Mindener Straße soll zum Teil von vier auf zwei Fahrspuren verengt werden

Bad Oeynhausen. Es soll eng werden auf der Mindener Straße. Kurzfristig will die Stadt die beiden Überholspuren der ehemaligen Bundesstraße 61 sperren, so dass nur noch auf der jeweils rechten Fahrspur in jede Richtung gefahren werden darf. "Wir wollen die Straße so umgestalten, dass wir hier nicht noch mehr zusätzlichen Verkehr bekommen", sagte Jan-Martin Müller, bei der Stadtverwaltung zuständig für die Infrastruktur, am Donnerstag im Ausschuss für Stadtentwicklung (ASE). Seit Jahresbeginn gehört die Mindener Straße zwischen Eidinghausener und Dehmer Straße nicht mehr dem Bund, sondern der Stadt. Die ehemalige B 61 wurde nach der Eröffnung der Nordumgehung zwischen Land und Stadt aufgeteilt: Die Kanalstraße und der westliche Teil der Mindener Straße sind nun die Landesstraße 777, der östliche Teil der Mindener Straße ist Gemeindestraße. Und dort kann die Stadt - mehr oder weniger - nun tun, was sie will. Und sie will die jetzt noch vierspurige Straße verengen. "Alle drei Varianten sind hässlich" "Die Mindener Straße soll als Abkürzung unattraktiv werden, für die Bad Oeynhausener aber dennoch nutzbar bleiben", umriss Müller das Ziel. Und das soll nicht erst mit dem geplanten großen Umbau geschehen, sondern möglichst kurzfristig. Was Stadt-Pressesprecher Volker Müller-Ulrich mit "noch in diesem Frühjahr" übersetzt. Mit rot-weißen Baken oder auf die Fahrbahn geschraubten Leitplanken könnten die beiden Fahrspuren dicht gemacht werden. Müller zeigte dazu Beispiele, die die Ausschussmitglieder aber nur mäßig begeisterten. "Alle drei Varianten sind hässlich", stellte Rainer Müller-Held (Bürger für Bad Oeynhausen) fest und versicherte: "Es gibt deutlich bessere Absperr-Möglichkeiten". Auch Kurt Nagel (CDU) fürchtete: "Die Lösung wird nicht schön." Aber: "Es geht hier ja auch nicht um Schönheit, sondern darum, den Verkehr vernünftig zu lenken." Müller versprach, in der nächsten Sitzung des ASE weitere Absperr-Varianten zu zeigen. "Entscheidend war für uns aber erst mal die Frage: Was geht schnell, ist dauerhaft und preiswert?", so der Infrastruktur-Manager. Morgendliche Staus zwischen Dehmer Straße und Rehmer Eck Ebenfalls noch geklärt werden muss, von wo bis wo die Engstelle tatsächlich reichen soll. 1,3 Kilometer lang ist der städtische Abschnitt der Mindener Straße. Müller präsentierte dem ASE einen Plan, in dem nur ein 850 Meter langer Mittelteil verengt werden sollte. Frank Helming (SPD) plädierte aber dafür, die Verengung aus Richtung Osten noch vor der Einmündung der Straße "Zum Rehmer Eck" einzuplanen. "Sonst biegen die Lastwagen dort ab, wenn die Fahrer sehen, dass es eng wird, und fahren quer durch Rehme", fürchtete er. Müller gab zu bedenken, dass es gerade auf dem Abschnitt zwischen Dehmer Straße und Rehmer Eck morgens oft zu Staus komme, versprach aber, das noch mal im Detail zu betrachten. Zu den kurzfristigen Maßnahmen könnte auch ein Durchfahrtverbot für Lastwagen gehören, kündigte Müller an. "Darüber haben wir auch schon grob mit Hamm gesprochen", sagte Müller. Die Autobahnniederlassung Hamm ist hier mit im Spiel, weil die Mindener Straße Umleitungsstrecke für die Nordumgehung ist. Das soll sie laut Müller aber nicht bleiben. "Wenn die Sudbachtalbrücke in Löhne fertig und damit die B 611 durchgängig befahrbar ist, dann führt die natürliche Umleitung dort entlang und nicht mehr quer durch Bad Oeynhausen", sagte Müller. Er gehe davon aus, dass die Bezirksregierung dem auch zustimmen werde. Verhandlungen mit dem Verkehrsministerium Für die weitere Planung der kurzfristigen Maßnahmen gab der Ausschuss der Verwaltung einstimmig seinen Segen. Ein Beschluss, wie die Mindener Straße verengt werden soll, soll im nächsten ASE am 31. März fallen - und dann möglichst umgehend umgesetzt werden. Langfristiger sind die Planungen für einen umfassenden Umbau der Mindener Straße. Da hatte der Rat auch bereits für einen Rückbau auf einen Fahrstreifen je Richtung votiert. Aber eben nur für die Mindener Straße: "Es fehlt uns noch ein Beschluss zum einstreifigen Rückbau der gesamten ehemaligen B 61, also von Mindener und Kanalstraße", sagte der Technische Beigeordnete Thomas Lüer. Er versuche, einen Gesprächstermin mit dem NRW-Verkehrsministerium zu vereinbaren, um über die Gesamtplanung zu sprechen. "Es wäre gut, wenn ich mit einem eindeutigen Beschluss in die Verhandlungen gehen könnte", sagte Lüer. Der Bitte kam der Ausschuss nach: Einstimmig beschlossen die Politiker, dass die "verkehrspolitische Zielsetzung der Stadt ein einstreifiger Rückbau der gesamten ehemaligen B 61 im Stadtgebiet" sei.

Meistgelesen