12.000 Euro Strafe wegen falscher Asbestentsorgung

Bad Oeynhausen/Bielefeld. &bdquo;Sie wissen ganz genau, wie gefährlich frei werdende Asbestfasern sein können", sagte Richterin Kerstin Heitker zum Angeklagten, &bdquo;ich kann mir deshalb beim besten Willen nicht vorstellen, dass Sie samt Ihrer Familie ohne irgendwelche Schutzvorkehrungen einfach so irgendwelche schadstoffhaltigen Platten abmontieren." Dies hatte zuvor nämlich der angesprochene Geschäftsführer einer Bad Oeynhausener Immobilienfirma in der Verhandlung vorgetragen. Das Bielefelder Amtsgericht verurteilte den 60-Jährigen nun wegen verbotenen Umgangs mit Abfällen zu einer Geldstrafe von 12.000 Euro. Gleich zwei Immobilien riefen dei Justiz auf den Plan Es waren gleich zwei Immobilien, die die Behörden in Bad Oeynhausen – und schließlich auch die Bielefelder Justiz – auf den Plan riefen: Im Herbst 2015 waren auf einer an der Straße Am Wiesental/Ecke Körnerstraße gelegenen Baustelle in einem Bauschutthaufen asbestbesetzte Abfälle aufgefunden worden. Wenig später waren die krebserregenden Abfälle verschwunden, Belege über eine fachgerechte Entsorgung – denn diese ist zwingend notwendig – existierten nicht. Auch vor dem Bielefelder Amtsgericht konnte der Geschäftsführer der Immobilienfirma nicht aufklären, was seinerzeit mit dem gefährlichen Abfall passiert war. Für die Staatsanwaltschaft – in der Sitzung vertreten durch Staatsanwalt Sven Büscher waren gleich zwei Immobilien, die die Behörden in Bad Oeynhausen – und schließlich auch die Bielefelder Justiz – auf den Plan riefen: Im Herbst 2015 waren auf einer an der Straße Am Wiesental/Ecke Körnerstraße gelegenen Baustelle in einem Bauschutthaufen asbestbesetzte Abfälle aufgefunden worden. Wenig später waren die krebserregenden Abfälle verschwunden, Belege über eine fachgerechte Entsorgung – denn diese ist zwingend notwendig – existierten nicht. Für die Staatsanwaltschaft – in der Sitzung vertreten durch Staatsanwalt Sven Büscher – und Richterin Heitker ließ dies nur einen Schluss zu: Der Angeklagte hatte die Entsorgung seinerzeit verbotenerweise in die eigenen Hände genommen. Familie entsorgte die krebserregenden Stoffe selbst Der zweite Komplex drehte sich um die ehemalige Möbelfabrik auf dem Grundstück am Autobahnzubringer zur A2 in Rehme. Der angeklagte Geschäftsmann hatte am 13. Oktober 2015 beim hiesigen Bauamt einen Teilabriss des auf dem Grundstück Auf dem Köppen gelegenen Gebäudekomplexes beantragt. Die Genehmigung war kurz darauf erteilt worden – nebst der Auflage, asbesthaltigen Bauschutt durch ein zertifiziertes Unternehmen entsorgen zu lassen. Da lediglich der Verbleib eines Teils der in Rede stehenden Dämmplatten für die Behörden nachvollziehbar geklärt worden war, legte das Kreisumweltamt die Baustelle im Februar 2016 still. Im Oktober 2016 stellte nunmehr die Ehefrau des Angeklagten einen Antrag auf Abriss des gesamten Komplexes. Auch diese Erlaubnis wurde unter Auflagen erteilt. So sollten beispielsweise Schadensgutachten vorgelegt werden, die jedoch nicht den Weg zu den Behörden fanden. Die Baustelle wurde abermals stillgelegt und ist seither, so der Angeklagte, &bdquo;eine Industrieruine." Die Baustelle sei zwar mittlerweile wieder freigegeben, doch werde dort derzeit nicht gearbeitet, so der 60-Jährige. Im Bekanntenkreis für brauchbare Baustoffe aus dem Abrissgebäude geworben Vor Gericht berichtete er, dass er mit mehreren Familienmitgliedern die asbesthaltigen Platten abmontiert und dann fachgerecht entsorgt habe. Darüber hinaus habe er im Bekanntenkreis gestreut, dass sich jeder an den noch brauchbaren Baustoffen im Gebäudeinneren bedienen dürfe. Dieses Angebot traf offenbar auf große Resonanz, denn mittlerweile – so der Geschäftsführer – sei das Haus fast leer geräumt. Richterin Heitker gab dem Angeklagten deutlich zu verstehen, dass sie die Einlassungen für äußerst lebensfremd halte. Und selbst wenn er tatsächlich keine Dritten, sondern ausschließlich sich und seine Familie in Gefahr gebracht hätte, indem diese selber für den Abbau der Platten verantwortlich gezeichnet hätte, so sei dies trotz alledem im juristischen Sinn ein verbotener Umgang mit Abfällen – insbesondere vor dem Hintergrund, dass zumindest offiziell die Firma als Bauherr auftrat, für die der Angeklagte als Geschäftsführer tätig ist. Nach diesen klaren Worten gab Verteidiger Torsten Giesecke eine knappe Erklärung für seinen Mandanten ab, in der dieser die Taten einräumte. Das Gericht verurteilte den Angeklagten sodann zu einer Geldstrafe von 12.000 Euro.

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