Ein Bergstädter übernimmt die Bethel-Leitung

Bartolt Haase freut sich auf den neuen Posten in einer „spannenden Zeit voller Umbrüche im Gesundheits- und Sozialwesen“. Er wohnt gerne mit der Familie in Oerlinghausen.

Bartolt Haase stellt sich gern der Herausforderung, die der Job als Leiter von Bethel mit sich bringt. | © Sibylle Kemna

05.02.2025 | 05.02.2025, 00:00

Oerlinghausen. „Ich habe gehört, dass Sandwichkinder am umgänglichsten sind“, sagt Bartolt Haase schmunzelnd. Der Bergstädter ist auf jeden Fall ein sehr kontaktfreudiger Mensch – und als zweiter von drei Brüdern ein Sandwichkind. Der Oerlinghauser wird im Februar kommendes Jahr Vorstandsvorsitzender der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel als Nachfolger von Pastor Ulrich Pohl. Ein Lipper als Bethels Leiter – damit hat man bereits gute Erfahrungen gemacht, denn auch Pohl kam aus Lippe (Lage).

Bartolt Haase steht der Rolle als neuer Chef Bethels gelassen gegenüber. Sein gesamter Werdegang wirkt im Nachhinein wie eine Vorbereitung auf diesen verantwortungsvollen Posten: Studium der Theologie und Aufbaustudium Diakonie, fünf Jahre Assistent bei dem 2008 frisch gewählten Pohl, Übernahme der theologischen Leitung der Stiftung Eben-Ezer in Lemgo 2013. In den Jahren 2022 und 2023 war der 2006 ordinierte Pastor Haase zugleich Geschäftsführer von Eben-Ezer und Vorstand in Bethel, dann war sein Büro nur noch in Bielefeld. „Vieles hat sich einfach so ergeben“, sagt der sympathische Pastor achselzuckend.

In Lippe ist alles überschaubarer

Dazu gehört auch ein Jahr im Heiligen Land als Pastor der Erlöserkirche in Jerusalem. „Es war beeindruckend, zu erleben, mit welcher Frömmigkeit hier Menschen aus aller Welt zusammenkommen.“ Der gebürtige Lipper, der aus einem Pfarrhaus in Detmold stammt und seit 2010 mit seiner Frau Bernadette, einer Lehrerin, und den vier gemeinsamen Kindern in Oerlinghausen lebt, hat viel Erfahrung gesammelt.

„Die Leitung von Eben-Ezer war eine gute Vorbereitung auf die neue Aufgabe, weil in Lippe alles überschaubarer und kompakter ist und ich viel Unterstützung erfahren habe“, berichtet der 49-Jährige. Dabei hat ihm gefallen, dass er in Lemgo „einen engen Draht zu Menschen mit Behinderungen hatte.“ Diese Menschen liegen Haase am Herzen, seit er nach dem Abitur seinen Zivildienst beim lippischen Blindenverein gemacht hat. Sich für die „Klienten“ einzusetzen findet er sehr erfüllend. „Gemeinsam etwas zu unternehmen und Gemeinschaft zu erleben – da spüre ich den Wert meiner Arbeit.“

Engagement in der Politik und bei den Stadtwerken

Auch in Oerlinghausen hat sich Haase in den vergangenen Jahren eingebracht: als Stadtrat für die SPD und als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke. „Beides war eine spannende Erfahrung, es macht Spaß, die Entwicklung Oerlinghausens mitzubekommen und zu gestalten“. Dafür ist aber beim neuen Job keine Zeit mehr, und es wird bei dieser einen Legislaturperiode bleiben. An der Bergstadt schätzt er den hohen Freizeitwert und das gute Angebot an Vereinen.

Auf die neue Aufgabe, in die er bereits im Februar als Stellvertreter Pohls einsteigt, freut er sich. „Bethel ist durch seine Größe und die verschiedenen Arbeitsfelder noch mal vielfältiger“. „Ich übernehme das Amt in einer spannenden Zeit voller Umbrüche im Gesundheits- und Sozialwesen“, erklärt Haase. Ihm gehe es darum, „Bethel als verlässlichen Partner weiter zu entwickeln und ein zeitgemäßes und attraktives Profil Bethels als diakonisch-christliche Einrichtung zu gestalten.“

Ihm liegt auch der Nachwuchs am Herzen. „Ich möchte junge Menschen begeistern, dass sie sich hier engagieren.“ Und seine Begeisterung für Bethel teilen.