Verheerender Brand im Klinikum Lemgo: Zahlung für den Schaden kam gelegen

Lemgo. Gut zwei Jahre ist es her, dass in einem Patientenzimmer auf der Pneumologie im Klinikum in Lemgo ein Feuer ausgebrochen war. Eine Patientin starb, mehr als 20 wurden verletzt, der Schaden wurde vom Klinikum auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Die Ursache: Der unsachgemäße Umgang einer Patientin mit offenem Feuer bei gleichzeitiger Nutzung eines Sauerstoffgeräts im Patientenzimmer“, hieß es damals. Der Gebäudeteil – ein Anbau in Container-Bauweise – ist seitdem nicht mehr zu gebrauchen, Abriss und Neubau standen im Raum. Doch noch ist nicht viel passiert, wenngleich die Versicherung den Brandschaden in Millionenhöhe beglichen hat. Christian Ritterbach, Sprecher des Klinikums Lippe, bestätigt, dass der Gebäudeteil noch nicht wieder in Betrieb genommen worden ist, der Anbau weder abgerissen noch instand gesetzt. &bdquo;Für die Versorgung der Patienten wird jeder zur Verfügung stehende Raum ausgenutzt.“ Diskussion über Abriss oder Neubau im Klinikum in Lemgo Zwar stand anfangs ein Abriss und Neubau im Raum, eine Sanierung sei aber nicht oder nur schwer möglich, Fachleute müssten dies klären. Im vergangenen April hieß es, der Container-Anbau, in dem sich zwei Stationen sowie die onkologische Ambulanz befanden, sollten Stück für Stück saniert und die Stationen neu ausgestattet werden. Doch mittlerweile haben sich die Voraussetzungen geändert, erklärt Ritterbach. So hatte das Klinikum im September eine Verlagerung verschiedener Stationen von Lemgo nach Detmold bekannt gegeben. Zur Erinnerung: Das NRW-Gesundheitsministerium war mit den Plänen nicht einverstanden und so bleibt nach einigem Hin und Her in Lemgo ein Haus der Grundversorgung mit Notfallaufnahme. Heißt aber auch: Was mit dem maroden Gebäudeteil passiert, ist noch nicht abschließend entschieden. Die Gruppe der Linken im Kreistag hatte hierzu Ende Februar eine Anfrage an den Landrat gestellt. Darin wollte sie unter anderem wissen, wer für den durch den Brand entstandenen Schaden aufgekommen ist, in welcher Höhe und wofür das Geld verwendet wurde. Neun Millionen Euro für Schaden gezahlt Die Antwort: Gezahlt habe die Versicherung der Klinikum Lippe GmbH. Insgesamt neun Millionen Euro seien als Vergleich geflossen für einen Leitungswasserschaden am Standort Bad Salzuflen sowie den Brandschaden in Lemgo. Zudem beinhalte die Zahlung eine Entschädigung &bdquo;für tatsächlich entstandene Ausfallschäden und Mehrkosten aufgrund der Ereignisse“. Da es sich um einen Vergleich handele, können laut Antwort des Landrats keine konkreten Summen zu einzelnen Schadensursachen zugeordnet werden. Das Geld sei im Jahr 2023 zur Liquiditätssicherung der Klinikum Lippe GmbH eingesetzt worden, eine Zweckbindung habe es nicht gegeben. Das sei eine richtige Entscheidung gewesen, betont Christian Ritterbach und erläutert: &bdquo;Vor dem Hintergrund des Gesellschafter-Beschlusses vom November 2024 sowie der daraus resultierenden weiteren Planung für den Standort Lemgo bleibt grundsätzlich zu überlegen, wann und in welcher Form dort investiert wird.“ Wäre dieses Geld nicht zur Liquiditätssicherung genutzt worden, hätte es aus anderen Mitteln des Kreises Lippe fließen müssen. Wie es nun in Lemgo weitergeht, bleibt offen. Noch steht die Möglichkeit von Fördermitteln &bdquo;für die notwendigen Investitionsvorhaben an den Standorten Detmold, Lemgo und Bad Salzuflen“ im Raum. Am letzteren Standort ist die Kinder- und Jugendpsychiatrie ansässig. Gespräche über neues Klinik-Konzept Um ein neues Klinik-Konzept schnell umsetzen zu können, stehen Klinikleitung und Land in enger Verbindung. &bdquo;Auch ich habe Gespräche mit Minister Karl-Josef Laumann geführt und brenne dafür, an einer Neuausrichtung unserer Gesundheitsversorgung mitzuarbeiten“, verspricht CDU-Landratskandidat Meinolf Haase in einer Presseerklärung. Die Häuser in Detmold und Lemgo mit ihren Spezialgebieten seien gleichermaßen gut aufgestellt. &bdquo;Es ist außerordentlich wichtig, dass in Lemgo eine professionelle 24/7-Notaufnahme bestehen bleibt.“ Besonders wichtig sei ihm, die Kassenärztliche Vereinigung und die Haus- und Fachärzte partnerschaftlich einzubinden. Er erwarte von der Politik, Personalentscheidungen auf der Führungsebene des Klinikums dem neu gewählten Aufsichtsrat sowie dem zukünftigen Landrat zu überlassen, schaltet er in den Wahlkampfmodus. Dies betreffe auch die Nachbesetzung der Medizinischen Geschäftsführung. Der Vertrag von Christine Fuchs endet regulär Ende September. &bdquo;Ich bin sehr froh darüber, dass das Klinikum mit dem neuen Geschäftsführer Niklas Cruse in geordnete und auf gegenseitigem Vertrauen beruhende Verhältnisse kommt“, schreibt Haase. Er danke allen Mitarbeitern, die diesen Aufbruch mit vollem Einsatz mitgestalten.

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