Sicherheit im Wald

Bänke im Wald: Warum ein Politiker aus Lippe Klarheit in Sachen Haftung fordert

Muss einer mit dem Schlimmsten rechnen, wenn er im Wald eine Bank aufstellt? Ist er dann haftbar? Diese und andere Fragen will SPD-Landtagsabgeordneter Alexander Baer jetzt von der Landesregierung geklärt wissen.

Der Lemgoer Landtagsabgeordnete Alexander Baer (SPD) hat eine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Es geht um die Risiken im Wald. | © systemarchiver

17.11.2025 | 17.11.2025, 09:55

Kreis Lippe. Dürfen Vereine und Städte im Wald überhaupt noch Bänke aufstellen, ohne gleich haftbar zu sein? Das fragt Alexander Baer, Lemgoer Landtagsabgeordneter (SPD) die Landesregierung. Mit einer Kleinen Anfrage will er klären, wie das Land mit der Haftungsfrage umgeht und wie Kommunen, Waldbesitzer und Ehrenamtliche künftig rechtlich abgesichert werden können.

„Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich, um unsere Wälder erlebbar zu machen. Sie stellen Bänke auf, pflegen Wege und Schutzhütten. Wenn dieses Engagement nun aus Angst vor Haftung verschwindet, läuft etwas falsch“, betont Baer in einer Pressemitteilung.

Hintergrund der Anfrage ist eine wachsende Verunsicherung bei Kommunen und Waldbesitzern in ganz Nordrhein-Westfalen. Eigentlich stellt das Bundeswaldgesetz klar, dass das Betreten des Waldes grundsätzlich „auf eigene Gefahr“ geschieht. Doch jetzt gibt es Streit darüber, ob Sitzbänke oder Informationstafeln eine „atypische Gefahrenquelle“ seien. Dann könnte im Schadensfall eine erweiterte Verkehrssicherungspflicht greifen. Ein Risiko, das viele Kommunen und Vereine nicht tragen können.

Landesregierung hat sechs Wochen Zeit

In Baden-Württemberg wurde bereits ein Gesetzentwurf vorgelegt, der das Verweilen an Rastplätzen rechtlich dem Betreten des Waldes gleichstellt. Damit entfiele die Haftung für waldtypische Gefahren wie herabfallende Äste.

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„Die Landesregierung hat jetzt sechs Wochen Zeit zu antworten“, sagt Baer. „Ich hoffe, sie nutzt diese Zeit, um das Ehrenamt zu stärken und nicht, um es weiter zu verunsichern. Mit dem Hermannsweg haben wir hier einen der bekanntesten Wanderwege der Region. Gerade deshalb spielt der Wandertourismus in Lippe eine wichtige Rolle, die sich auch auf den Kreis niederschlägt.“