Warum der Schokoladenkönig aus dem Kreis Lippe keine Dubai-Schokolade produziert

Leopoldshöhe. Zum Genuss geht’s in den Keller. Dort kreiert Achim Deppermann süße Köstlichkeiten. Von Haus aus Konditormeister, hat er sich auf Schokolade spezialisiert. Deppermann ist Chocolatier – und das mit ganzer Liebe zum Produkt. Dass er für seine Pralinen und Schokoladen Wert auf höchste Qualität der Rohstoffe legt, erwähnt Deppermann nur im Nebensatz. Wozu auch sollte man Selbstverständlichkeiten groß herausstellen. Das wäre, als wenn ein ausgezeichneter Koch in Gesprächen immer wieder betont, wie wichtig frische Zutaten seien. Ach was, tatsächlich, möchte man dann sagen. Keine Saucen aus der Tüte? Also spricht Deppermann gar nicht groß darüber. Was man bei ihm in Asemissen allerdings vergeblich sucht, ist Dubai-Schokolade. &bdquo;Man muss nicht jeden Hype mitmachen“, sagt er. Ein wichtiger Grund ist aber auch, dass sich Dubai-Schokolade nicht glutenfrei herstellen lässt. Und da er selbst Gluten-Allergiker ist, &bdquo;kann ich die Schokolade nicht probieren. Deshalb mache ich sie nicht.“ Dubai-Schokolade aktuell in der Kritik Da hat Deppermann wohl auch richtiges Gespür bewiesen, denn die Schokolade mit der Füllung aus Engelshaar (Zuckerfäden) und Pistaziencreme ist in die Kritik geraten. Wie die Bild-Zeitung herausfand, hat das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt in Baden-Württemberg bei acht untersuchten Proben der Schokolade achtmal Kontaminanten, Farbstoffe, Allergene und Fremdfett festgestellt. Das sei zwar kein Trend, sagte Minister Peter Hauk (CDU), aber die Ergebnisse stimmten bedenklich, so dass ein landesweites Sonderprogramm zur Untersuchung der Dubai-Schokolade gestartet wurde. Exorbitant findet Deppermann auch den Preis für die Dubai-Schokolade. Obwohl bei einem korrekt hergestellten Produkt sehr viel Handarbeit notwendig sei, hält er einen Preis von knapp 70 Euro für eine 150-Gramm-Tafel einer bekannten Schokoladenmarke für überzogen. Allerdings ist Schokolade teurer geworden. Der Preis für den unbedingt notwendigen Rohstoff Kakao hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt, berichtet der Chocolatier. Der Grund dafür, dass Kakaobohnen teurer werden, liegt vor allem am Klimawandel. In den Hauptanbaugebieten an der Elfenbeinküste und Ghana gab es hohe Ernteausfälle aufgrund von Dürreperioden im Wechsel mit Starkregen und Überflutungen. Do it yourself: So stellen Sie Dubai-Schokolade selbst her Kunden aus Amerika, Dänemark oder der Türkei Die Kundschaft von Achim Deppermann ist international, kommt aus den USA, Dänemark oder der Türkei. Und auch Schweizer bestellen Schokolade aus Asemissen. &bdquo;Dabei haben die dort selbst ausgezeichnete Schokolade“, sagt Deppermann. &bdquo;Aber ich nehme das einmal als Kompliment“, sagt er und lächelt. Bei einer anderen Bestellung glaubte er zunächst an einen Telefonscherz. &bdquo;Bei mir hat sich die saudi-arabische Botschaft gemeldet, um Schokolade für eine Prinzessin zu kaufen.“ Mehrmals habe er nachgefragt, ob der Anruf tatsächlich aus der Botschaft kam. Aber als dann zur Bestätigung des Auftrags eine E-Mail kam, war die Sache klar. Lesen Sie auch: Dubai-Schokolade kaufen: Hier in OWL gibt es den Trend-Snack Die Schokoladentafeln, die er für Firmen wie Alcina oder für Städte wie Bad Salzuflen macht, werden im Keller seines Hauses von Hand hergestellt. &bdquo;Ich habe ganz nach Kundenwunsch unterschiedliche Formen, die zwischen 9 und 20 Euro kosten. Damit die Menge stimmt, schöpft Deppermann die flüssige Schokolade in die Form, die auf einer Waage steht. 470 Kilogramm Schokolade hat er in diesem Jahr bereits verarbeitet. Und dann sind da auch noch die Pralinenseminare, die er anbietet. Teilnehmer lernen dabei, wie Schokolade ihren Glanz behält. Probieren ist dabei ausdrücklich gewünscht, getreu dem Motto: Neun von zehn Menschen mögen Schokolade, der zehnte lügt.

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