Ensembles "Die Arroganten" haben Verbesserungs-Vorschläge für die Kurstadt

Bad Oeynhausen. Die &bdquo;Proletarier", die &bdquo;Bürgerlichen" oder die Initiative &bdquo;Weil das Bewusstsein zählt" – wo macht der Bürger aus Bad Oeynhausen im September am besten sein Kreuzchen, wenn der neue Bürgermeister der Stadt gewählt wird? In dem neusten Programm des Kabarettensembles &bdquo;Die Arroganten" unter dem Titel &bdquo;Die Wahl der Qual" prallen die Meinungen aufeinander. Aber nicht nur lokalpolitisch, sondern auch auf Bundesebene nahm das Trio bei seiner Premiere in der Druckerei so manches Thema vom Populismus bis zur Vereinheitlichung aufs Korn. Bei dem Publikum kam der Abend sehr gut an. Mit dem neuen Programm legen die Arroganten nach: Wer das Debüt &bdquo;Hochmut kommt vor der Unruhe" im letzten April miterlebt hat, kann sich zwar an einige der Sketche erinnern. Etwa an Datenschutzmodelle, die ermitteln, wo der Arbeitnehmer sich aufhält und wann er wirklich auch arbeitet. Oder an die amüsanten Beispiele aus dem Netzjargon: N00b, WTF oder EOD. Denn: Wer in den sozialen Medien flott unterwegs sein möchte, muss zwangsläufig auf Abkürzungen zurückgreifen. Oder das Loblied auf das geliebte Apple-Produkt: &bdquo;I-Phone, stille mein Verlangen, mein bester Freund bist Du, niemals schalte ich Dich aus, ich bin jederzeit zu erreichen, für alles gibt es eine App". Eine Mauer für den Kurpark Und auch im aktuellen Programm taucht die Lokalpolitik auf, als ein altes Zitat des Bürgermeisters zu den Themen Nordumgehung und Stadtautobahn wieder die Runde macht: &bdquo;Qualität geht vor Schnelligkeit". Jetzt fragt sich das Trio aber, wie es mit dem öffentlichen Personennahverkehr weitergeht. Etwa unter dem Slogan &bdquo;Busse raus aus der Kurstadt"? Und dann ging es noch um den Kurpark: Was können wir tun, um die Stadt besser in den Kurpark zu integrieren oder wollen wir den Kurpark besser im Stadtzentrum integrieren? Auch darauf wusste das Trio eine Lösung: Eine Innenstadtmauer. Klar, dass die Sprache dabei auch auf den neuen Spielplatz vor dem Königshof kommen muss: &bdquo;Immerhin. Ich habe dort bereits zwei Kinder und mehrere Hunde gesehen", sagt Susanna Traut als Gut-Bürgerin des Ensembles. Natürlich darf in der Mischung, die einmal mehr einen weiten Bogen spannt, die selbst ernannte Alternative für Deutschland nicht fehlen: &bdquo;Eine rostbraune Kletterstange, die mehr als hundert Jahre alt ist". Möglich macht so etwas die magere Wahlbeteiligung in Deutschland, ist sich das Trio sicher. Denn: &bdquo;Wer nicht wählen geht, ist für die Diktatur. Und lässt andere über sich bestimmen". Diese aktuellen Themen begeistern die Zuschauer Als Thomas Streipert als der Malermeister des Ensembles mit einem Eimer &bdquo;Volx-Farbe" in der Hand die Bühne betritt, macht sich Susanna Traut als Gut-Bürgerin ihren eigenen Reim auf die Deutschland-Hymne und das Duo diskutiert die Ost-West-Spannungen am Beispiel der Nachbarstädte Löhne und Bad Oeynhausen. &bdquo;Wenn Löhne im Westen liegt, dann muss Bad Oeynhausen ja im Osten liegen", sagt der Handwerker. Und fragt sich: &bdquo;Was mich dabei nur wundert, ist, dass man es hier nicht so genau damit nimmt, wenn der Bürgermeister aus Löhne kommt, aber in Bad Oeynhausen regiert". Ein ganz anderes Thema bringt Lars Schulte ins Spiel, als er in der Rolle des Hipsters die Gender-Frage ausdiskutiert. Die hirntote Nato, das Lied von Walther von der Rehmer Weide, pflanzliche Fliegenfallen, die sterben, weil sie sich vegan ernähren oder der Gesundheitswert von Cannabis: Die Arroganten haben mit Sketchen, Monologen, Gesang und Dialogen einmal mehr einen weiten Bogen gespannt, der hervorragend im Publikum ankommt und mit starkem Applaus gefeiert wird.

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