Radfahren in der Fußgängerzone in Bad Oeynhausen? Das sind die Regeln

Bad Oeynhausen. Radfahren ist auch in Bad Oeynhausen mitunter die schnellste Form der Fortbewegung. Doch wer zügig in der Innenstadt von A nach B will, muss sich im Schilderwald der Straßenverkehrsordnung auskennen und ähnlich wie die Autofahrer einen großen Bogen um den Kurpark machen. Dort ist Radfahren strengstens verboten. Ausnahmen gibt es nur für Autofahrer. Genauso wie in weiten Teilen der Fußgängerzone. Zahlreiche, unterschiedliche Schilder weisen auf die Verbote hin – und auf die Ausnahmen. Doch nicht alle Radler steigen da noch durch. Eine ältere Dame hat sich an nw.de gewandt, weil sie sich von zahlreichen Fahrradfahrern in der Klosterstraße bedrängt fühlt. Offenbar nutzen Radler die Nord-Süd-Strecke illegalerweise als Alternative zur autolastigen Bahnhofstraße oder zum Westkorso. Dienw.de-Leserin ist auf einen Rollator angewiesen. Sie war mitten auf der Klosterstraße unterwegs, als Rambo-Radler an ihr vorbei drängelten. Das ist nicht in Ordnung, findet sie. Das sieht auch Volker Müller-Ulrich so, der Beschwerde-Manager der Stadt Bad Oeynhausen. Er erwägt in Abstimmung mit der Polizei zusätzliche Radverkehrskontrollen. Müller-Ulrich ist aber auch Stadtpressesprecher und erläutert auf Nachfrage die verwirrende Beschilderung: Die Klosterstraße sei Teil der Fußgängerzone, so der Stadtsprecher. Zwischen Bahnhof, Auferstehungskirche und Gollwitzer-Meyer-Klinik gilt diese Zone. Am Anfang und am Ende weist die Stadt mit blauen Schildern darauf hin. Mittendrin dürfe man diese Schilder aber nicht noch einmal aufbauen, erläutert Müller-Ulrich. &bdquo;Es gibt ein Verbot der Doppelbeschilderung." In der Bad Oeynhausener Fußgängerzone ist Radeln grundsätzlich erlaubt Auf weißen Zusatzschildern unter den blauen Schildern ist das Radfahren in der Fußgängerzone über die Herforder Straße ausdrücklich freigegeben (genauso wie für Busse). Um die Radler aber aus der &bdquo;viel zu engen", so Müller-Ulrich, Klosterstraße heraus zu halten, hat die Verwaltung einen besonderen Kniff angewandt: Sie hat die Klosterstraße zur Einbahnstraße gemacht und die Einfahrt über die Herforder Straße verboten. Vom Bahnhof aus darf also streng genommen nicht einmal der Lieferverkehr auf die Klosterstraße rollen, der trotzdem jeden Morgen die beiden Bäckereien oder die Drogerie mit Waren versorgt. Auch in der Gegenrichtung ist die Fußgängerzone für Fahrradfahrer nicht freigegeben. Autofahrer dagegen dürfen von der Auferstehungskirche fast bis zum Schweinebrunnen fahren – aber nur, wenn sie eine Ausnahmegenehmigung der Stadtverwaltung haben. Und die gibt’s nur, wer auch einen Anliegerparkplatz in der Klosterstraße hat. Radeln verboten, aber Autos dürfen ausnahmsweise rein Wenn Radler also – egal in welcher Richtung – über die Klosterstraße rollen, verstoßen sie gegen Regeln. &bdquo;Auf den gemeinsamen Streifengängen von Ordnungsamt und Polizei werden solche Verstöße geahndet", sagt Müller-Ulrich. Im Kurpark darf das Ordnungsamt Radfahrer auch ohne Polizeibegleitung anhalten und Verwarngelder verhängen. Der Kurpark sei nämlich kein öffentlicher Straßenraum. Das Radelverbot sollte eigentlich auch auf der Viktoriastraße gelten, sonst könnten Radler – ohne je ein Schild zu sehen – einfach von der Herforder Straße aus über die Paul-Baehr-Straße in die Klosterstraße rollen. Auf der Paul-Baehr-Straße ist das Radeln natürlich auch verboten. Am Königshof weist ein großes Schild darauf hin. Ein anderes steht auf Höhe der Deutschen Bank in der Gegenrichtung. Auf der Portastraße vor der Deutschen Bank ist die Fußgängerzone nur fürs Be- und Entladen von Autos freigegeben. Nicht aber für Fahrradfahrer. Neue Fahrradständer stehen künftig in der Radverbotszone Doch zurück zur Viktoriastraße. Bei der Neugestaltung, erklärt Müller-Ulrich, seien auch neue Laternen montiert worden. Dabei sei wohl auch das Verbotsschild abmontiert worden. Das fehlende Schild werde schnellstmöglich ersetzt. Allerdings hat die Viktoriastraße nicht nur neue Laternen, sondern auch nagelneue Fahrradständer bekommen. Sie stehen ziemlich genau auf halber Höhe zwischen Herforder und Paul-Baehr-Straße. Das Radeln zum Radparkplatz ist künftig also untersagt. Radler müssen schieben. Ist das nicht ziemlich lebensfremd? &bdquo;Aber nicht ungewöhnlich in Innenstädten", sagt Müller-Ulrich.

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