Oerlinghausen/Leopoldshöhe. Kann es überhaupt stattfinden oder ist das Entzünden des Osterfeuers auf dem Tönsberg angesichts der langen Trockenheit und der Waldnähe zu gefährlich? Diese Frage habe zwischenzeitlich durchaus im Raum gestanden, berichtet Kirsten Hanekamp. Der Regen in den Tagen zuvor habe aber etwas Entlastung geschaffen. „Sicherheitshalber haben wir 5.000 Liter Wasser rundherum gespritzt, damit nichts passiert“, ergänzt der neue Jugendwart Marcel Plaschke.
Auch ansonsten sind die Feuerwehrkameraden bestens vorbereitet. Eine Art Kamin aus Paletten im gut fünf Meter hohen Haufen aus Tannen und Grünschnitt haben sie im Vorfeld gebaut. 20 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und etliche Betreuer sind auch am Sonntagabend dabei, als das Feuer schon kurz nach dem Entzünden so schnell lodert und abbrennt, wie lange nicht mehr.
Ein heißes Schauspiel, dem nicht ganz so viele Besucher wie gewohnt folgen, von denen viele schwer atmend die 234 Stufen der Himmelsleiter erklommen haben. Der leichte Wind pustet den hellen Qualm nicht Richtung Altstadt, sondern hinüber nach Süd-Westen.
Sicherheitskonzept verkürzt den Weg
Auch in Helpup wird ein Osterfeuer entzündet. Zuvor aber gibt es dort vom Feuerwehrgerätehaus aus den traditionellen Fackelumzug. Dass der in diesem Jahr deutlich kürzer ausfällt, liegt an der Umsetzung des Sicherheitskonzeptes. Also geht es auf direktem Weg zum Platz an der Lortzingstraße. Grundlage des Osterfeuers ist auch hier die Tannenbaumaktion vom Januar.
Ebenso wie in Oerlinghausen sorgen in Helpup Feuerwehr-Aktive für die Versorgung mit Würstchen und Getränken. In Helpup gibt es zusätzlich Süßes, Popcorn und Stockbrot. Nur auf eine musikalische Begleitung muss diesmal aus Krankheitsgründen verzichtet werden. „Insgesamt sind elf Mitglieder der Jugendfeuerwehr und etwa 23 Kameraden im Einsatz“, berichtet Leon Hantke. Vermutlich, so der Jugendwart, könne der Osterfeuerplatz an der Lortzingstraße wegen einer geplanten Bebauung zum letzten Mal genutzt werden.
Bereits am Nachmittag des Ostersonntags haben sich viele Familien auf dem Gelände des Heimathofes in Leopoldshöhe versammelt, um auf den großflächigen Wiesen die von Hildegard Hanning und Margret Winter versteckten 600 bunten hartgekochten Ostereier zu sammeln. Kaum hat der Vereinsvorsitzende Helmut Depping die Glocke geläutet, machen sich die Kinder auf die Suche.
Der Mann des Osterfeuers wird verabschiedet
Verabschiedet in seinem Amt wird August Steinhage. Der 83-Jährige hatte im Jahr 2011 die Aufgabe übernommen, die Osterfeuer auf dem Heimathof zu entzünden und zuvor beim Aufschichten zu helfen. „Das hat mir immer Spaß gemacht“, betont August Steinhage, aber nun sei es genug. Er hofft, dass ein Nachfolger gefunden wird.