Umweltverschmutzung in Herford: Dritter Fall von illegaler Asbest-Entsorgung

Herford. Die Umweltsauerei in Elverdissen geht weiter: Zum mittlerweile dritten Mal haben Unbekannte Asbest in dem Herforder Stadtteil am Straßenrand entsorgt. Und wieder mussten die Experten des Entsorgungs- und Recyclingunternehmens Hirschhorn anrücken. Dabei wäre die ordnungsgemäße Abgabe des Baustoffs überraschend günstig gewesen. Aber dazu später mehr. Wie berichtet, war der erste Fall des Müllfrevels vor knapp einem Monat publik geworden. An der Waldstraße im Herforder Süden hatten Unbekannte knapp eine Tonne asbesthaltige Materialien einfach so am Fahrbahnrand entsorgt. Hirschhorn-Mitarbeiter rückten im Auftrag der Stadt mit schwerem Gerät und Schutzausrüstung an. Auch das nun kontaminierte Erdreich musste ausgebaggert werden. &bdquo;Das Zeug lag an neun Stellen. Das Gewicht von abtransportiertem Asbest-Abfall und Boden betrug rund drei Tonnen“, so Marion Hirschhorn, Chefin des gleichnamigen Entsorgungsbetriebs. Wenige Tage später waren die Recycling-Experten wieder gefragt. Dieses Mal tauchte Bauschutt mit Asbest im Graben an der Braker Straße auf – nicht weit entfernt von den ersten Fundorten. Marion Hirschhorn sagt: &bdquo;Vermutlich ist das Material dort nicht zeitgleich abgelegt worden. So etwas ist uns auch noch nicht untergekommen.“ Der dritte Fall in Elverdissen Zwischenzeitlich war die Polizei eingeschaltet worden. &bdquo;Wir ermitteln wegen des Straftatbestands des unerlaubten Umgangs mit Abfällen“, hatte Kreispolizeisprecher Hendrik Drawe gegenüber der NW erklärt. Werden die Verursacher solcher Umweltsauereien aufgespürt, vor Gericht gestellt und auch verurteilt, drohen empfindliche Sanktionen. So sieht der Gesetzgeber in solchen Fällen Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen vor. Zudem dürfte bei der Entsorgung solch gesundheitsschädlichen Materials wie in Elverdissen ein Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz vorliegen. Die Bußgeldhöhen dafür: bis zu 100.000 Euro! Mehr zum Thema: Asbest-Sauerei in Herford: Diese Strafen erwarten die Verursacher Doch scheinbar lassen sich die – bislang – unbekannten Asbest-Entsorger davon nicht abschrecken. Denn nun ist erneut giftiger Bauschutt in Elverdissen entdeckt worden. Am vergangenen Montag, 31. März, stießen Mitglieder des örtlichen CVJM bei einer Müllsammelaktion auf den Bauschutt. &bdquo;Eternitplatten - an der Brandheidestraße, im Gestrüpp hinter einem Buswartehäuschen in der Nähe der alten Hauptschule“, fasst Marion Hirschhorn zusammen. Wieder wurden die Herforder Entsorgungsspezialisten angefordert. Die Geschäftsführerin vermutet: &bdquo;Das Material glich dem von den vorherigen Funden. Es sieht aus, als würde das alles von einer einzigen großen Baumaßnahme stammen.“ Wie beim zweiten Fall kamen so rund 100 Kilo Asbest-Abfall und Erde zusammen. &bdquo;Das ist echt eine große Schweinerei“, findet Hirschhorn. So günstig wäre die Entsorgung gewesen Was besonders ärgerlich ist: Die Kosten für die dreifache Entsorgungsaktion - die am Ende übrigens die Steuerzahler stemmen müssen – stehen laut der Recycling-Fachfrau in keinem Verhältnis zur Summe, die der Asbest-Schmutzfink für die korrekte Entsorgung seines Bauschutts hätte berappen müssen. &bdquo;In dem Fall – es wären etwas mehr als eine Tonne Material gewesen – hätte man bei uns dafür etwas mehr als 200 Euro bezahlt. Die fachgerechte Entsorgung von 100 Kilo Asbest kostet bei uns nämlich exakt 14,40 Euro. Viele Leute wissen gar nicht, wie günstig das eigentlich ist.“ Allein der Aufräumeinsatz ihrer Firma habe ein Vielfaches der regulär zu zahlenden Summe gekostet. Lesen Sie auch: Herford plant mit Bielefeld und Lippe neues großes Kompostwerk in Lemgo Marion Hirschhorn ergänzt: &bdquo;Kunden, die Asbestmüll bei uns abgeben, bekommen natürlich auch einen entsprechenden Übernahmeschein.“ Zudem gehe ein solches Dokument ebenfalls an die Bezirksregierung, um die ordnungsgemäße Entsorgung nachzuweisen. Die Herforderin hofft, dass der unbekannte Umweltfrevler geschnappt wird, bevor er noch mehr gesundheitsschädlichen Müll in der Landschaft entsorgen kann. Polizeisprecher Henrik Drawe und seine Kollegen wollen nicht ausschließen, dass der Verursacher aus der angrenzenden Stadt Bielefeld oder aus dem Kreis Lippe kommen könnte – und nicht unbedingt aus Herford. &bdquo;Hinweise in diesen Fällen sind bei uns aber auch jetzt leider noch nicht eingegangen“, erklärt der Beamte. Wer weiß, wer hinter der Asbest-Sauerei im Süden der Hansestadt stecken könnte, kann sich unter Telefon 05221 8880 bei der Polizei in Herford melden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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