
Oerlinghausen. Überspitzt-humorvoll dargestellte Szenen aus dem Schulalltag, Musik, Videos, Schauspiel und Quiz. Mit einer bunten, facettenreichen Show haben die 66 Abiturientinnen und Abiturienten des Niklas-Luhmann-Gymnasiums im Vorfeld der ersten Prüfungen, die im Frühling anstehen, das Ende ihrer Schulzeit am NLG eingeläutet. Das vielsagende Motto: „Filmriss“.
Am 4. Juli werden die Entlassschülerinnen und -schüler die Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife entgegennehmen und gleich danach ihren Abschlussball feiern. Ein anderer Höhepunkt der gemeinsamen Schulzeit bildet am NLG das traditionelle Abi-Konzert. Jahr für Jahr wird mit Spannung erwartet, was die Jugendlichen auf die Bühne zaubern und welche Themen sie aufgreifen. Dass dabei manch ein Lehrerverhalten auf die Schippe genommen wird und die Akteure zudem nicht mit Selbstkritik sparen, zeugt von einem vertrauensvollen Miteinander.
„Schlag den Lehrer“
Wenn Bio- und Chemielehrer Marc Geffe niedergeschlagen den Maffay-Song „Ich wollte nie erwachsen sein“ aufgreift, von Kollegin Ivonne Schomäcker getröstet wird und beide dann deutlich gealtert mit Urinbeuteln um die Hüften den Text in „. . .wenn ich´s nicht mehr halten kann“ uminterpretieren, dann ist der Unterhaltungsfaktor garantiert. Das gilt auch für „Schlag den Lehrer“.
Jannick Siekmann schlüpft in die Rolle des Moderators, Louis Bokeloh erläutert die Spielregeln. Erik Meier und Frederik Rosen treten gegen das Lehrer-Duo Philipp Meyer und Uwe Heidbrede an. Tennisbälle sollen auf Bürostühle geworfen werden, Getränke erraten und rückwärts gespielte Songs erkannt werden. Die Lehrer geben sich selbstbewusst („das müsste schon mit dem Teufel zugehen. . .“) Am Ende aber siegt das Schülerteam knapp und die Pädagogen greifen zu den Taschentüchern.
„Filmriss“ basiert auf der Stufenfahrt
Toni Ngyuen und Franziska Übelacker, Sina Cramer, Nele Beine und Janina Michel übernehmen die Gesangsparts des unterhaltenden Abends. Begleitet werden sie von der Band um Pianistin Julie Holwitt. Sie gehört auch zum 15-köpfigen Gremium, das sich seit dem Spätsommer 2024 Gedanken über die Gestaltung des Abi-Konzertes gemacht hatte. Dazu gehören auch Timo Schwenker, Eva Diestelhorst und Sina Cramer.
Die Idee „Filmriss“ basiere im Wesentlichen auf der Malta-Stufenfahrt im November, berichtet der harte Kern. Viel gefilmt wurde dort. Videos wurden zusammengeschnitten, weitere Szenen entstanden später auch im Gymnasium. Nach und nach entwickelte sich ein Rückblick auf die Schulzeit.

Einbezogen wurden insbesondere die LK-Lehrer. Nach märchenhaftem Beginn der Show erhält das Publikum in der ausverkauften Aula in herrlich überspitzt und mit einer guten Portion Humor gespickt dargestellten Szenen einen Eindruck vom Unterricht der einzelnen Leistungskurse.
Wenn Schüler und Lehrer die Zeit, während das Prowise-Board in Schneckengeschwindigkeit hochfährt, für ein Schläfchen und sogar eine Rasur nutzen, wenn Homeschooling, lüften bei Eiseskälte und Tests während der Coronazeit Thema sind, dann bleibt kein Auge trocken. Dass vier Väter im Pädagogik-LK unter Beweis stellen, dass sie „mehr drauf haben, als einfach nur im Publikum zu sitzen“, stellen die Papas Benjamin, Jens, Udo und Mario beim Rätsel „Wer wird Pädagoge 2025“ nach dem Vorbild von „Wer wird Millionär“ unter Beweis. Papa Jens hat offenbar am besten aufgepasst und gewinnt. Schon geht es weiter zum Physik-LK und kreativen Erklärungsversuchen.
Schüler manchmal cleverer als Pädagogen
Damit auch die Lehrer wieder etwas leisten, treten Fabian Flaschel und Michael Lammers im Erdkunde-LK gegeneinander an. Hauptstädte sollen sie erraten, die Abiturienten pantomimisch darstellen. Amsterdam, Paris, Canberra, Mexiko – kein Problem. Nur auf Berlin („können wir es noch mal sehen“) wollen die beiden einfach nicht kommen. Aber wozu gibt es schließlich Nachhilfe? Lina Kindsgrab schlüpft im „Hochleistungskurs“ Deutsch in die schwarzhaarige Lehrerinnen-Rolle und muss erkennen, dass Schüler manchmal cleverer sind als Pädagogen.
Am Ende des dreistündigen Konzertabends kommen alle Akteure auf der Bühne zusammen, um den textlich an die Schulzeit angepassten Song zur Melodie von „1001 Nacht“ gemeinsam anzustimmen. Bereits in der Pause hatten die Besucher Lose erwerben können. Bilder, die im Kunstkurs entstanden sind, werden zur Finanzierung des Abiballs versteigert. Das Interesse ist groß und am Ende darf sich unter anderem Schulleiterin Katrin Tebben freuen.