburten im Besonderen sind dabei bedeutend und richtig in dieser Entscheidung. Laufende Grundstücksankäufe sollten dieser Zukunft nicht im Wege stehen.

In einer späteren Nachnutzung des Gebäudes der Auguste-Viktoria-Klinik liegen weitere Chancen für den Sport- und Gesundheitsstandort Bad Oeynhausen. Dieses noch nicht ausgesprochene Potential muss frühzeitig in die Planungen mit eingebunden werden. Neben der Begleitung der eigentlichen Maßnahme möchte ich mich als Bürgermeister dafür einsetzen.

Werner Birtsch (unabhängiger Kandidat)

Werner Birtsch, unabhängiger Bürgermeisterkandidat
Werner Birtsch, unabhängiger Bürgermeisterkandidat

Eine Abholzung des Wiesentals, wie es für Stadt, Stadtwerke und Politik bei Großprojekten (siehe Sielbad) üblich ist, lehne ich ab. Natursensible Eingliederung von Gebäuden in die Natur ist das Gebot. Da mittelfristig kein geeignetes Bauland zu Verfügung steht und ein achtstöckiges Apartmenthaus, das HDZ Nebengebäude und das alte Krankenhaus (dort soll dann ein Parkhaus entstehen) abgerissen werden müssten, bin ich für eine Renovierung des alten Krankenhauses. Wir bewahren Bewährtes und schonen Ressourcen. Des Weiteren hat die Stadt keinerlei Einfluss auf die Planungen des MKK-Konzerns und ich halte den Standort für die Auguste-Viktoria-Klinik und das Krankenhaus, vom Platz her für nicht ausreichend. Natursensibel geht anders.

Dazu kommt ein Förderantrag von mindestens 120 Millionen Euro an das NRW-Gesundheitsministerium, der in unserer rezessiven Zeit nur schwer zustimmungsfähig ist. Ansonsten wäre es sinnvoller, auf das größere Gelände der Auguste-Viktoria-Klinik auszuweichen. Es muss ein klares Konzept hinsichtlich der Finanzierbarkeit, Kosten-Nutzenanalyse, natursensibler Bauweise und Synergieeffekten auf den Tisch.