Wettstreit um den Wanderpokal

Jugendfeuerwehren aus NRW messen sich in Lippe

Dass Oerlinghausen die Landesjugendfeuerwehrspiele zum zweiten Mal ausrichtet, ist ein Novum. 138 Kinder und Jugendliche in 20 Teams nehmen teil.

Jugendliche vom Team Detmold-Süd, die später den dritten Platz belegen, versuchen, mit dem Wasserschlauch Bälle über Hindernisse ins Ziel zu befördern. | © Karin Prignitz

Karin Prignitz
15.06.2025 | 15.06.2025, 14:54

Oerlinghausen. Möglichst viele Teile auf eine hängende Platte legen und sie so in Balance halten, dass mindestens drei Sekunden lang nichts herunterfällt. Das Spiel „Wackeliger Segelflieger“ gehört zu neun Stationen, an denen der Feuerwehrnachwuchs neben Geschicklichkeit und Ausdauer auch Konzentration, Schnelligkeit und vor allem die Kommunikation untereinander trainiert. 20 Gruppen aus ganz Nordrhein-Westfalen sind mit insgesamt 138 Kindern und Jugendlichen bei den spannenden Wettkämpfen gegeneinander angetreten. Darunter sind auch Teams aus Dortmund, Duisburg und Münster.

Alle zwei Jahre treten Jugendwehren gegeneinander an. 2023 hatte der hoch motivierte Nachwuchs aus Oerlinghausen und Helpup die Landesjugendfeuerwehrspiele in Steinhagen und damit den begehrten Wanderpokal gewonnen. Das bedeutete zugleich: Die Wettkämpfe 2025 finden in der Bergstadt statt. „Wir sind die Einzigen in Gesamt-NRW, die zweimal gewonnen haben“, hebt der stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwart und Jugendwart der Gruppe Oerlinghausen, Marcel Plaschke, hervor. Bereits im Jahr 2004 siegte der Nachwuchs aus Oerlinghausen und Helpup.

„Wir sind in der Gestaltung frei“

Nun ist es erneut an den Veranstaltern gewesen, sich um Anmeldungen und Verpflegung zu kümmern. Vor allem aber mussten sie sich möglichst interessante Spiele ausdenken, die am Schulzentrum für Spaß und Spannung sorgen sollten. Stadtjugendfeuerwehrwart und Jugendwart der Gruppe Helpup, Leon Hantke, und sein Stellvertreter setzten sich zusammen. Sie wussten: „Vorgaben gibt es wenige, wir sind in der Gestaltung frei.“

Beim Twetenmarsch müssen die Jugendlichen einen Ball, der auf einer Pylone liegt, mit zwei Rohren über Hindernisse transportieren. - © Karin Prignitz
Beim Twetenmarsch müssen die Jugendlichen einen Ball, der auf einer Pylone liegt, mit zwei Rohren über Hindernisse transportieren. | © Karin Prignitz

Um den Bezug zum Austragungsort herzustellen, sind die Spiele mit typischen Begriffen, wie etwa Bergstadt-Biathlon, Wurf übern Tönsberg, Kumsttonnenrennen, Twetenmarsch oder Reise über die Schopke überschrieben worden. Beim Ochsenwurf mussten zudem Gummistiefel zielgenau in Felder geworfen werden oder beim Amazonasparcours Wasserminigolf gespielt werden. Beim Helpuper Penne-Transport mussten auch die Betreuer beweisen, was in ihnen steckt.

„Nur gemeinsam funktioniert es“

Immer wird deutlich: Jüngere und Ältere müssen sich unterstützen. „Nur gemeinsam funktioniert es“, betont Pressesprecherin Katharina Köster. Ziel sei es, den Teamgeist und die sportlichen Fähigkeiten der Jugendlichen zu fördern. Die Landesjugendfeuerwehrspiele sind nicht nur ein sportlicher Wettkampf, sondern auch eine Möglichkeit für die Jugendlichen, sich besser kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen. Die Spiele fördern den Teamgeist und die Kameradschaft innerhalb der Jugendfeuerwehr.

Das Team der Jugendfeuerwehr Blomberg-Kernstadt ist mit den meisten Punkten als Sieger der Landesjugendfeuerwehrspiele hervorgegangen. - © Karin Prignitz
Das Team der Jugendfeuerwehr Blomberg-Kernstadt ist mit den meisten Punkten als Sieger der Landesjugendfeuerwehrspiele hervorgegangen. | © Karin Prignitz

Weil die heimischen Jugendlichen auf eigenem Boden womöglich einen Vorteil gehabt hätten, nahmen sie nicht an den Spielen teil, kümmerten sich aber um das Drumherum. Am Ende siegte das Jugendfeuerwehrteam aus Blomberg-Kernstadt mit 7.071 Punkten vor Petershagen-Eldagsen (6.685 Punkte), Detmold-Süd 1 (6.534 Punkte), Dortmund-Syburg (6.013) und Münster Gruppe 7/1 (5.782 Punkte). Die ersten fünf Gruppen erhalten einen Pokal. Überreicht wird er von Kreisjugendfeuerwehrwartin Ronja Jakobi. Die Sieger erhalten den Wanderpokal. Für alle Gruppen gibt es Urkunden.

Dass die Spiele zum zweiten Mal in Oerlinghausen stattfinden, sei „eine besondere Ehre für die Stadt“, sagte Volker Neuhöfer. Auch wenn der Wettbewerb im Vordergrund stehe, so sei doch eines ganz wichtig, wandte sich der stellvertretende Bürgermeister an den Feuerwehrnachwuchs, der irgendwann in die aktive Wehr wechseln wird: „Euer Einsatz für die Gemeinschaft, für Menschen, die in Not geraten sind oder geraten werden, zählt für mich zu den wertvollsten Ehrenämtern, die man übernehmen kann. Am Ende werdet ihr alle Sieger sein.“

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Jugendfeuerwehren messen sich in Oerlinghausen